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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Taxi, das von einem afghanischen Freiheitskämpfer gefahren wurde. Eine Viertelstunde später stieg sie an der Fifth Avenue 970 aus. Ein Wagen der New Yorker Polizei und ein städtischer Krankenwagen standen auf dem Gehweg. Das Blaulicht beider Fahrzeuge blinkte.
    Im Gebäude zeigte Laurie ihre Dienstmarke und wurde zum Penthouse B gewiesen.
    "Sind Sie der Tour Doctor?" fragte ein uniformierter Polizist, offensichtlich überrascht, als Laurie die Wohnung betrat und erneut ihre Marke vorwies. Auf seinem Namensschild stand "Ron Moore". Er war ein muskulöser, massiger Enddreißiger.
    Laurie nickte ungeduldig.
    "Donnerwetter", rief der Polizist. "Sie sehen nicht wie eine Gerichtsärztin aus."
    "Trotzdem bin ich es", entgegnete Laurie abweisend.
    "He, Pete!" schrie Moore. "Guck dir mal an, was da gerade reinspaziert ist. Sieht eher wie ein Playboy-Bunny aus!"
    Ein anderer uniformierter, jünger wirkender Polizist steckte den Kopf durch eine Tür. Seine Augenbrauen gingen hoch, als er Laurie erblickte. "Das gibt’s doch nicht", staunte er. Er hatte einen Stoß Briefe in der Hand.
    "Wer hat hier die Leitung?" fragte Laurie.
    "Ich, Honey", antwortete Ron.
    "Mein Name ist Dr. Montgomery, nicht Honey", sagte Laurie.
    "In Ordnung, Doktor."
    "Kann mich jemand kurz rumführen?"
    "Das läßt sich schon machen", sagte Ron. "Das hier ist offensichtlich das Wohnzimmer. Beachten Sie die Drogenutensilien auf dem Couchtisch. Das Opfer hat sich offenbar dort gespritzt und ist dann in die Küche gegangen. Da liegt auch die Leiche. In die Küche kommen Sie durch das Arbeitszimmer."
    Laurie sah sich kurz in der Wohnung um. Sie war klein, aber schön ausgestattet. Von ihrem Standort in der Diele konnte sie das Wohnzimmer und einen Teil des Arbeitszimmers sehen. Im Wohnzimmer boten zwei große Südfenster einen außergewöhnlichen Ausblick. Aber mehr noch als für den Blick interessierte Laurie sich für das Durcheinander auf dem Boden. Es sah aus, als wäre die Wohnung durchwühlt worden.
    "War das ein Einbruch?" fragte Laurie.
    "Nee", sagte Ron. "Das haben wir gemacht. Gehört zu unserer üblichen gründlichen Durchsuchung, wenn Sie wissen, was ich meine."
    "Ich bin nicht sicher, ob ich das weiß", sagte Laurie.
    "Wir sind bei unseren Suchaktionen immer so erschöpfend."
    "Suche wonach?"
    "Nach der Identität", erklärte Ron.
    "Haben Sie all die Diplome hier an den Wänden nicht gesehen?" fragte Laurie und machte eine ausladende Handbewegung.
    "Der Name ist doch ziemlich offensichtlich."
    "Haben wir schätzungsweise übersehen", sagte Ron.
    "Wo ist die Leiche?"
    "Hab ich Ihnen doch schon gesagt, in der Küche." Ron zeigte zum Arbeitszimmer.
    Laurie begab sich hinüber, wobei sie dem Durcheinander auf dem Boden auswich, und betrat das Arbeitszimmer. Alle Schreibtischschubladen waren herausgezogen. Offensichtlich war ihr Inhalt durchwühlt worden.
    "Ich nehme an, Sie haben hier drin auch nach der Identität gesucht", sagte Laurie.
    "Das stimmt, Doktor", bestätigte Ron.
    Laurie durchquerte das Arbeitszimmer bis zur Küchenschwelle. Dort blieb sie stehen. Die Küche sah genauso wüst wie die anderen Zimmer aus. Der Kühlschrank war ausgeräumt, einschließlich der Traggitter. Laurie bemerkte auch einige Kleidungsstücke auf dem Boden. Die Kühlschranktür war nur angelehnt. "Jetzt erzählen Sie mir nur nicht, Sie hätten auch hier nach der Identität gesucht", sagte Laurie sarkastisch.
    "Hier nicht, nein!" sagte Ron. "Das Chaos stammt vom Opfer."
    "Wo ist die Leiche?" fragte Laurie.
    "Im Kühlschrank."
    Laurie trat zum Kühlschrank und öffnete die Tür. Ron hatte sich keinen Scherz erlaubt. Stuart Morgan saß im Kühlschrank eingezwängt. Er war fast nackt, nur mit Jockey-Shorts, einem Gürtel mit Geldtasche und Söckchen bekleidet. Sein Gesicht war kreideweiß. Der rechte Arm war erhoben, die Hand zu einer festen Faust geballt.
    "Ich kann nicht begreifen, warum er in den Kühlschrank klettern wollte", sagte Ron. "Das Verrückteste, was ich bisher gesehen habe, seit ich im Dienst bin."
    "Vermutlich Hyperpyrexie", erklärte Laurie und betrachtete Stuart Morgan. "Kokain kann die Körpertemperatur wahnsinnig erhöhen. Die Konsumenten drehen durch. Sie würden alles tun, damit die Hitze nachläßt. Aber im Kühlschrank habe ich auch noch keinen gesehen."
    "Wenn Sie die Leiche freigeben, können die Jungs draußen ihn rausholen", sagte Ron. "Wir haben noch einiges zu tun."
    "Haben Sie den Toten angerührt?" fragte Laurie unvermittelt.
    "Wovon

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