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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kappe, ehe er davonsprintete.
    Craig lächelte innerlich. Er war stolz darauf, den, wie er fand, heißesten Wagen in der ganzen Tiefgarage zu besitzen, das genaue Gegenteil des Volvo Kombi, den er in seinem früheren Leben gefahren war. Craig mutmaßte, dass die Leute um ihn herum gebührend beeindruckt sein würden. Die Männer vom Parkservice jedenfalls waren es offensichtlich, was schon alleine daran zu erkennen war, dass sie seinen Wagen immer dicht bei ihrem Stand parkten.
    »Wenn ich ein wenig abwesend wirke«, flüsterte Craig Leona zu, »dann nur, weil ich mich auf unseren Abend freue: den ganzen Abend.« Er zwinkerte ihr vielsagend zu.
    Leona musterte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue, was darauf schließen ließ, dass die Erklärung sie nur zum Teil besänftigte. Denn die junge Frau verlangte in jeder einzelnen Sekunde seine volle Aufmerksamkeit.
    Im gleichen Moment, als Craig irgendwo in der Nähe das vertraute Aufheulen und Röhren seines Wagens vernahm, rief jemand hinter ihm seinen Namen. Vor allem die Tatsache, dass seine mittlere Initiale M. genannt wurde, ließ ihn aufhorchen. Nur wenige Menschen kannten diese Initiale, und noch weniger wussten, dass sie für Mason stand, den Mädchennamen seiner Mutter. Craig drehte sich um und erwartete, einen Patienten oder vielleicht einen Kollegen oder einen alten Schulfreund zu sehen. Stattdessen kam ein Fremder eilig auf ihn zu. Es war ein gut aussehender, intelligent wirkender Afroamerikaner, der ungefähr so alt war wie Craig. Einen Moment lang glaubte Craig, es sei einer seiner beiden Teamgefährten aus seinem nachmittäglichen Basketball-Marathon, der sich noch einmal an ihren Siegen weiden wollte.
    »Doktor Craig M. Bowman?«, fragte der Mann erneut, während er direkt auf Craig zusteuerte.
    »Ja?«, antwortete Craig fragend. Er bemühte sich immer noch, sein Gegenüber einzuordnen. Es war keiner von den Basketballspielern. Auch kein Patient oder Schulfreund. Craig versuchte, ihn mit dem Krankenhaus in Verbindung zu bringen, aber es gelang ihm nicht.
    Statt einer Antwort drückte ihm der Mann einen großen versiegelten Umschlag in die Hand. Craig sah ihn an. Vorne war sein Name inklusive der mittleren Initiale aufgedruckt. Bevor Craig reagieren konnte, drehte sich der Fremde auf dem Absatz um und schaffte es noch, den Aufzug zu erwischen, mit dem er heruntergekommen war, ehe sich die Türen wieder schließen konnten. Dann war er fort. Der ganze Vorfall hatte nur Sekunden gedauert.
    »Was hast du denn da bekommen?«, fragte Leona.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete Craig. Er senkte den Blick wieder auf den Umschlag, und da beschlich ihn zum ersten Mal die Ahnung, dass er Ärger bedeuten könnte. In der oberen Ecke prangte der Aufdruck: Superior Court, Suffolk County, Massachusetts.
    »Und?«, fragte Leona. »Machst du ihn nicht auf?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Craig, obwohl er wusste, dass ihm früher oder später nichts anderes übrig bleiben würde. Er ließ seinen Blick hastig über die wartenden Menschen um ihn herum schweifen. Einige von ihnen sahen neugierig zu ihm herüber, nachdem sie Zeuge der Begegnung geworden waren.
    Während der Mann vom Parkservice Craigs Porsche vor dem Stand abstellte und ausstieg, wobei er die Fahrertür einen Spaltbreit offen hielt, schob Craig einen Daumen unter die Umschlaglasche und riss sie auf. Er spürte, wie sein Puls beschleunigte, als er den Inhalt herauszog. Er hielt einen Stapel eselsohriger Unterlagen in der Hand, die von einer Heftklammer zusammengehalten wurden.
    »Und?«, wiederholte Leona besorgt. Sie sah, wie Craigs vom Sport gerötete Wangen merklich erblassten.
    Craig blickte auf und sah Leona direkt in die Augen. In seinem Blick lag eine Intensität, wie Leona sie noch nie gesehen hatte. Sie hätte nicht sagen können, ob sie von Verwirrung oder Ungläubigkeit herrührte, aber sie erkannte, dass er eindeutig unter Schock stand. Er wirkte wie gelähmt. Er atmete nicht einmal.
    »Hallo?«, rief Leona fragend. »Jemand zu Hause?« Sie wedelte mit einer Hand vor seinem erstarrten Gesicht. Ein flüchtiger Blick verriet ihr, dass sie im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit standen.
    Endlich kam er wieder zu sich und sein Gesicht nahm wieder Farbe an. Reflexartig zerknüllte er die Papiere, ehe er zu Vernunft kam.
    »Das ist eine Zustellung vom Gericht«, krächzte er flüsternd. »Dieser Dreckskerl verklagt mich!« Er glättete die Papiere und blätterte sie hastig

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