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Monuments Men

Monuments Men

Titel: Monuments Men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert M. Edsel
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Schmuckgegenständen. Der Transport umfaßte in der Hauptsache den wichtigsten Teil der Sammlungen Rothschild, Seligmann, Bernheim-Jeune, Halphen, Kann, Weil-Picard, Wildenstein, David-Weill, Levy-Benzion.
    Die Beschlagnahmeaktion meines Einsatzstabes hat auf Grund Ihres Befehls, mein Führer, im Oktober 1940 in Paris begonnen. Es wurden systematisch mit Hilfe des SD und der Geheimen Feldpolizei in ganz Frankreich die Unterbringungsorte und Verstecke des Kunstbesitzes der geflüchteten jüdischen Emigranten ermittelt und in Paris in den vom Louvre zur Verfügung gestellten Räumen zusammengezogen. Durch die Kunsthistoriker meines Einsatzstabes ist das gesamte Kunstmaterial wissenschaftlich inventarisiert und sämtliche Werke von Wert fotografiert worden, sodaß ich in der Lage sein werde, demnächst nach Abschluß ein lückenloses Verzeichnis aller beschlagnahmten Werke mit genauen Angaben über Herkunft und mit wissenschaftlicher Wertung und Beschreibung zu überreichen. Das Inventar umfaßt bis jetzt weit über 4000 Einzelgegenstände von z.T. höchstem Kunstwert. Außer diesem Sonderzug sind bereits vorher die vom Reichsmarschall ausgewählten Hauptwerke – hauptsächlich der Sammlung Rothschild – in zwei Sonderwagen nach München gebracht worden und dort in den Luftschutzräumen des Führerbaues deponiert. ...
    Außer diesem Haupttransport ist in Paris noch eine große Zahl weiteren herrenlosen jüdischen Kunstgutes sichergestellt, das in dem gleichen Sinne bearbeitet und zum Abtransport nach Deutschland vorbereitet wird. Über den Umfang dieses Resttransportes sind genaue Angaben im Augenblick noch nicht zu machen, doch wird geschätzt, daß die Arbeiten in zwei bis drei Monaten in den westlichen Gebieten restlos beendet sein werden und dann ein zweiter Transport nach Deutschland gebracht werden kann.
    Berlin, den 20. März 1941.
Alfred Rosenberg 34

7

MONTE CASSINO
    Süditalien
Winter 1943/44
    Die 5. US-Armee landete am 9. September 1943 bei Salerno auf dem italienischen Festland. Es sollte eine überraschende Landung sein, ohne Unterstützung zur See oder aus der Luft, aber als die Truppentransporter sich bei Salerno der Küste näherten, riefen die Deutschen mit Lautsprechern auf Englisch zu ihnen hinaus: »Kommt her und ergebt euch. Wir haben euch entdeckt.« Die Amerikaner landeten unter Beschuss, und es wurde eines der blutigsten Gefechte des Krieges. Der Feldzug wurde auch danach nicht einfacher. Der Kampf um den wichtigen Flugplatz in Foggia zum Beispiel war so erbittert, dass anschließend die dezimierte 82. amerikanische Luftlandedivision mit der 10. britischen Heeresgruppe zusammengeschlossen werden musste.
    Dennoch gelang es der 5. Armee, ihr Hauptziel, die Hafenstadt Neapel, am 1. Oktober einzunehmen. Sie stieß sogleich weiter vor und setzte sich am 6. Oktober im Hochland südlich des Flusses Volturno fest. Vor ihr erstreckten sich nun Hunderte Quadratkilometer von zerklüftetem, gebirgigem Gelände, das von Festungen durchzogen war und durch vier große Verteidigungslinien gesichert wurde. Die Kapitulation der Italiener am 3. September, dem Tag der alliierten Landung auf dem Festland, wurde am 8. September bekannt gegeben, traf Hitler aber nicht unvorbereitet. Um der mangelnden Kampfbereitschaft der Italiener zu begegnen, hatte er überall im Land deutsche Truppen stationiert. Als die italienischen Soldaten ihre Waffen niederlegten, traten robuste deutsche Truppen an ihre Stelle. Sie waren gut ausgebildet, kampferfahren, entschlossen – und sie waren überall.
    Das Wetter verschlechterte sich. Strömender Regen verwandelte die Straßen in Morast, der dann in der Kälte zu Eis gefror. Flüsse traten über ihre Ufer; Feldlager wurden weggespült. Das tückische felsige Terrain nördlich von Volturno erlaubte es den Deutschen, präzise zuzuschlagen und sich schnell wieder zurückzuziehen. Dank ihrer Späher auf den Berggipfeln konnten die Deutschen ihre Gegner nahezu unablässig unter Artilleriefeuer halten. Die alliierten Kommandeure hatten gehofft, bis zum Wintereinbruch in Rom zu sein, bis jetzt aber hatten sie erst die halbe Strecke geschafft.
    Am 1. Dezember rückte die 5. Armee in das Liri-Tal ein. Flankierende Einheiten kämpften auf den schneebedeckten Gipfeln gegen die Deutschen, während der Hauptteil der Truppe in peitschendem Regen durch das Tal zog, meist im Schutz der Dunkelheit und ständig unter Beschuss. 45 Tage später erreichten sie schließlich das andere Ende des Tals, das

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