Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
ihm anlegen."
    "Beantworten Sie mir nur das: Wurde das Kokain intravenös gespritzt?"
    "Ja", sagte George. Sein Blick ging unruhig hin und her, als erwarte er, daß Calvin jeden Moment angebraust käme.
    "Waren die Autopsien normal, bis auf die Anzeichen von Überdosis und Toxizität?"
    "Ja", antwortete George. "Kommen Sie, Laurie, bringen Sie mich nicht in eine solche Lage."
    "Nur noch eine Frage", beharrte Laurie. "Gab es irgendwelche Überraschungen?"
    "Nur eine", sagte George. "Aber darüber wissen Sie ja Bescheid. Ich hatte nur nicht gehört, daß es bei Fällen dieser Art das übliche ist. Ich meine, es hätte auf der Donnerstagskonferenz besprochen werden sollen."
    "Wovon reden Sie?" fragte Laurie.
    "Bitte", sagte George. "Stellen Sie sich nicht dumm. Calvin hat mir gesagt, daß es auf Ihrem Mist gewachsen ist."
    "Ich weiß nicht, wovon Sie reden", wiederholte Laurie.
    "Ach du grüne Neune!" stöhnte George. "Da kommt Calvin. Bye, Laurie."
    Laurie drehte sich gerade noch rechtzeitig um und sah, wie Calvins massige Gestalt durch die Pendeltür kam. Selbst in Schutzkleidung und Handschuhen war er nicht zu verwechseln.
    Laurie trat rasch von Georges Tisch zurück und ging schnurstracks zum Hauptaushang mit den heutigen Autopsien. Sie brauchte einen Grund für den Fall, daß Calvin sie fragte, warum sie hier war. Geschwind suchte sie den Namen Mary O’Connor. Sie fand ihn und sah, daß Paul Plodgett für die Autopsie eingeteilt war. Er arbeitete am Tisch hinten an der Wand. Laurie ging zu ihm.
    "Ich habe eine ganze Menge entdeckt", sagte Paul, als Laurie fragte, wie die Autopsie laufe.
    Laurie warf einen verstohlenen Blick über die Schulter. Calvin war direkt zum Tisch von Besserman gegangen.
    "Was, meinen Sie, ist die Todesursache?" fragte Laurie. Sie war erleichtert, daß Calvin sie nicht gesehen hatte, oder wenn doch, nichts gegen ihre Anwesenheit einwendete.
    "Eindeutig kardiovaskulär", erklärte Paul und betrachtete den Körper Mary O’Connors. Die Frau war stark übergewichtig. Gesicht und Kopf waren dunkelblau, fast purpurn.
    "Viele krankhafte Befunde?" fragte Laurie.
    "Genug", meinte Paul. "Sie hatte eine leichte Koronarinsuffizienz. Auch die Mitralklappe war in ziemlich schlechtem Zustand. Das Herz selbst schien sehr schlaff zu sein. Es kommen also einige Auslöser in Frage."
    Laurie dachte, daß Jordan diese Nachricht sicher gern hören würde. "Sie ist furchtbar blau", sagte sie dann.
    "Stimmt. Ziemlich starke Kongestion in Kopf und Lunge. Muß ein qualvoller Todeskampf gewesen sein. Sie wollte nicht sterben, die arme Frau. Sie hat sich offenbar in die Lippe gebissen."
    "Tatsächlich?" fragte Laurie. "Glauben Sie, daß sie einen Anfall hatte?"
    "Möglich", meinte Paul. "Aber es ist eher eine Abschürfung, als ob sie an der Lippe gekaut hätte."
    "Darf ich mal sehen?"
    Paul zog Mary O’Connors Oberlippe zurück.
    "Sie haben recht", sagte Laurie. "Und was ist mit der Zunge?"
    "Normal", erwiderte Paul. "Deshalb glaube ich auch nicht an einen Anfall. Vielleicht hatte sie starke terminale Schmerzen, möglicherweise ergeben die mikroskopischen Herzproben irgend etwas Pathognomonisches, aber ich bin sicher, der Fall wird in die Kategorie ›Unbekannter Coup de grâce‹ fallen, zumindest spezifisch. Generell, davon bin ich überzeugt, war es kardiovaskulär."
    Laurie nickte, betrachtete aber Mary O’Connor weiter. Irgend etwas an dem Fall machte sie stutzig. Es weckte eine Erinnerung, die sie nicht richtig fassen konnte.
    "Was ist denn mit diesen Petechien auf ihrem Gesicht?" fragte sie.
    "Die treten beim terminalen Herzleiden auf", sagte Paul.
    "So stark?"
    "Wie ich schon sagte, es muß ein schwerer Todeskampf gewesen sein."
    "Können Sie mir Bescheid geben, was bei der mikroskopischen Untersuchung herausgekommen ist?" fragte Laurie. "Sie war die Patientin eines Freundes. Ihn interessiert sehr, was Sie feststellen."
    "Wird gemacht", versprach Paul.
    Laurie bemerkte, daß Calvin von Besserman zu Fontworth gegangen war. Lou war an Southgates Tisch zurückgekehrt. Sie ging zu ihm.
    "Entschuldigung", sagte sie.
    "Macht nichts", sagte Lou. "Ich fühle mich hier schon wie zu Hause."
    "He, Laurie, Telefon für Sie", rief eine Stimme, den allgemeinen Geräuschpegel des geschäftigen Sektionssaals übertönend. Laurie wagte nicht, in Calvins Richtung zu blicken, als sie zum Telefon ging. Sie griff zum Hörer: Es war Cheryl.
    "Ich wünschte, Ihre Anfragen wären alle so einfach", sagte Cheryl. "Ich habe in der Praxis

Weitere Kostenlose Bücher