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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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kuschelte.
    »Nur für einen kurzen Moment«, sagte Louie.
    »Sieh mal nach dem Jungen, ob er noch zugedeckt ist.«
    Louie grummelte erst etwas darüber, dass dem Kind mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde als ihm, dann stemmte er seine massige Gestalt in einen unsicheren Stand hoch und schlurfte zum Kinderbett.
    Colt, der sich darüber wunderte, dass er noch nicht entdeckt worden war, trat einen Schritt zurück, als Louie auf ihn zukam. Er wägte ab, was er tun sollte. Sollte er abwarten, ob die unwahrscheinliche Situation eintrat, dass es zu keinem Zusammenstoß kommen würde, oder sollte er handeln? Die Frage erübrigte sich, als Louie sich über das Bettchen beugte, hineinlangte und sich wunderte, dass er ins Leere griff. In immer hektischeren Kreisen fuhr er mit der Hand durch das Kinderbett und fand doch nichts.
    Colt schoss einen Ketamin-Pfeil in Louies mächtiges Gesäß.
    »Scheiße!«, rief Louie, während er sich aufrichtete und den Pfeil aus seinem Hinterteil zog. Er versuchte, in der Dunkelheit zu erkennen, was es war, das ihn erwischt hatte.
    »Was um Himmels willen ist denn los?«, fragte Mrs. Barbera. Wegen Louies Aufschrei saß sie nun kerzengerade im Bett.
    »Etwas hat mich gestochen!«, rief Louie leicht verwirrt. Er hielt seiner Frau den Pfeil hin, obwohl sie ihn in der Dunkelheit auf keinen Fall sehen konnte. Dann ließ er das Kinderbett los und wollte zu ihr gehen. Er kam nicht weit. Nach ein paar schwankenden Schritten fiel er vornüber auf seine Bett-Seite.
    In einem Bausch aus Chiffon entstieg Mrs. Barbera entsetzt ihrem Bett. Als sie sich über ihren Mann beugte, schoss Colt den nächsten Ketamin-Pfeil ab. Die Frau stieß einen Schrei aus, der den ihres Mannes mühelos in den Schatten stellte.
    »Houston, wir haben noch ein Problem. Zwei Männer rennen rechts am Haus entlang. Vielleicht ist ein stummer Alarm ausgelöst worden.«
    Colt legte den Taschenriemen über seine Schulter und zog den Reißverschluss zu. Glücklicherweise hatte JJ keinen Mucks von sich gegeben.
    »Der zweite Hund ist entdeckt worden«, drängte Grover in Colts Ohr. »Bewaffnete Männer laufen zur Terrasse. Versuch nicht, auf demselben Weg aus dem Haus zu kommen. Abbruch, Abbruch!«
    Noch immer trug Colt sein Nachtsichtgerät, als er vom Schlafzimmer ins Ankleidezimmer und von dort in den Flur des ersten Stockwerks rannte. In dem Augenblick, als er den Flur erreichte, ging unten in der Küche das Licht an.
    »Nur ein Mann ist im Haus«, sagte Grover. »Zweiter Mann steht Wache auf der Terrasse.«
    Colt rannte den Flur hinunter und rechts in ein Schlafzimmer. Er verriegelte die Tür hinter sich, aber ihm war aufgefallen, dass das Schloss schwach war und einen entschlossenen Verfolger nicht länger als eine Sekunde aufhalten würde. »Steige aus einem Schlafzimmer aus, erster Stock, rechte Seite. Du erledigst den Typen auf der Terrasse. Mach das Boot zum Ablegen fertig. Zielobjekt ist bei mir.«
    Er stürzte zum Fenster, griff sich den Anker und streckte die Arme aus. Er erreichte das Fenster und öffnete es schnell. Dann schob er das Fliegengitter beiseite. Er nahm ein Seil, das mit einem Haken an seiner Seite befestigt war, und warf die ganze Rolle hinunter. Er knotete das eine Ende schnell an den Anker, der die Fensteröffnung so eben überbrückte. Colt drehte die Schultertasche herum, so dass sie an seinem Bauch lag, schob sie nach draußen und folgte dann selbst, erst mit einem Bein, wobei er das Seil am Anker auf Spannung hielt, dann zog er das andere Bein nach und seilte sich an der Hauswand ab.
    Auf dem Boden angelangt, hakte Colt seine Uzi los und raste zum Wasser. Als er am Tennisplatz vorbeikam, konnte er den betäubten Hund sehen. An der Ecke des Hauses verlangsamte er sein Tempo, hielt die Uzi schussbereit auf Hüfthöhe und sprang dann ins offene Gelände. Die Vorsichtsmaßnahme wäre nicht nötig gewesen, denn Grover hatte erledigt, was Colt ihm aufgetragen hatte. Der Verbrecher lag auf der Terrasse, und hatte Arme und Beine von sich gestreckt. Mitten auf seiner Stirn prangte ein sauberes Loch – zweifellos mehr Arbeit für ihre Anwälte, sollten diese Ganoven so verrückt sein, damit zur Polizei zu gehen.
    Im offenen Gelände verlor Colt keine Zeit, sondern rannte die Stufen hinter dem Pool hinunter, über einen kleinen Streifen Rasen und dann den Pier hinunter. Grover hatte das Boot fertig zur Abfahrt gemacht. Als Colt zu ihm kam, lief der Motor bereits. Er zog die Schultertasche wieder nach vorne, sprang

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