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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sich das Telefonbuch vor, um die Nummer von Frazer Labs herauszusuchen. Doch das Labor war nicht aufgeführt. Bei der Auskunft hatte er auch kein Glück.
    Nachdenklich lehnte er sich zurück. In der fragwürdigen Zeit hatten zwei Labore die gefährlichen Erreger bestellt. Da er das Labor des Manhattan General einigermaßen kannte, schien es ihm angebracht, möglichst bald Frazer Labs einen Besuch abzustatten. Falls es ihm gelingen sollte, zwischen den beiden Labors einen Zusammenhang aufzudecken oder Frazer Labs sogar mit Martin Cheveau persönlich in Verbindung zu bringen, würde er die ganze Sache umgehend an Lou Soldano übergeben. Doch wie konnte er sicherstellen, daß ihm nicht wieder jemand folgte? Er wußte, daß er jeden potentiellen Verfolger so schnell wie möglich abschütteln mußte, denn die Mitglieder dieser Streetgang hatten mehrfach bewiesen, daß sie keine Skrupel kannten und ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, in aller Öffentlichkeit angreifen würden. Darüber hinaus zermarterte er sich das Hirn über Warren und seine Gang. Er hatte keine Ahnung, wie Warren die ganze Sache sah. Doch eins war klar: Er mußte ihm bald gegenübertreten.
    Am einfachsten würde er einen Verfolger an einem Ort abhängen können, an dem es vor Menschen nur so wimmelte und wo es mehrere Ein- und Ausgänge gab. Sofort kamen ihm die Grand Central Station und der Port Authority Bus Terminal in den Sinn. Da die Grand Central Station näher lag, beschloß er, dort sein Glück zu versuchen.
    Leider gab es zwischen dem Gerichtsmedizinischen Institut und dem Medical Center der New York University keine unterirdische Verbindung. Deshalb bestellte er sich telefonisch ein Taxi und bat den Vermittler, den Fahrer zur Laderampe der Leichenhalle zu schicken. Alles klappte perfekt. Das Taxi kam schnell, und Jack schlüpfte in Windeseile in den Wagen. An der Ecke First Avenue schaltete die Ampel ärgerlicherweise auf Rot. Um sich den Blicken unliebsamer Black Kings zu entziehen, rutschte er auf seinem Sitz immer tiefer und erregte so die Aufmerksamkeit des Taxifahrers, der ihn von nun an durch den Rückspiegel argwöhnisch im Auge behielt.
    Als sie die First Avenue hinauffuhren, setzte Jack sich wieder aufrecht hin. Er konnte weit und breit nichts Verdächtiges erkennen, kein Auto, das sich plötzlich in den rollenden Verkehr drängte, niemanden, der auf die Straße rannte, um ein Taxi anzuhalten. Schließlich bogen sie nach links in die 42nd Street ein. Jack bat den Taxifahrer, ihn direkt vor der Grand Central Station abzusetzen. Kaum hatte das Auto angehalten, raste Jack auch schon davon und mischte sich in das Menschengewühl. Um auf Nummer Sicher zu gehen, fuhr er mit der Rolltreppe hinunter zur U-Bahn-Ebene und stieg in den nächsten Zug, der die 42nd Street hinauf- und hinunterpendelte.
    In dem Augenblick, als die Türen sich automatisch zu schließen begannen, zwängte er sich durch den Spalt zurück auf den Bahnsteig und raste wieder nach oben. Durch einen anderen Ausgang trat er erneut hinaus auf die 42nd Street.
    Voller Zuversicht winkte er sich ein Taxi heran. Zunächst bat er den Fahrer, ihn zum World Trade Center zu bringen. Während sie die Fifth Avenue entlangbrausten, sah er sich aufmerksam um. Erst als er weit und breit kein verdächtiges Fahrzeug entdecken konnte, wies er den Fahrer an, ihn zur Broome Street Nummer 55 zu bringen.
    Endlich konnte er sich ein wenig entspannen. Er lehnte sich zurück und massierte sich die Schläfen. Die Kopfschmerzen machten ihm noch immer zu schaffen. Zuerst hatte er das ständige Pochen seiner Panik zugeschrieben, doch allmählich machten sich auch weitere Beschwerden bemerkbar. Der Hals tat ihm weh, außerdem verspürte er erste Anzeichen eines Schnupfens. Er versuchte sich zwar immer noch einzureden, daß all diese Unpäßlichkeiten rein psychosomatischer Natur seien, doch langsam wuchs in ihm die Angst, daß er infiziert sein könnte. Nachdem sie den Washington Square umkreist hatten, fuhr der Taxifahrer zunächst auf dem Broadway in Richtung Süden und bog dann in die Houston Street ein, um weiter nach Osten zu gelangen. An der Eldridge Street bog er rechts ab. Jack sah aus dem Fenster. Er hatte keine Ahnung, wo sich die Broome Street befand, aber er vermutete sie irgendwo in der Innenstadt, südlich der Houston Street. Diesen Teil von New York kannte er so gut wie überhaupt nicht; hier gab es jede Menge Straßennamen, die er noch nie gehört hatte. Als sie von der Eldridge Street

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