Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Bingham, daß er lediglich eine kleine Andeutung gemacht habe.
    »Der Mann hat sich absolut mies verhalten«, fügte er hinzu. »Ich wollte ihn nur fragen, ob er sich vorstellen könne, daß die Krankheiten womöglich mit Absicht verbreitet werden. Aber er hat mir einfach keine Chance gegeben, und dann bin ich sauer geworden. Wahrscheinlich hätte ich lieber den Mund halten sollen, aber manchmal kann ich mich eben nicht zurückhalten.«
    »Heißt das, daß Sie selbst von Ihrer absurden Theorie überzeugt sind?« fragte Bingham.
    »Wirklich überzeugt bin ich vielleicht nicht«, erwiderte Jack. »Aber es erscheint mir beinahe undenkbar, all diese Todesfälle dem Zufall zuzuschreiben. Außerdem macht es mich mißtrauisch, wie sich die Leute im Manhattan General verhalten, und damit meine ich nicht nur den Manager, sondern auch etliche seiner Untergebenen.« Er überlegte kurz, ob er Bingham auch erzählen sollte, daß er zusammengeschlagen und bedroht worden war, doch dann ließ er es lieber bleiben, weil er befürchtete, ihn mit seinen Horrorgeschichten zu überfordern. »Als sich die Gesundheitsbeauftragte Dr. Markham über Sie beschwert hat, habe ich Sie gebeten, dem leitenden Epidemiologen, Dr. Abelard, auszurichten, daß er sich einmal bei mir melden möge«, ergriff Bingham wieder das Wort. »Er hat mich zurückgerufen, und ich habe ihn gefragt, was er von dieser Theorie hält. Wollen Sie wissen, wie seine Antwort lautete?«
    »Unbedingt«, sagte Jack.
    »Bis auf den Pestfall, der ihn immer noch vor ein Rätsel stellt und an dem er weiterhin zusammen mit den Experten vom Center vor Disease Control arbeitet, gibt es nach seiner Auffassung für alle Fälle ziemlich vernünftige Erklärungen. Susanne Hard ist mit wilden Kaninchen in Berührung gekommen, und Mr. Lagenthorpe war in der Wüste von Texas. Und was die Meningokokken angeht - dafür ist jetzt einfach die Jahreszeit.«
    »Aber das erklärt doch nicht, warum die Krankheiten nahezu gleichzeitig ausgebrochen sind«, widersprach Jack. »Und der klinische Verlauf steht überhaupt nicht im Einklang mit…«
    »Einen Moment«, unterbrach ihn Bingham. »Dürfte ich Sie daran erinnern, daß Dr. Abelard ein angesehener Epidemiologe ist? Er hat die akademischen Grade Dr. phil und Dr. med. und er widmet sich ausschließlich der Aufgabe herauszufinden, wo ansteckende Krankheiten ihren Ursprung haben und warum sie entstanden sind.«
    »Seine Zeugnisse und Titel will ich gar nicht in Frage stellen«, entgegnete Jack. »Es geht mir mehr um die Schlüsse, die er zieht. Er hat mich von Anfang an nicht gerade beeindruckt.«
    »Sie sind ganz schön rechthaberisch«, bemerkte Bingham. »Bei meinen ersten Besuchen im General mag ich ja ein paar Leute vor den Kopf gestoßen haben«, räumte Jack ein. »Aber diesmal habe ich nichts weiter getan, als mich mit der Leiterin des Zentralmagazins und mit einer Laborangestellten zu unterhalten.«
    »Die Leute, die mich heute pausenlos angerufen haben, haben aber behauptet, daß Sie mutwillig die Arbeit der Krankenhausmitarbeiter behindert haben, obwohl die Leute alle Hände voll zu tun hatten«, insistierte Bingham.
    »Der Herrgott ist mein Zeuge«, rief Jack. »Ich habe nichts weiter getan, als mich mit Mrs. Zarelli und Mrs. Holderness zu unterhalten, und das sind zwei ausgesprochen nette und kooperative Frauen.«
    »Irgendwie müssen Sie eine besondere Gabe haben, ständig alle möglichen Leute zu provozieren«, stellte Bingham fest. »Ich nehme an, das wissen Sie.«
    »Normalerweise erziele ich diese Wirkung nur bei Leuten, die ich auch provozieren will«, entgegnete Jack. »Langsam habe ich das Gefühl, daß auch ich zu diesen Leuten gehöre.«
    »Ganz im Gegenteil.«
    »So wie Sie sich verhalten, könnte man allerdings einen anderen Eindruck gewinnen«, stellte Bingham klar. »Im Gespräch mit der Laborassistentin Mrs. Holderness habe ich etwas Hochinteressantes erfahren«, fuhr Jack fort. »Wußten Sie, daß jede x-beliebige Person, sofern sie das Geld hat, telefonisch die gefährlichsten Bakterien bestellen kann? Die Firma, die sie liefert, nimmt keinerlei Überprüfung ihrer Klienten vor.«
    »Man braucht keine Lizenz oder eine spezielle Genehmigung?«
    »Offenbar nicht.«
    »Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht«, gestand Bingham.
    »Ich auch nicht«, sagte Jack, »aber da kommt man natürlich ins Grübeln.«
    »Allerdings«, sagte Bingham und starrte für ein paar Sekunden gedankenverloren ins Leere. Doch dann sah er

Weitere Kostenlose Bücher