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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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dafür erwarte ich eine verflucht hohe Rendite. Verstanden? Ich will nicht, dass Sie mir das vermasseln. Alles läuft wunderbar, so wie es ist, also keine Autopsie. Capisce?«
    »Ich verstehe gar nicht, warum Sie sich so aufregen«, sagte Jack. »Sie könnten einen eigenen Rechtsmediziner engagieren, der mit mir zusammenarbeitet.« Er wusste, dass das Thema Autopsie gestorben war, aber es bereitete ihm eine gewisse Befriedigung, Tony noch ein wenig auf die Nerven zu gehen. Dieser hatte ohnehin schon leicht vorstehende Augen, doch nun quollen sie ihm geradezu aus dem Kopf. Die Adern an seinen Schläfen traten deutlich hervor.
    »Was muss ich denn noch sagen?«, knurrte Tony, ohne eine Antwort zu erwarten. »Ich will keine Autopsie! Die Verhandlung läuft gut. Überraschungen sind weder nötig noch erwünscht. Wir werden diesen arroganten Concierge-Doktor drankriegen, so wie er es verdient.«
    »Klingt fast so, als wären Sie nicht ganz objektiv«, entgegnete Jack. Er konnte nicht umhin, zu bemerken, wie verächtlich Tony die vollen Lippen geschürzt hatte, als er mit unverhohlener Geringschätzung das Wort »Concierge« aussprach. Jack fragte sich, ob er diesem Thema einen privaten Kreuzzug widmete. In seiner Miene spiegelte sich ein Hauch von Fanatismus.
    Tony sah hilfesuchend zu Franco auf. »Ist das denn zu fassen? Das sieht ja aus, als käme der Typ von einem anderen Planeten.«
    »Für mich klingt es eher so, als hätten Sie Angst vor Fakten«, sagte Jack.
    »Ich habe keine Angst vor Fakten«, brüllte Tony. »Ich habe Unmengen von Fakten. Die Frau ist an einem Herzinfarkt gestorben. Sie hätte eine Stunde früher im Krankenhaus sein sollen, und wenn das der Fall gewesen wäre, würden wir jetzt nicht hier stehen und uns unterhalten.«
    »Was ist denn ein Errtzinfarrkte?«, spottete Jack über Tonys Akzent.
    »Jetzt reicht’s!«, explodierte dieser. Er schnippte Franco herbei. »Pack diesen Idioten in seinen Wagen und schaff ihn mir aus den Augen.«
    Franco kam so rasch die Stufen herab, dass die Münzen in seiner Tasche klirrten. Er schlug einen Bogen um Tony und versuchte Jack mit den flachen Händen nach hinten zu schieben. Jack rührte sich nicht vom Fleck.
    »Wisst ihr, ich wollte euch beide schon die ganze Zeit fragen, wie ihr euer Outfit abstimmt«, sagte Jack. »Entscheidet ihr das am Abend vorher, oder sprecht ihr das morgens früh als Erstes ab? Ich meine, es ist schon irgendwie niedlich.«
    Franco reagierte mit einer Geschwindigkeit, die Jack völlig unvorbereitet erwischte. Mit der flachen Hand schlug er ihn so fest auf die Wange, dass Jacks Ohren klingelten. Ohne nachzudenken, revanchierte sich Jack mit einer gleichermaßen wirkungsvollen Ohrfeige.
    Franco, der nicht daran gewöhnt war, dass sich jemand nicht von seiner Größe einschüchtern ließ, war noch überraschter darüber, geschlagen worden zu sein, als Jack. Als er reflexartig die Hand an sein brennendes Gesicht hob, packte Jack ihn bei den Schultern und rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Franco klappte für einen Moment vornüber und rang nach Luft. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er eine Waffe in der Hand.
    »Nicht!«, rief Tony. Er packte von hinten Francos Arm und riss ihn herunter.
    »Sehen Sie verdammt noch mal zu, dass Sie hier verschwinden!«, knurrte Tony Jack zu, während er den wutentbrannten Franco zurückhielt wie ein Hundeführer ein tollwütiges Tier. »Wenn Sie irgendwie versuchen sollten, mir den Fall zu vermasseln, sind Sie erledigt. Es wird keine Autopsie geben.«
    Jack ging rückwärts, bis er an den Hyundai stieß. Er wollte den Blick nicht von Franco abwenden, der immer noch nicht wieder völlig aufrecht stand und auch die Waffe noch in der Hand hielt. Vor lauter Adrenalin, das durch seinen Blutkreislauf strömte, hatte Jack wacklige Knie.
    Wieder im Wagen, ließ er rasch den Motor an. Als er zurück zu Tony und seinem Spießgesellen schaute, fiel sein Blick auf Jordan und Charlene, die in der offenen Tür standen.
    »Das wirst du noch bereuen«, brüllte Franco durch Jacks offenes Fahrerseitenfenster, als er losfuhr.
    Über eine Viertelstunde lang kreiste Jack ziellos durch Wohngebiete, bog aufs Geratewohl ab und hielt lieber nicht an. Er wollte verhindern, dass ihm irgendjemand folgte oder zufällig auf ihn stieß, vor allem nicht ein großer schwarzer Cadillac. Er wusste, dass er sich töricht verhalten hatte. Es war ein kurzes Wiederaufflackern der risikofreudigen, herausfordernden Persönlichkeit

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