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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Schale und zeigte Jack die Schnittstellen.
    »O mein Gott!« Jack war entsetzt. »Die ganze Lunge ist ja befallen!« Stellenweise waren an der Lunge offene Blutungen zu erkennen.
    »Sogar der Herzmuskel ist entzündet«, erklärte Bingham. Er legte die Lunge zurück und nahm das Herz aus der Schale, um es Jack zu zeigen. »Wenn man die Entzündung so deutlich sieht wie hier, dann ist sie ziemlich fortgeschritten.«
    »Deutet auf einen aggressiven Virusstamm hin«, bemerkte Jack. »Allerdings«, sagte Bingham. »Und wie. Der Patient war ganze neunundzwanzig Jahre alt, und die ersten Symptome sind gestern abend gegen achtzehn Uhr aufgetreten. Um vier Uhr morgens war er tot. Die Geschichte erinnert mich an einen Fall, den ich während der weltweiten Epidemie siebenundfünfzig, achtundfünfzig obduziert habe; damals war ich noch Assistenzarzt.«
    Vinnie verdrehte die Augen. Bingham hatte die nervtötende Angewohnheit, jeden Fall mit irgendeiner Geschichte aus seiner langen Gerichtsmedizinerlaufbahn zu vergleichen. »Damals handelte es sich ebenfalls um eine primäre, durch Influenzaviren verursachte Pneumonie«, fuhr Bingham fort. »Die Lunge sah genauso aus wie diese hier. Ich kann Ihnen sagen, der Anblick damals hat uns vor gewissen Influenzaviren einen gehörigen Respekt eingeflößt.«
    »Ich finde diesen Fall ziemlich beängstigend«, sagte Jack. »Vor allem, wenn ich ihn in Verbindung mit all den anderen Krankheiten sehe, die vor kurzem hier aufgetreten sind.«
    »Jetzt fangen Sie bloß nicht wieder damit an!« wies Bingham ihn zurecht.
    »Dieser Fall ist längst nicht so ungewöhnlich wie der Pestfall oder die Tularämie. Jetzt ist eben die Jahreszeit für Grippe. Natürlich ist diese Pneumonie eine äußerst seltene Komplikation, aber so etwas kommt eben vor. Immerhin hatten wir erst im letzten Monat einen solchen Fall.«
    Jack hörte zwar zu, aber Bingham konnte ihn mit seinem Vortrag keineswegs beruhigen. Der Patient, der hier vor ihnen lag, war an einer tödlichen Infektionskrankheit gestorben, und der Erreger hatte die Fähigkeit, sich wie ein Buschfeuer auszubreiten. Der einzige Trost war, daß die mit Laurie befreundete Internistin bestätigt hatte, daß es im Manhattan General keine weiteren akuten Influenzafälle gab.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Organe auswasche?« fragte Jack.
    »Um Gottes willen - nein!« erwiderte Bingham. »Aber seien Sie vorsichtig mit dem Zeug.«
    »Auf jeden Fall.«
    Er ging mit den Lungen an eines der Waschbecken und bereitete mit Vinnies Hilfe einige Proben vor, indem er ein paar der kleinen Bronchiolen mit steriler Kochsalzlösung auswusch. Anschließend sterilisierte er die Behältnisse für die Proben mit Äther. Er war schon auf dem Weg nach draußen, als Bingham ihn zurückhielt und fragte, was er mit den Proben vorhabe. »Ich bringe sie rauf zu Agnes«, erwiderte Jack. »Ich möchte, daß sie den Subtyp bestimmt.«
    Bingham zuckte mit den Schultern und sah Calvin an. »Keine schlechte Idee«, sagte Calvin.
    Jack fuhr hinauf in den dritten Stock. Doch als er Agnes die Proben hinstellte, wurde er enttäuscht.
    »Wir haben hier nicht die Möglichkeit, den Subtyp festzustellen«, erklärte sie. »Und wer kann das machen?«
    »Entweder das Speziallabor der Stadt oder das des Bundesstaates«, erwiderte Agnes. »Vielleicht geht es auch im Universitätslabor. Aber am besten läßt man derartige Analysen wohl vom Center for Disease Control durchführen. Die haben dort eine ganze Abteilung, die sich nur mit Influenza beschäftigt. Ich würde die Probe dahin schicken.«
    Sie gab ihm einen speziell für Viren geeigneten Behälter, in dem er die ausgewaschenen Gewebeproben verstaute. Danach ging er in sein Büro, wählte die Nummer des Center for Disease Control und ließ sich mit der Influenza-Abteilung verbinden. Es meldete sich eine angenehm klingende Frauenstimme; Nicole Marquette. Jack brachte seinen Wunsch vor, und Nicole erklärte sich sogleich bereit, den Typ und den Subtyp des Influenzavirus zu bestimmen.
    »Wenn die Probe noch heute bei Ihnen ankommt«, sagte Jack, »wann könnten Sie dann die Typisierung fertig haben?«
    »Eine derartige Analyse können wir nicht über Nacht vornehmen«, entgegnete Nicole. »Falls Ihnen das vorgeschwebt haben sollte.«
    »Und warum nicht?« Jack wurde ungeduldig. »Vielleicht könnte es doch funktionieren«, korrigierte sich Nicole. »Wenn sich in Ihrer Probe genügend Titer befindet, also eine ausreichende Menge von

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