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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wollte sie gerade in Ihr Büro bringen, aber da Sie ja jetzt hier sind…« Sie schob Jack einen Stapel pinkfarbener Telefonnotizen zu.
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl überflog er die Nachrichten. Terese hatte mehrere Male angerufen, das letztemal um vier Uhr morgens. Daß sie so oft versucht hatte, ihn zu erreichen, bereitete ihm Gewissensbisse. Er hätte sie vom Hotel aus anrufen sollen, aber ihm war nun einmal nicht danach gewesen, mit irgend jemandem zu sprechen.
    Zu seiner Überraschung hatten außerdem Clint Abelard und Mary Zimmerman nach ihm verlangt. Sein erster Gedanke war, daß Kathy McBane den beiden womöglich alles verraten hatte. Wenn ja, konnte er sich auf zwei unangenehme Gespräche gefaßt machen. Die beiden hatten unmittelbar nacheinander um kurz nach achtzehn Uhr angerufen.
    Besorgt registrierte er, daß auch Nicole Marquette, die Mitarbeiterin des Center for Disease Control versucht hatte, ihn zu erreichen. Zum erstenmal gegen Mitternacht und dann noch einmal um viertel vor sechs.
    Er stürmte in sein Büro und wählte Nicoles Nummer. Sie klang ziemlich erschöpft.
    »Ich hatte eine lange und anstrengende Nacht«, sagte sie. »Übrigens habe ich sogar bei Ihnen zu Hause angerufen.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Jack. »Ich habe vollkommen vergessen, Ihnen die Nummer mitzuteilen, unter der Sie mich hätten erreichen können.«
    »Bei einem meiner Versuche, Sie zu Hause zu erwischen, hat sich ein Mann namens Warren gemeldet«, fuhr Nicole fort. »Hoffentlich ist er ein Bekannter von Ihnen. Jedenfalls klang er nicht gerade besonders freundlich.«
    »Ja, er ist ein Freund«, stellte Jack ein wenig beunruhigt klar. Warren gegenüberzutreten würde ein harter Brocken werden. »Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll«, sagte Nicole. »Eins ist jedenfalls sicher - Sie haben etlichen Leuten den Schlaf geraubt. Ihre Influenzaprobe hat bei uns für einen ziemlichen Wirbel gesorgt. Wir haben sie gegen alle bekannten Virusstämme getestet, aber sie hat mit keinem der Antiseren signifikant reagiert. Das heißt mit anderen Worten, daß wir es entweder mit einem vollkommen neuartigen Virusstamm zu tun haben oder daß der Stamm seit vielen Jahren nicht mehr aufgetaucht ist - also seitdem wir mit den Antiseren arbeiten.«
    »Das sind wohl eher schlechte Nachrichten, was?« fragte Jack. »Kann man so sagen«, erwiderte Nicole. »Und wenn man die Pathogenität des Virusstamms berücksichtigt, kann einem wirklich angst und bange werden. Wie wir gehört haben, gibt es bereits fünf Todesopfer.«
    »Wieso wissen Sie das schon? Ich habe doch selbst erst vor ein paar Minuten davon erfahren.«
    »Wir haben noch in der Nacht Kontakt zu den städtischen und staatlichen Behörden aufgenommen«, erklärte Nicole. »Das war auch einer der Gründe, weshalb ich Sie unbedingt erreichen wollte. Für uns begründet der Ausbruch dieser Influenza einen epidemiologischen Ausnahmezustand. Ich wollte nicht, daß Sie das Gefühl haben, als letzter von unseren Erkenntnissen zu erfahren. Letztendlich haben wir nämlich doch noch etwas gefunden, mit dem das Virus reagiert. Es handelt sich um eine Probe mit gefrorenem Serum, von der wir vermuten, daß sie Antiserum zu dem Influenzastamm enthält, der die große Epidemie von 1918/19 ausgelöst hat!«
    »Gütiger Gott!« rief Jack entsetzt.
    »Als ich das entdeckt hatte, habe ich sofort meinen Chef, Dr. Hirose Nakano, informiert«, fuhr Nicole fort. »Und er wiederum hat sofort den Direktor des Center for Disease Control alarmiert. Wie ich gehört habe, soll er inzwischen mit jedem auch nur im entferntesten mit dem Thema befaßten Mediziner gesprochen haben. Bei uns sind sämtliche Mitarbeiter in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Wir brauchen schließlich einen Impfstoff - und zwar so schnell wie möglich!«
    »Kann ich im Moment noch irgend etwas tun?« fragte Jack, obwohl er die Antwort bereits wußte.
    »Nein, im Augenblick nicht«, erwiderte Nicole. »Wir sind Ihnen zu größtem Dank verpflichtet. Das habe ich auch unserem Direktor gesagt. Vielleicht ruft er Sie sogar noch persönlich an.«
    »Dann haben Sie also auch die Leute vom Manhattan General informiert?« vergewisserte sich Jack.
    »Ja«, erwiderte Nicole. »Es ist bereits ein Team vom Center for Disease Control unterwegs, um dem New Yorker Epidemiologen bei der Bekämpfung der Krankheit zu helfen. Vor allem wollen wir natürlich herausfinden, wo das Virus plötzlich hergekommen ist. Bei der Influenza weiß man das ja

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