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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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worden war, und jetzt besteht die Chance, dass ihm die ganze lukrative Partnerschaft zwischen Yakuza und Mafia in den Schoß fällt. Und das alles wegen ein paar Laborberichten.«
    »Hideki kann wohl damit drohen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich passiert«, sagte Carlo. »Die Aizukotetsu-kai und die Yamaguchi-gumi sind sich nicht grün, jedenfalls nicht, wenn man Susumu und Yoshiaki Glauben schenken will. Vertreter beider Organisationen können sich nicht einmal gemeinsam in einem Zimmer aufhalten, und noch viel weniger zusammenarbeiten.
    Sollen wir versuchen, Susumu und Yoshiaki zur Vernunft zu bringen? Wir könnten ihnen erklären, dass ein Einbruch in das Gebäude von iPS USA reiner Selbstmord wäre. Yoshiaki scheint der Vernünftigere zu sein, vielleicht nimmt er unseren Rat an. Zumindest ist er vernünftiger als Susumu. Der jagt mir nun wirklich Angst ein!«
    »Die eine Sache, die wir bisher nicht bedacht haben«, sagte Brennan und meldete sich damit das erste Mal zu Wort, »ist, dass weder der Mord in der U-Bahn noch das Abschlachten in dem Haus in New Jersey in den Zeitungen erwähnt wurde. Ich glaube, das sagt uns zwei Dinge: Das eine ist, dass der U-Bahn-Mord wenigstens bisher als natürlicher Todesfall angesehen wird. Wenn Susumu und Yoshiaki alle seine Ausweispapiere an sich genommen haben – und ich hatte den Eindruck, dass sie in der Beziehung sehr sorgfältig gewesen sind –, dann ist es ein natürlicher Tod einer nicht identifizierten Person. Und in dem Fall wird der Sache nicht viel Aufmerksamkeit zuteil. Tja, die Morde in New Jersey sind ein komplett anderes Ding. Die einzige Erklärung dafür, dass sie bisher nicht in den Gazetten erschienen sind, ist, dass sie noch nicht entdeckt worden sind. Und die Tatsache, dass sie nicht entdeckt wurden, kommt nicht überraschend, wenn man weiß, wie die Gegend dort aussieht. Ich meine, das Haus und die Nachbarschaft wirkten so heruntergekommen, wie man es sich nur vorstellen kann, und außerdem sah alles sehr verlassen aus. Es war keine Menschenseele zu sehen dort, und in den Häusern brannte kein Licht.«
    »Das ist korrekt«, stimmte Carlo ein.
    Louie starrte Brennan an und stellte zum ungefähr zehnten Mal fest, dass er den Jungen unterschätzt hatte. Wie gewöhnlich machte das, was Brennan sagte, Sinn. Vielleicht war die Situation doch nicht ganz so furchtbar, wie er zuerst gedacht hatte.
    »Wenn die Familie komplett getötet wurde«, fuhr Brennan fort, »und es keinen gibt, der zum Haus geht und die Leichen findet, und wenn es in den nächsten Wochen niemanden gibt, der ums Haus herum erkennen könnte, wie es in einiger Zeit riechen wird, hey, dann könnte das Massaker für einige Wochen oder Monate oder sogar Jahre unentdeckt bleiben.«
    Als Brennan geendet hatte, herrschte Schweigen, bis Louie schließlich sagte: »Weißt du, ich glaube, du hast in beiden Fällen recht, der U-Bahn und dem Haus. Aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen und abwarten, sonst überlassen wir alles dem Zufall: Zufall, dass die Cops die Todesursache weiterhin als natürlich ansehen, Zufall, dass der Postbote beim Überbringen der Post sein Mittagessen nicht gleich mitliefert. Mein Gefühl sagt mir, dass wir proaktiv werden müssen. Unsere Beziehung mit Hideki und den Aizukotetsu-kai steht auf dem Spiel.«
    »Ich hoffe, du willst uns nicht mit Susumu und Yoshiaki zum Bruch auf der Fifth Avenue schicken, weil das ein sicheres Selbstmordkommando wäre«, warf Carlo ein. »Es hieße, aus einem Problem eine Katastrophe zu machen.«
    »Ich habe zum Teufel nochmal keine Ahnung, was zu tun ist«, gab Louie zu. »Ich brauche den Rat eines Experten. Ich brauche Perspektiven, bevor ich mich entscheiden kann.«
    »Wen willst du fragen?«, wollte Carlo wissen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Louie zum Don, Vittorio Vaccarro, gehen würde. Der Mann stand in den Neunzigern. In allen Aspekten war es Louie, der die Vaccarro-Familie anführte.
    »Ich werde Paulie Cerino einen Besuch im Gefäng-nis abstatten«, sagte Louie und brüllte dann nach Benito, damit der endlich den verdammten Fraß herausbrachte!

 
    8
    25. März 2010
    Donnerstag, 13.45 Uhr
    Michael Calabrese setzte seinen neuen Mercedes SUV rückwärts in eine Parklücke vor dem Neapolitan Restaurant und wunderte sich darüber, wie stark sich doch der Lauf des Lebens für einen Menschen ändern konnte. Nur drei Jahre zuvor hatte er dieselbe Fahrt gemacht, aber die Situation war damals total anders. Damals

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