Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Mittagessen? «
Beim Mittagessen standen Jake und Brayden tatsächlich mit den anderen in der Schlange.
Sahalia schob sich hinter Jake und versuchte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Jake ignorierte sie, aber zu den anderen war er ganz nett. Er riss Witzchen und wuschelte Max die Haare.
Als Niko die Küche betrat und Jake und Brayden sah, stockten seine Schritte. Doch er nahm sich einfach ein Tablett und stellte sich an.
Anfangs löste das Mittagessen keine Begeisterungsstürme aus: Thunfisch-Curry auf Toast. Im Curry schwammen Mandelstifte und Korinthen. (Mir war neu, dass es im Greenway Korinthen gab. Sogar Bio!)
Batiste prophezeite, dass die anderen ihre Meinung noch ändern würden, und er behielt recht. Nach ein paar Bissen waren alle überzeugt.
» Wo hast du so gut kochen gelernt? « , fragte Chloe.
» Im Kirchenferienlager « , antwortete Batiste.
Ich sah, wie Niko auf Jakes und Braydens Tisch zusteuerte. Alle anderen waren noch am Essen.
» Hey, Leute « , sagte Niko.
Jake nickte. » Niko. «
Brayden futterte einfach weiter.
» Jake … wenn du Lust hast, würde ich dir gerne ein Amt übertragen – Sicherheitschef. « Niko verhaspelte sich beinahe. » Wir brauchen einen kräftigen, kompetenten Typen, der den Laden überprüft und dafür sorgt, dass alles sicher ist. «
Während die Kleinen weiterplapperten, ihr Curry verputzten und Saft aus Tüten schlürften, tauschten Josie und ich einen Blick: Würde Jake mitziehen? Würde er uns helfen, oder würden er und Brayden zum Problem werden?
» Ich denk drüber nach « , sagte Jake.
Niko atmete hörbar aus. » Gut. « Er nahm sein Tablett und setzte sich zu Josie.
Batiste machte die Runde, um die Dulce-de-Leche-Cupcakes zu verteilen, die uns fast den ganzen Vormittag gekostet hatten. Währenddessen beobachtete ich, wie Jake sich langsam entspannte. Er ging zu Chloe und beglückwünschte sie zu ihrem überbordenden Haarschmuck. Max und Ulysses bekamen leuchtende Augen, als Jake ihnen vorschlug, eine kleine Footballmannschaft zu gründen.
Brayden folgte ihm, doch er war nicht bei der Sache. Ich sah, wie er Niko ansah.
Niko, der auf seine ungelenke Art versuchte, mit Josie zu flirten.
Brayden tat nichts. Er beobachtete ihn nur aus dem Augenwinkel.
Bald wusste ich, welchen » Geheimauftrag « Josie zu erledigen hatte, während die Kleinen (und ich …) mit ihren Abteilungen beschäftigt waren: Sie sollte unseren Wohnbereich aufmöbeln.
Josie hatte den ganzen Laden durchstreift, auf der Suche nach dem Ort, der sich am gemütlichsten und sichersten anfühlte.
Schließlich war sie auf die Umkleiden ganz am Rand in der Nordwestecke des Greenway gestoßen.
Ein Vorteil der Umkleiden war, dass sie im Gegensatz zum Rest des Ladens keinen kalten Linoleumboden hatten, sondern deutlich einladenderes Bambusparkett.
Die Damen- und Herrenumkleiden hatten eine gemeinsame Wand und waren identisch aufgebaut: Neben einer geräumigen Kabine (einen Meter achtzig auf drei Meter – behindertengerecht), die gleich hinter dem Eingang lag, gab es acht kleinere Kabinen, jeweils vier auf den beiden Seiten eines relativ breiten Gangs. Die kleinen Kabinen waren wirklich klein: eins zwanzig auf eins zwanzig.
Ich weiß das so genau, weil Josie mich an diesem Nachmittag um Hilfe bat – beim Wändeeinreißen. Die Idee war, die Kleinen zusammen in den beiden großen Kabinen einzuquartieren, während die Größeren alle ein eigenes, zwei Meter vierzig auf einen Meter zwanzig großes Schlafabteil bekommen sollten. Wir mussten nur die Wände zwischen je zwei kleinen Kabinen weghauen, und schon hätten wir vier Abteile bei den Damen und vier bei den Herren.
» Ich hab echt wenig Ahnung vom Heimwerken « , meinte ich, als Josie und ich die Kabinen studierten.
» Immer noch mehr als ich « , erwiderte sie.
» Niko würde das sicher viel besser hinkriegen. «
Mein Gott, ich hatte halt Mitleid. Für mich stand der Typ eindeutig auf Josie. Also warum sollte ich ihm nicht zu einem kleinen Date verhelfen?
Josie verdrehte die Augen. » Niko ist so … «
» Was? «
» Er ist so verklemmt. So steif. Richtig anstrengend. «
» Hmm. Kann man wohl so sehen. «
» Also schneiden wir die Platte hier raus, oder? « Josie klopfte auf die Wand. » Jeder braucht seine Privatsphäre und jeder muss sich ausstrecken können. «
» Habt ihr vielleicht Jake gesehen? « , drang Braydens Stimme herein.
Wir traten aus der Umkleide.
Brayden stand vor dem Eingang, die Hände in die
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