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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Trotzdem konnte sie nicht widerstehen, die nächste Nummer ihrer Liste zu wählen: Angel Mendez, der Abendportier in Stuart Morgans Haus.
    Laurie stellte sich vor und fragte Angel dann, ob er Stuart Morgan gekannt habe. Die Antwort war die gleiche: "Selbstverständlich!"
    "Haben Sie Mr. Morgan Mittwochabend gesehen?" fragte Laurie.
    "Ich habe Mr. Morgen jeden Abend gesehen, wenn ich Dienst hatte", sagte Angel. "Er hat jeden Tag nach der Arbeit gejoggt."
    "Auch am Mittwochabend?" fragte Laurie.
    "Genau wie an den anderen Abenden", erklärte Angel.
    Wieder wunderte Laurie sich über den Widerspruch, daß ein Mann, der so gesundheitsbewußt war, Rauschgift nahm. Es machte keinen Sinn.
    "Wirkte er normal?" fragte Laurie. "Oder wirkte er deprimiert?"
    "Er wirkte gut, als er wegging", sagte Angel. "Aber er joggte nicht so lange wie sonst. Jedenfalls kam er sehr schnell wieder. Er war nicht einmal verschwitzt. Ich erinnere mich daran, weil ich ihm sagte, er habe ja nicht einmal geschwitzt."
    "Was antwortete er darauf?"
    "Nichts."
    "War es üblich, daß er nichts erwiderte?"
    "Nur wenn er in Begleitung war."
    "War Mr. Morgan denn in Begleitung, als er vom Joggen zurückkam?" fragte Laurie.
    "Ja", sagte Angel. "Er war in Begleitung von zwei Fremden."
    Laurie horchte auf. "Können Sie diese beiden Fremden beschreiben?"
    Angel lachte. "Nein, das glaube ich nicht", sagte er. "Ich sehe so viele Menschen jeden Tag. Ich weiß nur deshalb, daß er mit Fremden zurückkam, weil er nicht gegrüßt hat."
    Laurie dankte dem Mann und legte auf. Das war wirklich hochinteressant. Sie hatte noch Lous Mahnung im Ohr, nicht den Detektiv zu spielen, aber diese verblüffende Ähnlichkeit mit dem Fall Myerholtz konnte der Anfang eines echten Durchbruchs sein.
    Zum Schluß rief Laurie noch den letzten Namen auf ihrer Liste an: David Wong. David konnte sich leider nicht erinnern, Randall Thatcher am Mittwochabend gesehen zu haben. Laurie bedankte sich bei ihm und legte auf.
    Sie beschloß, noch einen weiteren Fall nachzuprüfen, bevor sie sich wieder an ihre Schreibarbeit machte. Sie ging in die Histologie und bat um die Objektträger mit den Proben von Mary O’Connor. In ihrem Büro untersuchte sie die Proben unter ihrem Mikroskop, um den Umfang der Arteriosklerose festzustellen. Sie erschien unter dem Mikroskop genauso gering, wie Paul es schon mit bloßem Auge erkannt hatte. Auch eine Kardiomyopathie fiel ihr nicht auf.
    Als auch das erledigt war, fand Laurie keinen neuen Grund mehr, ihre Arbeit vor sich herzuschieben. Sie stellte das Mikroskop beiseite, nahm die Mappe mit den noch nicht abgeschlossenen Fällen und zwang sich, anzufangen.
     
    "Das ist es also?" fragte Lou. Er schwenkte ein maschinenbeschriebenes Blatt.
    "Das haben wir herauskriegen können", erklärte Norman.
    "Das ist ein Haufen Medizinerchinesisch. Was zum Teufel ist ›Keratokonus‹? Oder hier was ganz Tolles: ›pseudophakische bullöse Keratopathie‹. Was soll der Quatsch? Können Sie mir das mal sagen?"
    "Sie wollten die Diagnosen der Opfer, die bei Dr. Jordan Scheffield in Behandlung waren", sagte Norman. "Und das ist das Ergebnis."
    Lou überflog das Blatt erneut. Martha Goldburg, pseudophakische bullöse Keratopathie; Steven Vivonetto, interstitielle Keratitis; Janice Singleton, Herpes zoster; Henriette Kaufman, Fuchs-Endothel-Dystrophie; Dwight Sorenson, Keratokonus.
    "Ich hatte gehofft, sie hätten alle das gleiche", murmelte Lou. "Ich hatte gehofft, den Strahlemann Scheffield bei einer Lüge zu erwischen."
    Norman zuckte die Schultern. "Tut mir leid", sagte er. "Ich kann jemand besorgen, der das in Normalsprache übersetzt – falls es dafür normale Ausdrücke gibt."
    Lou lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Was meinen Sie?" fragte er.
    "Mir fällt nichts Gescheites ein", sagte Norman. "Als der Name des Arztes das erste Mal in den Unterlagen auftauchte, dachte ich, daß wir vielleicht was hätten. Aber jetzt sieht es nicht mehr danach aus."
    "Irgendein Patient unzufrieden mit der Behandlung?" fragte Lou.
    "Das einzig Positive in der Richtung sind die Goldburgs", berichtete Norman. "Harry Goldburg hat einen Kunstfehlerprozeß gegen Scheffield angestrengt, nachdem der Arzt den grauen Star seiner Frau operiert hatte. Anscheinend gab es irgendwelche Komplikationen, und sie hat auf dem Auge nicht viel gesehen."
    "Und was ist das hier für Zeug?" fragte Lou und griff nach einem dicken Aktenordner, der voll mit maschinenbeschriebenen Blättern war.
    "Das ist das restliche

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