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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Neuigkeiten. Sitzen Sie gut?"
    "Bitte, Laurie, keine Spielchen. Ich müßte längst wieder im OP sein."
    "Sagen Ihnen die Namen Henriette Kaufman und Dwight Sorenson etwas?" fragte Laurie.
    "Es sind zwei Patienten. Warum?"
    "Sie waren Ihre Patienten", sagte Laurie. "Beide wurden letzte Nacht zusammen mit ihren Ehepartnern umgebracht. Sie werden gerade obduziert."
    "Mein Gott!" stöhnte Jordan.
    "Aber das ist noch nicht alles", fuhr Laurie fort. "In der vorletzten Nacht wurden drei weitere Patienten von Ihnen ermordet. Alle wurden auf eine Art erschossen, die auf eine Verbindung zum organisierten Verbrechen schließen läßt. Das ist zumindest das, was man mir gesagt hat."
    "O mein Gott", sagte Jordan. "Und Paul Cerino war gerade erst heute morgen bei mir in der Praxis und hat mich bedroht. Das ist ein Alptraum."
    "Womit hat er Ihnen gedroht?"
    "Ich mag überhaupt nicht darüber reden. Aber er ist ziemlich wütend auf mich, und ich fürchte, das habe ich Ihnen zu verdanken."
    "Mir?"
    "Ich wollte eigentlich erst darüber sprechen, wenn wir uns sehen", sagte Jordan, "aber da wir jetzt schon dabei sind –"
    "Was?"
    "Warum haben Sie einem Detective Soldano erzählt, daß ich Paul Cerino behandle?"
    "Ich habe nicht angenommen, daß es vertraulich ist", erwiderte Laurie. "Schließlich haben Sie auf der Party bei meinen Eltern darüber gesprochen."
    "Wahrscheinlich haben Sie recht", meinte Jordan. "Aber warum haben Sie ausgerechnet einem Beamten des Morddezernats davon erzählt?"
    "Er war hier und hat bei ein paar Obduktionen zugesehen", erklärte Laurie. "Cerinos Name fiel im Zusammenhang mit mehreren Morden; einige nach Gangstermanier hingerichtete Opfer waren aus dem East River gezogen worden."
    "Großer Gott!"
    "Es tut mir leid, daß ich Ihnen all diese schlimmen Nachrichten übermitteln muß."
    "Es ist nicht Ihre Schuld", sagte Jordan. "Und ich glaube, es ist für mich besser, daß ich es weiß. Gott sei Dank operiere ich Cerino noch heute abend. Je eher ich ihn los bin, desto besser."
    "Seien Sie vorsichtig. Irgend etwas Seltsames ist im Gange. Ich weiß nur nicht, was."
     
    Jordan brauchte Lauries Mahnung, vorsichtig zu sein, nicht. Erst hatte Cerino gedroht, ihm die Hände zu verkrüppeln, und jetzt diese Nachricht, daß fünf seiner Patienten ermordet worden waren und eine weitere Frau tot, möglicherweise ebenfalls ermordet. Es war zuviel.
    Ganz in Gedanken an diese aberwitzigen und doch so beängstigenden Umstände erhob Jordan sich aus dem Sessel im Chirurgenzimmer des Manhattan General Hospital und begab sich in den OP. Er überlegte, ob er zur Polizei gehen und von Cerinos Drohung berichten sollte. Aber wenn er zur Polizei ging, was würde sie unternehmen? Wahrscheinlich gar nichts. Und was würde Cerino tun? Wahrscheinlich das, was er angedroht hatte. Jordan fröstelte vor Angst bei dem Gedanken, und er wünschte, Cerino hätte nie den Fuß über seine Schwelle gesetzt.
    Während Jordan sich die Hände bürstete, versuchte er einen Grund zu finden, warum man fünf oder vielleicht sechs seiner Patienten ermordet hatte. Und was war mit Marsha? Aber sosehr er sich den Kopf zermarterte, ihm fiel kein Grund ein. Die Hände hoch haltend, betrat er den Operationssaal.
    Operieren hatte für Jordan eine befreiende Wirkung. Er war froh, sich ganz in die äußerste Konzentration erfordernde Arbeit einer Hornhauttransplantation versenken zu können. Für die nächsten Stunden vergaß er alle Drohungen, Gangsteranschläge, ungelösten Mordfälle und Marsha Schulman.
    "Wundervolle Arbeit", bemerkte der junge Assistenzarzt, als Jordan fertig war.
    "Vielen Dank." Jordan strahlte. Und an die Schwestern gewandt, sagte er: "Ich bin im Chirurgenzimmer. Richten Sie alles so schnell wie möglich für den nächsten Fall her."
    "Jawohl, Eure Hoheit", neckte ihn eine der Schwestern.
    Jordan war erleichtert, daß Cerino der nächste war. Er wünschte nur, es wäre schon vorbei. Auch wenn bei seinen Operationen selten Komplikationen auftraten, auszuschließen waren sie nicht. Mit Schaudern dachte er an die Folgen einer postoperativen Infektion – nicht für Cerino, für sich selbst.
    In seine besorgten Gedanken vertieft, vergaß Jordan seine Umgebung vollkommen. Und als er in einen der Sessel des Chirurgenzimmers sank und die Augen schloß, hatte er den Mann überhaupt nicht bemerkt, der ihm direkt gegenübersaß.
    "Guten Abend, Doktor!"
    Jordan öffnete die Augen. Es war Lou Soldano.
    "Ihre Sekretärin hat mir gesagt, Sie wären hier

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