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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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oben. Ich habe es dringend gemacht. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen."
    Jordan setzte sich kerzengerade auf. Seine Augen suchten unruhig den Raum ab. Er wußte, daß Cerino in der Nähe sein mußte, im Moment wahrscheinlich im Ruheraum. Und das hieß, daß auch dieser hochgewachsene, hagere Gorilla hier irgendwo herumstrich. Cerino hatte darauf bestanden, und die Verwaltung hatte eingewilligt. Jordan gefiel der Gedanke gar nicht, daß Cerinos Mann ihn zusammen mit Lou Soldano sehen könnte. Er hatte keine Lust, Cerino das zu erklären.
    "Es hat sich einiges getan", fuhr Lou fort. "Ich hoffe, Sie haben vielleicht die eine oder andere Erklärung."
    "Ich habe gleich eine Operation", sagte Jordan. Er machte Anstalten, aufzustehen.
    "Bleiben Sie sitzen, Doktor", sagte Lou. "Ich brauche nur eine Minute. Wenigstens im Moment. Wir haben uns den Kopf über fünf Morde der jüngsten Zeit zerbrochen, bei denen wir Grund zu der Annahme haben, daß sie von der-oder denselben Personen begangen wurden. Und die einzige Gemeinsamkeit, die wir bisher feststellen konnten – außer der Art, wie sie umgebracht wurden –, ist, daß es Patienten von Ihnen waren. Natürlich möchten wir gern von Ihnen wissen, ob Sie irgendeine Ahnung haben, warum diese Morde passiert sind."
    "Ich habe erst vor etwa einer Stunde davon erfahren", erklärte Jordan unruhig. "Ich habe nicht den geringsten Verdacht. Aber ich kann Ihnen versichern, daß ich absolut nichts damit zu tun habe."
    "Wir können also unterstellen, daß alle ihre Rechnung bezahlt haben?" fragte Lou.
    "Ich halte das unter den gegebenen Umständen für keine sehr witzige Bemerkung", erwiderte Jordan aufgebracht.
    "Entschuldigen Sie meinen schwarzen Humor", sagte Lou.
    "Aber wenn ich mir vorstelle, wieviel diese Praxis gekostet haben muß und der Wagen, den Sie fahren
    "
    "Ich bin nicht verpflichtet, mit Ihnen zu sprechen, wenn ich das nicht will", unterbrach Jordan Lou.
    "Sie brauchen nicht jetzt mit mir zu sprechen", erklärte Lou.
    "Das ist richtig. Aber irgendwann müssen Sie mit mir sprechen, Sie könnten also auch gleich versuchen, kooperativ zu sein. Schließlich ist dies eine verdammt heikle Situation."
    Jordan lehnte sich zurück. "Was wollen Sie von mir? Ich habe dem, was Sie bereits wissen, nichts hinzuzufügen. Ich bin sicher, Sie wissen sehr viel mehr als ich."
    "Erzählen Sie mir von Martha Goldburg, Steven Vivonetto, Janice Singleton, Henriette Kaufman und Dwight Sorenson."
    "Sie waren Patienten von mir."
    "Wie war Ihre Diagnose?" Lou holte einen Block und Bleistift heraus.
    "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Das fällt unter die Schweigepflicht. Und halten Sie mir nicht als Präzedenzfall vor, daß ich mit Dr. Montgomery über den Fall Cerino gesprochen habe. Das war ein Fehler."
    "Ich kann mir die Auskunft auch von den Familien holen", sagte Lou. "Warum machen Sie es mir nicht leichter?"
    "Wenn die Familien Ihnen Auskunft geben wollen, ist das ihre Sache", erklärte Jordan. "Ich bin nicht berechtigt, diese Daten preiszugeben."
    "Okay", sagte Lou. "Sprechen wir also über Allgemeines. War die Diagnose bei diesen Patienten gleich?"
    "Nein", sagte Jordan.
    "Nicht?" Lou sank merklich zusammen. "Sind Sie sicher?"
    "Selbstverständlich bin ich sicher."
    Lou sah auf seinen leeren Block und dachte einen Moment nach. Dann blickte er auf und fragte: "Gab es zwischen diesen Patienten irgendwelche ungewöhnliche Gemeinsamkeiten? Kamen sie beispielsweise am selben Tag in die Praxis, irgendwas in der Richtung?"
    "Nein", sagte Jordan.
    "Wurden ihre Akten aus irgendeinem Grund zusammen aufbewahrt?"
    "Nein, meine Akten sind alphabetisch geordnet."
    "Hatte einer dieser Patienten einen Termin am selben Tag wie Cerino?"
    "Das kann ich nicht sagen", räumte Jordan ein. "Aber eins kann ich Ihnen sagen. Wenn Mr. Cerino in die Praxis kam, hat er nie einen anderen Patienten gesehen und auch kein anderer Patient ihn."
    "Sind Sie da sicher?"
    "Absolut."
    Die Gegensprechanlage, die das Chirurgenzimmer mit dem OP verband, krächzte. Eine der OP-Schwestern berichtete Jordan, daß der Patient bereit sei und warte.
    Jordan erhob sich. Lou ebenfalls.
    "Ich muß in den OP", erklärte Jordan.
    "Okay", sagte Lou. "Wir bleiben sicher in Verbindung."
    Lou setzte seinen Hut auf und verließ das Chirurgenzimmer.
    Jordan folgte ihm bis zur Tür und blickte ihm nach, wie er durch den langen Gang zum Aufzug ging. Er sah, wie Lou auf den Knopf drückte, wartete, dann einstieg und seinen Blicken entschwand.
    Jordan

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