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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Problempatienten. Bedeutete das, dass diesen Patienten mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde als anderen oder weniger?«
    »Deutlich mehr Aufmerksamkeit! Das Schwierige bei solchermaßen gekennzeichneten Patienten war, dass ich ihre Symptome nicht lindern konnte, seien sie nun real oder eingebildet. Als Arzt stellte das für mich ein kontinuierliches Problem dar, und daraus erklärt sich diese Bezeichnung.«
    »Danke, Doktor«, sagte Randolph, während er seine Notizen zusammenschob. »Keine weiteren Fragen.«
    »Mr Fasano«, rief Richter Davidson. »Wollen Sie den Zeugen noch einmal befragen?«
    »Unbedingt, Euer Ehren«, bellte Tony. Er sprang auf und raste auf das Pult zu wie ein Jagdhund, der hinter einem Hasen herhetzt.
    »Um noch einmal auf Ihre PP-Patienten zurückzukommen, Dr. Bowman, sagten Sie am Abend des 8. September 2005, als Sie in Ihrem neuen roten Porsche auf dem Weg zu den Stanhopes waren, nicht zu Ihrer Geliebten, mit der Sie damals noch zusammenlebten, dass Sie solche Patienten nicht ausstehen könnten und dass Hypochonder in Ihren Augen nichts anderes seien als Simulanten?«
    Es folgte eine kurze Pause, während derer Craig Tony fixierte, als wollte er ihn mit Blicken töten.
    »Doktor?«, fragte Tony. »Haben Sie Ihre Zunge verschluckt, wie wir in der Grundschule zu sagen pflegten?«
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern«, sagte Craig schließlich.
    »Sie können sich nicht mehr erinnern?«, fragte Tony übertrieben ungläubig. »Ach, ich bitte Sie, Doktor, das ist doch eine sehr bequeme Ausrede, vor allem für jemanden, der sich während seines gesamten Studiums dadurch ausgezeichnet hat, dass er sich an jedes noch so kleine Detail erinnern konnte. Ms Rattner jedenfalls konnte sich bei ihrer Aussage genau daran erinnern. Vielleicht erinnern Sie sich ja noch daran, dass Sie an dem Abend, als Ihnen die Klageschrift zugestellt wurde, zu Ms Rattner sagten, dass Sie Patience Stanhope gehasst hätten und ihr Tod für alle ein Segen gewesen sei. Wäre das vielleicht etwas, an das Sie sich noch erinnern können?« Tony beugte sich so weit über das Pult vor, wie es seine gedrungene Gestalt erlaubte, und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Ich sagte etwas in dieser Art«, gab Craig widerstrebend zu. »Ich war wütend.«
    »Natürlich waren Sie wütend«, rief Tony. »Sie waren außer sich darüber, dass jemand wie mein armer Mandant die Frechheit besaß, anzuzweifeln, dass Ihr Urteilsvermögen den Maßstäben korrekter medizinischer Behandlung gerecht wurde.«
    »Einspruch!«, sagte Randolph. »Unterstellung!«
    »Stattgegeben«, entgegnete Richter Davidson. Er funkelte Tony zornig an.
    »Wir sind alle sehr beeindruckt von Ihrer Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte«, sagte Tony mit unverminderter Verachtung in der Stimme. »Aber ich bin mir nicht sicher, was das jetzt noch zu bedeuten hat, vor allem wenn man bedenkt, welchen Lebensstil Ihre Patienten Ihnen im Laufe der Jahre ermöglicht haben. Auf welche Summe beläuft sich der gegenwärtige Marktwert Ihres Hauses?«
    »Einspruch«, sagte Randolph. »Irrelevant und unerheblich.«
    »Euer Ehren«, beschwerte sich Tony. »Die Verteidigung hat finanzielle Argumente vorgebracht, um zu beweisen, welche Opfer der Beklagte auf sich genommen hat, um Arzt werden zu können. Es ist nur recht und billig, dass die Geschworenen auch erfahren, welcher materielle Lohn mit den Jahren dafür zusammengekommen ist.«
    Richter Davidson dachte eine Weile nach, ehe er verkündete: »Einspruch abgelehnt. Der Zeuge möge die Frage beantworten.«
    Tony richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Craig. »Nun?«
    Craig zuckte die Achseln. »Zwei, drei Millionen, aber so viel haben wir dafür nicht bezahlt.«
    »Jetzt würde ich Ihnen gerne ein paar Fragen zu Ihrer Concierge-Praxis stellen«, sagte Tony und stützte sich auf das Pult. »Glauben Sie, dass die Zahlung einer jährlichen Vorab-Gebühr von mehreren tausend Dollar die finanziellen Möglichkeiten einiger Patienten übersteigt?«
    »Natürlich«, versetzte Craig scharf.
    »Was geschah mit denjenigen Ihrer geliebten Patienten, die aus welchen Gründen auch immer entweder nicht in der Lage oder nicht willens waren, die Vorschusszahlungen aufzubringen, die Ihren neuen Porsche und Ihr Liebesnest auf dem Beacon Hill finanzierten?«
    »Einspruch«, sagte Randolph. Er stand auf. »Vorverurteilend und eine Unterstellung.«
    »Stattgegeben«, bellte Richter Davidson. »Mr Fasano, beschränken Sie Ihre Fragen darauf, dem Zeugen die

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