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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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durch.
    »Wer verklagt dich?«
    »Stanhope! Jordan Stanhope!«
    »Weswegen?«
    »Wegen eines Behandlungsfehlers und schuldhaft verursachten Todes. Das ist ungeheuerlich!«
    »Wegen Patience Stanhope?«
    »Weswegen denn sonst?«, zischte Craig wütend durch zusammengebissene Zähne.
    »Hey, ich bin kein Feind«, sagte Leona und hob in gespielter Abwehr die Hände.
    »Ich fasse es nicht! Das ist eine Unverschämtheit!« Craig blätterte wieder die Papiere durch, als hätte er sich vielleicht verlesen.
    Leona warf einen raschen Blick auf die Männer vom Parkservice. Ein zweiter Angestellter hatte für sie die Beifahrertür geöffnet. Der erste hielt immer noch die Fahrertür auf. Leona sah zurück zu Craig. »Was willst du jetzt tun, Craigie?«, flüsterte sie mit Nachdruck. »Wir können nicht ewig hier stehen bleiben.«
    »Halt endlich die Klappe!«, blaffte Craig. Ihr furchtbarer Akzent reizte seine blank liegenden Nerven.
    Leona gab ein unterdrücktes, gespielt gekränktes Lachen von sich, ehe sie ihn warnte: »Wag es ja nicht, so mit mir zu reden!«
    Er beherrschte sich, und als er bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren, entschuldigte er sich leise bei ihr und fügte hinzu: »Ich brauche einen Drink.«
    »Okay«, willigte Leona, immer noch verärgert, ein. »Wo denn? Hier oder zu Hause?«
    »Hier!«, entgegnete Craig scharf. Er drehte sich um und ging zurück zu den Aufzügen.
    Mit einem entschuldigenden Lächeln zu den Männern vom Parkservice folgte Leona ihm. Als sie ihn einholte, schlug er unablässig mit einem Fingerknöchel auf den Aufzugknopf. »Du musst dich beruhigen«, sagte sie. Sie schaute zurück zu den Wartenden. Einige von ihnen wandten rasch den Blick ab und taten so, als hätten sie sie nicht angestarrt.
    »Du hast gut reden«, fauchte Craig. »Du wirst ja nicht verklagt. Und auf diese Weise in aller Öffentlichkeit eine Klageschrift zugestellt zu bekommen ist verdammt demütigend.«
    Leona versuchte nicht mehr, sich mit ihm zu unterhalten, bis sie sich auf den Barhockern an einem kleinen, hohen Tisch so weit weg von den Happy-Hour-Gästen wie möglich niedergelassen hatten. Craig bestellte einen doppelten Scotch, was für ihn sehr ungewöhnlich war. Normalerweise trank er nur wenig, weil er befürchtete, jederzeit zu einem Notfall gerufen zu werden. Leona nahm ein Glas Weißwein. Daran, wie seine Hände zitterten, konnte sie seinen veränderten Gemütszustand erkennen. Die anfängliche schockierte Ungläubigkeit war erst Zorn und nun Angst gewichen, und das alles innerhalb der fünfzehn Minuten, seit ihm die Ladung und die Klageschrift zugestellt worden waren.
    »Ich habe dich noch nie so aufgewühlt erlebt«, setzte Leona an. Sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, auch wenn sie nicht genau wusste was. Sie war nie gut darin gewesen, zu schweigen, außer es geschah zu ihren eigenen Bedingungen, wenn sie schmollte.
    »Natürlich bin ich aufgewühlt«, schnaubte Craig. Als er seinen Drink anhob, zitterte er so stark, dass die Eiswürfel im Glas klirrten und er beim Trinken den Scotch verschüttete. »Mist«, fluchte er, während er das Glas wieder abstellte. Mit der Cocktailserviette wischte er sich Mund und Kinn ab. »Ich fasse es nicht, dass dieser durchgeknallte Bastard Jordan Stanhope mir das antut, vor allem nach all der Zeit und Energie, die ich auf seine hypochondrische Klette von Ehefrau verschwendet habe. Ich habe dieses Weib gehasst.«
    Craig zögerte einen Moment, ehe er hinzufügte: »Wahrscheinlich sollte ich dir das gar nicht erzählen. Es gehört zu den Dingen, über die Ärzte normalerweise nicht sprechen.«
    »Ich glaube aber, du solltest darüber sprechen, ich sehe doch, wie sehr dich das Ganze mitnimmt.«
    »Die Wahrheit ist, dass Patience Stanhope mich wahnsinnig gemacht hat mit ihrem widerlichen ewigen Geseier über jeden einzelnen verdammten Stuhlgang, den sie jemals gehabt hat, und das zusätzlich zu den anschaulichen Beschreibungen von grünlich gelbem, zähem Schleim, den sie jeden Tag aushustete und teilweise sogar aufbewahrte, um ihn mir zu zeigen. Es war erbärmlich. Sie hat jeden in den Wahnsinn getrieben, Jordan und sich selbst eingeschlossen, verflucht noch mal.«
    Leona nickte. Obwohl Psychologie nicht gerade zu ihren Stärken gehörte, spürte sie, dass sie Craig einfach weiterwettern lassen sollte.
    »Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich im letzten Jahr nach Feierabend oder sogar mitten in der Nacht zu ihnen in ihr riesiges Haus hinausfahren

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