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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Verbindung mit diesem Fall ist die Möglichkeit, den Arzt zu Hausbesuchen kommen zu lassen, wenn diese angebracht und erwünscht sind.«
    Tony hielt einen Moment inne, damit sich seine Worte in den Köpfen der Geschworenen festsetzen konnten. »Im Laufe der Verhandlung werden Sie hören, dass Dr. Bowman am Abend des 8. September 2005 Karten für die Symphony Hall für sich und seine Geliebte hatte, die damals mit ihm zusammenlebte, während seine Frau und die lieben Töchter zu Hause Trübsal bliesen. Nachdem er nun wieder ins traute Familienheim zurückgekehrt ist, würde ich zu gerne die Frau des Herrn Doktor in den Zeugenstand rufen, aber das ist mir auf Grund ihres Zeugnisverweigerungsrechts leider verwehrt. Sie muss eine wahre Heilige sein.«
    »Einspruch«, sagte Randolph, »aus dem bereits angeführten Grund.«
    »Stattgegeben.«
    »Außerdem werden Sie Zeugen hören«, fuhr Tony fast ohne Unterbrechung fort, »die aussagen werden, dass es allgemein Standard bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ist, den Patienten unverzüglich ins Krankenhaus zu schaffen, damit er behandelt werden kann. Und ich übertreibe nicht, wenn ich unverzüglich sage, denn in solchen Fällen entscheiden Minuten, vielleicht sogar Sekunden, über Leben und Tod. Sie werden hören, dass Dr. Bowman darauf bestand, einen Hausbesuch zu machen, obwohl mein Mandant ihn anflehte, seine schwerkranke Frau erst irgendwo hinzubringen, wo sie behandelt werden konnte. Und warum machte er diesen Hausbesuch? Weil er wichtig für ihn war. Denn hätte Patience Stanhope keinen Herzinfarkt erlitten, auch wenn Sie aus seinem eigenen Mund erfahren werden, dass er diesen Verdacht hegte, dann hätte er es noch rechtzeitig zur Symphony Hall geschafft, um dort mit seinem neuen roten Porsche vorzufahren und sich für seine Bildung und die junge, attraktive Frau an seiner Seite bewundern zu lassen. Und anders, meine Freunde, als – oder doch wie, da bin ich mir nie sicher – der gegnerische Anwalt Ihnen einreden will, lag genau darin der Verstoß gegen die ärztliche Sorgfaltspflicht. Denn um seine eigene Eitelkeit zu befriedigen, verletzte Dr. Bowman den ärztlichen Standard, der vorschreibt, einen Patienten mit Herzinfarkt unter allen Umständen so schnell wie möglich dorthin zu bringen, wo er behandelt werden kann.
    Wie gesagt, aus dem Mund meines kultivierteren und erfahreneren Kollegen werden Sie eine andere Interpretation dieser Fakten hören. Aber ich bin zuversichtlich, meine Herrschaften, dass Sie die Wahrheit erkennen werden, so wie sie meiner Überzeugung nach auch die Kommission erkannt hat, die diesen Fall geprüft und an das Gericht verwiesen hat.«
    »Einspruch!«, rief Randolph und sprang auf. »Ich beantrage, diesen Satz aus dem Protokoll zu streichen, und fordere das Gericht auf, den Anwalt zu verwarnen. Die Entscheidungen der Kommission dürfen nicht in die Verhandlung eingebracht werden: Beeler gegen Downey, Oberster Gerichtshof des Staates Massachusetts.«
    »Stattgegeben!«, fuhr Richter Davidson Tony an. »Der Anwalt des Beklagten hat recht, Mr Fasano.«
    »Bitte verzeihen Sie, Euer Ehren«, sagte Tony. Er ging hinüber zum Tisch des Klägers und griff nach einem Blatt Papier, das Ms Relf ihm reichte. »Ich habe hier einen Auszug aus den Gesetzen des Staates Massachusetts, Kapitel einunddreißig, Abschnitt sechzig B, welcher besagt, dass die Entscheidungen der Kommission und Zeugenaussagen vor der Kommission in der Verhandlung zulässig sind.«
    »Das wurde durch das angeführte Urteil außer Kraft gesetzt«, sagte Richter Davidson. Er sah auf die Protokollführerin hinab. »Streichen Sie den Verweis auf die Kommission aus dem Protokoll.«
    »Ja, Sir«, entgegnete die Protokollführerin.
    Dann blickte Richter Davidson zu den Geschworenen hinüber. »Sie werden angewiesen, Mr Fasanos Bemerkung über die Kommission keine Beachtung zu schenken, und ich belehre Sie dahingehend, dass sie bei Ihrer Bewertung der Fakten nicht die geringste Rolle spielen darf. Haben Sie mich verstanden?«
    Die Geschworenen nickten gehorsam.
    Der Richter sah Tony scharf an. »Mangelnde Erfahrung ist keine Entschuldigung für Unkenntnis der Gesetze. Ich gehe davon aus, dass Ihnen keine Schnitzer dieser Art mehr unterlaufen werden, ansonsten bin ich gezwungen, auf fehlerhaft geführten Prozess zu erkennen.«
    »Ich werde mich bemühen«, sagte Tony. Mit schleppendem Schritt ging er zurück ans Pult. Er sammelte sich einen Moment und richtete dann den Blick auf die

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