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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Martin Cheveau zu? Jack hatte keine Ahnung. Aber eins war ihm jetzt klar: Er durfte auf keinen Fall eine weitere Person in diese Geschichte verwickeln, denn er wollte niemandes Leben aufs Spiel setzen. Von jetzt an mußte er alles für sich behalten.
     
    George hatte richtig vermutet: Laurie war in ihrem Büro. Während sie darauf wartete, daß George ihr Fälle zuwies, arbeitete sie ein paar unerledigte Akten auf. Als sie Jacks zerschundenes Gesicht sah, schrak sie zusammen. Jack tischte ihr die gleiche Geschichte auf, mit der er auch George abgespeist hatte, doch er sah ihr an, daß sie nicht sicher war, ob sie ihm glauben sollte. »Hast du schon gehört, daß Bingham unten in der ›Grube‹ ist?« fragte Jack, um von seinen Erlebnissen der vergangenen Nacht abzulenken.
    »Ja, hab’ ich«, erwiderte Laurie. »Es hat mich echt vom Hocker gehauen. Ich hätte nicht gedacht, daß ihn jemals etwas vor acht Uhr morgens hierhertreiben könnte, geschweige denn in den Sektionssaal!«
    »Weißt du etwas über den Fall?«
    »Nur, daß es sich um eine atypische Pneumonie handelt. Ich habe eben kurz mit Janice gesprochen. Die vorläufige Diagnose lautet Influenza.«
    »Na sieh mal einer an«, entfuhr es Jack.
    »Ich weiß genau, was du jetzt denkst«, sagte Laurie und drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Influenza ist genau die Krankheit, die du verbreiten würdest, wenn du ein Terrorist wärst und unbedingt eine Epidemie auslösen wolltest. Aber bevor du jetzt völlig durchknallst und diesen Fall als eine Bestätigung deiner abstrusen Vermutung betrachtest, denk daran, daß immer noch die für Influenza typische Jahreszeit ist.«
    »Eine primär-atypische Pneumonie, die durch Influenzaviren hervorgerufen wird, tritt nicht eben häufig auf«, entgegnete Jack; er bemühte sich, ruhig zu bleiben. Allein die Erwähnung des Wortes Influenza brachte sein Herz zum Rasen. »Aber wir haben jedes Jahr solche Fälle«, erinnerte ihn Laurie. »Mag ja sein«, räumte er ein. »Wie wär’s, wenn du deine Internistin aus dem General mal anrufen und fragen würdest, ob wir noch mit weiteren Fällen rechnen müssen?«
    »Jetzt?« Laurie sah auf die Uhr.
    »Warum nicht? Wahrscheinlich macht sie gerade ihre Visite. Dann kann sie doch prima einen der Computer im Schwesternzimmer benutzen und mal kurz nachsehen.« Laurie zuckte mit den Schultern und griff zum Telefonhörer. Ein paar Minuten später hatte sie ihre Freundin am Apparat. Sie fragte sie, ob es weitere Influenzafälle gebe, und musterte Jack, während sie auf eine Antwort wartete. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Sein Gesicht war nicht nur zerkratzt, es war auch entzündet und gerötet.
    »Keine weiteren Fälle«, wiederholte Laurie, als ihre Freundin wieder in der Leitung war. »Danke Sue. Da können wir wohl von Glück sprechen. Ich melde mich demnächst mal wieder bei dir. Ciao.« Sie legte auf. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Im Augenblick ja«, erwiderte Jack. »Da fällt mir noch etwas ein. Ich habe George gebeten, dir zwei Fälle zuzuweisen, die mich besonders interessieren. Die Namen der Opfer lauten Holderness und Winthrope.«
    »Gibt es für dein besonderes Interesse einen speziellen Grund?« Laurie hatte inzwischen gemerkt, daß Jack zitterte. »Tu mir einfach den Gefallen«, sagte Jack. »Ja, ist ja schon gut«, versuchte Laurie ihn zu beruhigen. »Würdest du mir dann bitte auch den Gefallen tun und bei Beth Holderness darauf achten, ob sich an ihrem Körper irgendwelche Haare oder Fasern befinden?« bat Jack. »Außerdem könntest du in Erfahrung bringen, ob die Mordkommission einen Kriminologen in ihre Wohnung geschickt hat, um auch dort nach Haaren und Fasern zu suchen. Falls irgendwelche Haare gefunden werden, laß eine DNA-Analyse machen, und stell fest, ob sie mit denen von Winthrope übereinstimmen.«
    Für einen Moment war Laurie sprachlos. Als sie ihre Stimme schließlich wiedergefunden hatte, fragte sie: »Glaubst du, daß Winthrope Beth Holderness getötet hat?« Ihre Stimme verriet, daß sie das für ziemlich unwahrscheinlich hielt. Jack starrte vor sich hin und seufzte müde. »Ist durchaus möglich.«
    »Aber wie kommst du darauf?«
    »Ich habe irgendwie so eine komische Ahnung«, erwiderte Jack. Er hätte Laurie gern mehr erzählt, doch er hielt sich an seinen neuen Vorsatz, keine weiteren Leute einzuweihen. Er wollte auf keinen Fall noch mehr Menschen in Gefahr bringen. »Jetzt machst du mich aber wirklich neugierig«, drängte Laurie. »Ich möchte

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