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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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würde und wir den Spot tatsächlich produzieren müßten.«
    »Großer Gott, das wäre ja entsetzlich«, sagte Colleen. »Wenn es so weit kommen würde, könnten wir uns beide einen neuen Job suchen«, fügte Terese hinzu.
    »Nun laß uns mal nicht zu pessimistisch sein«, mahnte Colleen. »Was für ein schrecklicher Tag!« setzte Terese ihr Klagelied fort. »Zusätzlich zu all dem Ärger hier muß ich mir auch noch Sorgen um Jack machen.«
    »Warum denn das?«
    »Er hat es mir gebeichtet, daß er mal wieder auf dem Weg ins Manhattan General sei.«
    »Oh«, sagte Colleen.
    »Er ist wie ein Stier - entsetzlich dickköpfig und so leichtsinnig, daß es weh tut. Dabei wäre es gar nicht nötig, daß er selbst ins Manhattan General geht. Das Gerichtsmedizinische Institut beschäftigt spezielle Mitarbeiter, die die Krankenhäuser besuchen. Es muß wohl so ein männliches Ding sein, daß er ständig den Helden spielen muß. Ich versteh’ das alles nicht.«
    »Bahnt sich zwischen euch etwas an?« fragte Colleen vorsichtig. Sie kannte ihre Chefin gut genug, um zu wissen, daß sie Liebesverhältnissen prinzipiell aus dem Weg ging. Warum das so war, wußte sie allerdings nicht.
    Terese seufzte nur. »Ich mag ihn irgendwie und fühle mich gleichzeitig von ihm abgestoßen«, erklärte sie. »Er hat es geschafft, daß ich mich ihm gegenüber ein wenig geöffnet habe, und offenbar habe auch ich ihm ein paar Dinge entlockt, über die er noch nie gesprochen hat. Ich glaube, es hat uns beiden gutgetan, mal einem mitfühlenden Menschen sein Herz auszuschütten.«
    »Klingt ja vielversprechend«, bemerkte Colleen. Terese zuckte mit den Schultern und lächelte. »Wir tragen beide jede Menge seelischen Ballast mit uns herum. Aber nun genug. Wie steht es denn mit dir und Chet?«
    »Es läuft hervorragend«, sagte Colleen. »Ich bin auf dem besten Wege, mich richtig zu verknallen.«
     
    Jack hatte das Gefühl, zum drittenmal im gleichen Film zu sein. Wieder einmal hatte er sich in Dr. Binghams Büro einzufinden müssen, um sich gehörig zusammenstauchen zu lassen und sich eine endlose Litanei darüber anzuhören, daß sich nahezu jeder höhere Verwaltungsangestellte der Stadt bei seinem Chef bitterlich über ihn beschwert habe.
    »Was haben Sie dazu zu sagen?« fragte Bingham, als er Dampf abgelassen hatte. Er hatte sich so ereifert, daß er nach Luft schnappen mußte.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll«, gestand Jack. »Aber zu meiner Verteidigung möchte ich Ihnen versichern, daß ich nicht ins General gegangen bin, um irgend jemanden zu verärgern. Ich war nur auf der Suche nach weiteren Informationen. Bei dieser Serie von Krankheitsausbrüchen gibt es nämlich eine Menge Dinge, die ich einfach nicht nach vollziehen kann.«
    »Mein Gott - Sie stecken wirklich voller Widersprüche«, entgegnete Bingham; er hatte sich sichtlich beruhigt. »Manchmal bereiten Sie einem nichts als Kummer, und dann wiederum stellen Sie die erstaunlichsten Diagnosen. Ich war wirklich beeindruckt, als Dr. Calvin mir berichtet hat, daß Sie Tularämie und Rocky-Mountain-Fleckfieber sofort erkannt haben. Es kommt mir so vor, als würden zwei verschiedene Persönlichkeiten in Ihrer Haut stecken. Was soll ich bloß mit Ihnen machen?«
    »Den nervtötenden Stapleton feuern und den anderen behalten?« schlug Jack vor.
    Bingham rang sich ein Grinsen ab, doch bereits im nächsten Augenblick war jedes Anzeichen von Heiterkeit wie weggeblasen. »Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem, daß Sie so verstockt sind«, schimpfte er los. »Sie haben sich nicht nur einmal meiner Anweisung widersetzt, sich nicht mehr im Manhattan General blicken zu lassen, sie haben gleich zweimal den Gehorsam verweigert.«
    »Ich bekenne mich schuldig«, sagte Jack und hob die Hände.
    »Hat das alles mit Ihrem persönlichen Groll gegen AmeriCare zu tun?«
    »Nein. Das mag vielleicht am Anfang eine gewisse Rolle gespielt haben, aber inzwischen geht mein Interesse weit darüber hinaus. Wie ich Ihnen bereits bei unserer ersten Unterhaltung erzählt habe, glaube ich, daß im Manhattan General irgend etwas Seltsames vor sich geht. Inzwischen bin ich mir da noch sicherer, und die Leute drüben im General verhalten sich weiterhin äußerst merkwürdig.«
    »Wieso merkwürdig?« hakte Bingham entnervt nach. »Immerhin sollen sie den Laborchef beschuldigt haben, die Krankheiten mit Absicht verbreitet zu haben.«
    »Das ist maßlos übertrieben«, verteidigte sich Jack. Dann erklärte er

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