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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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meinem Vater, und er regierte zu Hause mit eiserner Hand. Er war voller Groll auf uns Kinder, vor allem auf mich, weil ich nicht so ein Football- oder Hockey-Star war wie mein älterer Bruder, Leonard junior. Mein Vater hielt mich für einen Schlappschwanz, und das hat er mir auch oft genug gesagt. Als meine eingeschüchterte Mutter ihm eines Tages versehentlich verriet, dass ich Arzt werden wolle, sagte er, so weit würde es nur über seine Leiche kommen.«
    »Das waren seine Worte?«
    »Absolut! Mein Vater war ein Klempner. Er verachtete die Angehörigen akademischer Berufe und bezeichnete sie alle miteinander als eine Bande von Dieben. Er wollte auf keinen Fall, dass einer seiner Söhne in diese Welt aufstieg, vor allem da er selbst nie die Highschool abgeschlossen hatte. Genau genommen hat, soweit ich weiß, niemand aus beiden Teilen meiner Familie je das College besucht, auch nicht mein Bruder, der schließlich den Klempnerbetrieb meines Vaters übernommen hat.«
    »Also hat Ihr Vater Ihre akademischen Interessen nicht unterstützt.«
    Craig entfuhr ein bitteres Lachen. »Ich habe als Kind heimlich gelesen. Mir blieb nichts anderes übrig. Manchmal hat mein Vater mich verprügelt, wenn er mich dabei erwischt hat, wie ich gelesen habe, statt draußen zu spielen. Wenn ich Zeugnisse bekam, musste ich sie vor meinem Vater verstecken und sie heimlich von meiner Mutter unterschreiben lassen, weil ich in allen Fächern ein A hatte. Bei den meisten meiner Freunde war es umgekehrt.«
    »Wurde es leichter, als Sie aufs College kamen?«
    »Einerseits ja, andererseits auch wieder nicht. Mein Vater war furchtbar wütend auf mich, und statt als Schlappschwanz bezeichnete er mich jetzt als ›aufgeblasenes Arschloch‹. Es war ihm peinlich, seinen Freunden von mir zu erzählen. Das größte Problem war, dass er sich weigerte, die Unterlagen auszufüllen, die ich brauchte, um ein Stipendium zu beantragen, und mich gleichzeitig natürlich mit keinem Cent unterstützte.«
    »Und wie haben Sie es geschafft, die College-Gebühren zu zahlen?«
    »Ich hielt mich mit einer Kombination aus Krediten, Auszeichnungen für wissenschaftliche Arbeiten und jeder Art von Job über Wasser, den ich kriegen konnte und der mir immer noch die nötige Zeit ließ, um einen Notendurchschnitt von vier Punkt null zu halten. In den ersten Jahren waren das hauptsächlich Restaurant-Jobs wie Tellerwäscher oder Kellner. In den beiden letzten Jahren konnte ich schließlich in verschiedenen Labors arbeiten. Während der Sommerferien übernahm ich im Krankenhaus alle Arbeiten, die ich bekommen konnte. Und auch mein Bruder hat mir ein bisschen geholfen, obwohl er selbst nicht viel übrig hatte, da er bereits eine Familie gegründet hatte.«
    »Hat Ihr großes Ziel, der Arztberuf, und Ihr Wunsch, anderen Menschen zu helfen, Ihnen in diesen schwierigen Jahren Rückhalt gegeben?«
    »Auf jeden Fall, vor allem die Ferienjobs im Krankenhaus. Ich betete die Ärzte und Schwestern an, insbesondere die Assistenzärzte. Ich konnte es kaum erwarten, endlich einer von ihnen zu sein.«
    »Was passierte, als Sie auf die medizinische Fakultät wechselten? Wurden Ihre finanziellen Probleme größer, oder besserte sich die Lage?«
    »Es wurde viel schlimmer. Die Kosten waren höher, und der Lehrplan umfasste viel mehr Stunden, im Gegensatz zum College hatte ich im Grunde jeden Tag von morgens bis abends Unterricht.«
    »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Ich habe so viel Kredit aufgenommen, wie man mir gegeben hat; und den Rest musste ich mir mit unzähligen Jobs rund um das Universitätskrankenhaus dazuverdienen. Glücklicherweise herrschte dort kein Mangel an Studentenjobs.«
    »Woher nahmen Sie die Zeit dafür? Das Medizinstudium gilt als eine Vollzeitbeschäftigung und mehr.«
    »Ich habe nicht geschlafen. Na ja, schon ein bisschen, ganz ohne Schlaf auszukommen ist ja körperlich unmöglich. Ich lernte, in kurzen Abschnitten zu schlafen, auch tagsüber. Es war schwer, aber zumindest war auf der medizinischen Fakultät das Ziel endlich in Sicht, das machte es leichter.«
    »Welche Art von Jobs übernahmen Sie?«
    »Alle typischen medizinischen Aushilfsarbeiten, Blutabnahmen, Bluttypisierung und Kreuzproben, die Reinigung der Tierkäfige: alles, was nachts erledigt werden konnte. Ich habe sogar in der Küche der Uni-Klinik gearbeitet. Dann, im zweiten Jahr, habe ich einen fantastischen Job bei einem Wissenschaftler an Land gezogen, der Natrium-Ionenkanäle in Nerven- und

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