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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Leiche kann weggebracht werden, Sergeant Moore", sagte Laurie. "Außerdem muß ich Sie einladen, der Autopsie beizuwohnen. Aber ehrlich gesagt, ich hoffe, Sie nie wiederzusehen."
    Laurie streifte sich die Gummihandschuhe ab, warf sie in den Abfalleimer, nahm ihre Kamera und verließ die Wohnung.
     
    "Ich krieg keinen Bissen mehr runter", sagte Tony und schob die Reste der Pizza von sich. Er zog die Serviette aus dem Kragen und wischte sich die Tomatenspuren vom Mund. "Was ist denn los? Magst du keine Peperoni? Du ißt wie ein Spatz."
    Angelo nippte an seinem San Pellegrino. Das leicht sprudelnde Wasser beruhigte seinen Magen, der nach dem Besuch im Bestattungsinstitut Spoletto noch immer rebellierte. Er hatte einige Bissen von der Pizza probiert, aber es hatte ihm nicht geschmeckt. Es hatte ihn sogar angeekelt, so daß er ungeduldig darauf wartete, daß Tony endlich fertig würde.
    "Bist du fertig?" fragte er.
    "Ja", antwortete Tony, die Speisereste aus den Zähnen saugend. "Aber gegen einen Kaffee hätte ich nichts einzuwenden."
    Sie saßen in einer kleinen italienischen Pizzeria in Elmhurst, die die ganze Nacht geöffnet hatte, nicht weit vom Vesuvio entfernt. An den weit auseinander stehenden Resopaltischen hockte noch eine Handvoll Gäste, obwohl es schon halb vier Uhr morgens war. Eine alte Musikbox spielte beliebte Stücke aus den 50er und 60er Jahren.
    Angelo trank noch ein Mineralwasser, während Tony sich einen Espresso bestellte.
    "Fertig?" fragte Angelo, als Tony seine leere Espressotasse klappernd abstellte. Angelo wollte aufbrechen, hatte aber das Gefühl, Tony noch etwas Zeit zum Entspannen lassen zu müssen. Schließlich hatten sie einiges erledigt.
    "Fertig", sagte Tony und wischte sich ein letztes Mal mit der Serviette über den Mund. Sie standen auf, warfen ein paar Scheine auf den Tisch und traten in die kalte Novembernacht hinaus. Den Kopf zwischen den Mantelkragen gezogen, eilten sie zum Wagen. Es hatte angefangen zu nieseln.
    Während der Motor lief, damit die Heizung auf Touren kam, nahm Angelo die zweite Liste aus dem Handschuhfach und überflog sie. "Hier ist was in Kew Garden Hills", sagte er. "Das paßt gut und müßte auch schnell und leicht zu schaffen sein."
    "Langsam macht es richtig Spaß", sagte Tony fröhlich. Er rülpste. "Ich mag diese Peperoni."
    Angelo legte das Blatt ins Handschuhfach zurück. Als er auf der verlassenen Straße losfuhr, sagte er: "Wenn man nachts arbeitet, kommt man viel leichter rum in der Stadt."
    "Das einzige Problem ist, sich an das Schlafen tagsüber zu gewöhnen", meinte Tony. Er holte seine Beretta Bantam heraus und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf.
    "Steck das Ding weg, bis wir da sind", raunzte Angelo. "Du machst mich nervös."
    "Bereite mich nur vor", sagte Tony. Er versuchte, die Pistole zurück ins Halfter zu stecken, aber mit dem Schalldämpfer paßte sie nicht mehr ganz hinein. Der Griff ragte aus der Jacke. "Ich freue mich riesig auf diesen Teil, weil wir da nicht so vorsichtig rumschleichen müssen."
    "Wir müssen immer noch vorsichtig sein", fuhr Angelo ihn an.
    "Wir müssen überhaupt immer vorsichtig sein."
    "Reg dich wieder ab", sagte Tony. "Du weißt, wie ich das meine. Wir brauchen uns nicht mehr um all das verrückte Zeug kümmern. Jetzt geht es schnell, und dann verduften wir wieder. Ich meine, bumm, aus, und weg sind wir." Er tat so, als würde er mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf einen Fußgänger schießen, wobei er über den Knöchel zielte.
    Sie brauchten eine Weile, bis sie das Haus gefunden hatten, ein bescheidenes, zweigeschossiges Gebäude aus Stein und Stuck mit einem Schieferdach. Es lag in einer ruhigen Sackgasse, an deren Ende sich ein Friedhof befand.
    "Nicht schlecht", sagte Tony. "Diese Leute scheinen ziemlich Pulver zu haben."
    "Und eventuell eine Alarmanlage", fügte Angelo hinzu. Er fuhr an den Straßenrand und parkte. "Hoffentlich ist es nichts Kompliziertes. Ich mag keine Komplikationen."
    "Wen sollen wir umlegen?" fragte Tony.
    "Ich hab’s vergessen", sagte Angelo. Er griff zum Handschuhfach hinüber und holte die zweite Liste heraus. "Die Frau", sagte er, als er den Namen gefunden hatte. Er packte die Liste ins Handschuhfach zurück. "Wir erledigen das ganz zügig, und damit es kein Durcheinander gibt: Ich leg sie um. Sie sind wahrscheinlich im Bett, deshalb übernimmst du den Mann. Wenn er aufwacht, ausschalten. Verstehst du?"
    "Natürlich versteh ich", erwiderte Tony. "Wofür hältst du mich? Für

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