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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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aber er hielt sich zurück.
    Jordans Reaktion erwischte ihn vollkommen unvorbereitet. Statt jeder weiteren Frage griff er in seine Jackentasche, aber leider nicht nach einem Stift. Stattdessen holte er ein Handy hervor. Er drückte eine Kurzwahltaste und lehnte sich zurück. Während er darauf wartete, dass sein Anruf angenommen wurde, ließ er Jack nicht aus den Augen.
    »Mr Fasano«, sagte Jordan und blickte hinaus auf seinen sattgrünen Rasen. »Gerade hat mir ein Rechtsmediziner aus New York ein Formular ausgehändigt, das möglicherweise Auswirkungen auf den Prozess haben könnte. Damit soll ich die Erlaubnis erteilen, Patience wieder auszugraben, damit an ihr eine Obduktion durchgeführt werden kann. Ich möchte, dass Sie es sich ansehen, bevor ich unterschreibe.«
    Obwohl er über drei Meter entfernt saß, konnte Jack Tony Fasanos Antwort hören. Er verstand zwar nicht, was gesagt wurde, aber der Tonfall war mehr als deutlich.
    »Schon gut, schon gut!«, wiederholte Jordan. »Ich werde nicht unterschreiben, bis Sie es überprüft haben. Sie haben mein Wort.« Er klappte sein Handy zu und sah Jack an. »Er ist unterwegs.«
    Das Letzte, was Jack wollte, war, die Anwälte in die Sache hineinzuziehen. Wie er Alexis am Vortag gesagt hatte, mochte er Anwälte nicht besonders, und schon gar nicht auf Körperverletzung spezialisierte Anwälte mit ihren heuchlerischen Behauptungen, sich für die einfachen Leute einzusetzen, während sie in Wahrheit nur ihre eigenen Interessen im Auge hatten. Nach dem Flugzeugabsturz war er von Anwälten verfolgt worden, die versucht hatten, ihn dazu zu bringen, die Fluggesellschaft zu verklagen.
    »Vielleicht gehe ich dann besser«, sagte Jack und stand auf. Ihn beschlich das Gefühl, dass seine Aussichten, die Unterschrift zu bekommen, gen null tendierten, wenn Tony Fasano sich erst einmal einmischte. »Meine Handynummer steht auf meiner Karte, falls Sie mich anrufen wollen, nachdem Ihr Anwalt das Formular geprüft hat.«
    »Nein, ich will das jetzt klären«, sagte Jordan. »Entweder jetzt oder überhaupt nicht, also setzen Sie sich hin! Mr Fasano wird im Handumdrehen hier sein. Wie wäre es mit einem Cocktail? Es ist nach fünf, also legal.« Er lächelte über sein abgedroschenes Bonmot und rieb sich voller Vorfreude die Hände.
    Jack sank wieder zurück in den Korbsessel. Er fand sich mit dem Ende des Besuchs ab, wie auch immer dieser ausgehen mochte.
    Jordan musste irgendwo einen versteckten Rufknopf haben, denn unvermittelt tauchte die Frau in dem Dienstmädchenkleid wieder auf. Jordan bat um einen Krug mit Wodka-Martinis und eine Schale Oliven.
    Als sei nichts geschehen, setzte er danach seelenruhig ihr Gespräch über seine und Charlenes unmittelbare Reisepläne fort. Jack lehnte den angebotenen Martini ab. Er konnte sich nicht vorstellen, was er in diesem Moment weniger gewollt hätte. Er liebäugelte mit dem Gedanken, etwas Sport zu treiben, sobald er sich hier losreißen konnte.
    Gerade als er mit seiner Geduld am Ende war, kündigte ein Läuten Besucher an der Eingangstür an. Jordan rührte sich nicht. In der Ferne war zu hören, wie die Tür geöffnet wurde, dann erklangen gedämpfte Stimmen. Wenige Minuten später fegte Tony Fasano in den Raum. Ein paar Schritte hinter ihm folgte ein zweiter Mann. Er war genauso gekleidet wie Tony, aber deutlich größer und einschüchternder.
    Respekt heuchelnd sprang Jack reflexartig auf. Er bemerkte, dass Jordan seinem Beispiel nicht folgte.
    »Wo ist dieses angebliche Formular?«, wollte Tony wissen. Er hatte keine Zeit für Höflichkeiten. Jordan deutete mit seiner freien Hand auf das Papier. In der anderen hielt er seinen Martini. Charlene saß eng an ihn gekuschelt neben ihm und spielte mit dem Haar in seinem Nacken.
    Tony schnappte sich die Exhumierungsgenehmigung vom Glastisch und überflog sie hastig. Jack musterte ihn unterdessen. Im Gegensatz zu seinem früheren fröhlichen Auftreten im Gerichtssaal wirkte er nun sichtlich verärgert. Jack schätzte ihn auf Mitte bis Ende dreißig. Er hatte ein breites Gesicht mit rundlichen Zügen und quadratischen Zähnen. Seine Hände erinnerten mit ihren kurzen Fingern an Knüppel. Jack richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen beträchtlich größeren Partner, der den gleichen grauen Anzug, das gleiche schwarze Hemd und die gleiche schwarze Krawatte trug. Er war an der Tür des Raums stehen geblieben. Offensichtlich handelte es sich bei ihm um Tonys Mann fürs Grobe. Die Tatsache, dass

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