Montgomery & Stapleton 10 - Testphase
nickte und lächelte, um den Eindruck abzugeben, dass er über die Idee nachdachte.
Hiroshi leierte seinen Text weiter herunter, und Hisayuki dankte den Göttern dafür, dass er am Anfang des Gesprächs überlegt und dann anders begonnen hatte, als er es ursprünglich geplant hatte – nämlich, Hiroshi zu offenbaren, was er selbst am Morgen von Hideki Shimoda, seinem Saiko-komon in New York, erfahren hatte. Um neun Uhr dreißig hatte er einen Anruf von Hideki erhalten, der ihm mitgeteilt hatte, dass die Bedrohung der Patentrechte der Universität von Kyoto durch die Eliminierung von Satoshi und dessen Familie wie befohlen erheblich minimiert worden war. Ihm war mitgeteilt worden, dass der Mord an Satoshi reibungslos verlaufen war, und sicherlich als natürlicher Tod einer unidentifizierbaren Person behandelt werden würde. Das einzige Problem war, dass die Laborberichte noch nicht aufgetaucht waren.
Hisayuki stieß einen erleichterten Seufzer aus, als er daran dachte, wie knapp er einem Desaster entkommen war, indem er beinahe das Treffen mit dieser Enthüllung begonnen hätte. Das hätte bestimmt den gegensätzlichen Effekt gehabt von dem, den er hätte erzielen wollen, weil er bis vorhin nicht angenommen hatte, Hiroshi sei persönlich in die Angelegenheit verwickelt.
Plötzlich brach Hiroshi seinen Monolog mitten im Satz ab. Er hatte Hisayukis Seufzer bemerkt und fasste ihn als Erinnerung an seine Gastgeberpflichten auf. »Entschuldigen Sie, dass ich so lange darüber gesprochen habe!«, sagte er, erhob sich und verbeugte sich leicht. »Sie müssen hungrig sein. Wie ich sehe, haben Sie Ihren Whisky ausgetrunken. Dann ist es jetzt Zeit für das Essen und die Unterhaltung.« Er wies auf den Tisch und den Koch in seiner blendend weißen Bekleidung. »Bitte sehr, lassen Sie uns essen und unsere Freundschaft mit einem guten Schluck begießen!«
Hisayuki war erleichert, als er aufstand. Er wusste, wenn erst einmal Sake, Bier und Wein aufgetischt wurden, das Essen, und was immer Hiroshi sonst noch geplant hatte, begann, würden sie nicht weiter über Geschäfte sprechen.
Etwa eine gute Stunde später schien es gesellschaftlich akzeptabel zu sein, dass Hisayuki und Tadamasa sich zurückzogen mit dem Hinweis, vor ihnen liege noch eine anderthalbstündige Heimfahrt nach Kyoto. Hiroshi war in sie gedrungen, die Nacht im Hotel zu verbringen, aber sie hatten freundlich abgelehnt und darauf verwiesen, dass sie früh am nächsten Morgen bereits wieder an einer Besprechung in Kyoto teilnehmen mussten.
Trotz aller Bedenken verlief die Abfahrt genauso reibungslos wie die Ankunft ohne unerwünschte Vorfälle. Bald darauf befand sich der kleine Konvoi auf der Straße nach Kyoto. Hisayuki hatte einige Kilometer lang geschwiegen und ging im Geiste noch einmal alles durch, was Hiroshi gesagt hatte. Tadamasa, der seine Stellung genau kannte, verhielt sich ebenso still.
»Also?«, fragte Hisayuki plötzlich. »Was halten Sie von dem Treffen?«
»Es verlief glatt, weist aber nichts Gutes für die Zukunft!«
»Genau, was ich auch denke!«, sagte Hisayuki. Er hielt sich an der Schlaufe über dem hinteren Seitenfenster fest. Er sah hinaus auf die dunkle Landschaft, die an ihnen vorbeiraste. Alles, was er sehen konnte, waren schwache Lichter in den Fenstern der Bauernhöfe. Alles, was er hörte, war das sanfte Summen des leistungsstarken Motors seines Autos. »Hatten Sie den Eindruck, die Yamaguchi-gumi haben in iPS USA investiert?« Er stellte die Frage wie beiläufig, um seinen Berater nicht zu beeinflussen.
»Absolut! Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, Sie das wissen zu lassen, aber eigentlich war ich mir sicher, dass Sie schon darauf gekommen waren. Ich stelle mir vor, dass sie sogar ganz tief da drinstecken, wenn man bedenkt, wie Fukuzawa-san immer wieder mit diesem Placement Agent anfing, den sein Saiko-komon aufgetan hat.«
»Sorgen Sie dafür, dass einige unserer Analysten im RRTW-Büro herausfinden, wie stark die Beteiligung der Yamaguchi-gumi bei iPS USA ist!«
»Das Problem ist, dass der Marktwert von iPS USA und iPS Patent Japan einander bedingen.«
»Als ob ich das nicht wüsste!«, murmelte Hisayuki mit Bedauern.
»Dadurch werden sich Unannehmlichkeiten ergeben …«
»Auch das ist mir bewusst! Wir brauchen Zeit, um uns auf das Schlimmste vorzubereiten. Auf kurze Sicht ist es ausschlaggebend, Hiroshi, so lange es geht, im Dunkeln zu lassen, während wir die Rechtmäßigkeit von iPS Patent Japan an den
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