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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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in irgendwelche Tagträume ab, die
da anfingen, wo wir auf seiner Couch aufgehört hatten. Liam
versuchte mich immer durch ernsthaftes Räuspern zur Besinnung
zu bringen, doch es war hoffnungslos. Ich war zu nichts zu
gebrauchen, wenn Liam in meiner Nähe war. Selbst in der Schule
bekam ich nur noch die Hälfte mit, weil ich damit beschäftigt war,
anstatt zur Tafel, zu Liam zu schauen. Glücklicherweise schien er
mir das nicht übel zu nehmen. Im Gegenteil, ich war fast sicher,
dass sein männliches Ego sich durchaus geschmeichelt fühlte.
Wenigstens schrieb einer von uns die Notizen von der Tafel ab
und so konnte ich sie im Nachhinein immer bei Liam abschreiben.
Wir waren wie ein normales, glücklich verliebtes Pärchen, bis auf
eine Sache …
Nach dem Vorfall, bei dem seine Mutter uns in seinem Zimmer
erwischt hatte, war Liam mir gegenüber äußerst zurückhaltend
geworden. Er hatte mich seit dieser Zeit nie wieder so geküsst,
wie er es auf seiner Couch getan hatte. Seine Küsse waren sanft
und zärtlich und schrecklich zurückhaltend! Hilfe! Ich musste
mich mittlerweile bestimmt schon anhören wie eine Perverse, die
ihren Freund zu sexuellen Handlungen zwingen wollte, die er ihr
noch nicht geben wollte. Doch wenn ich an unser Coucherlebnis
dachte, fehlte den Küssen, die ich jetzt von ihm bekam, irgendwie
das Feuer und die Leidenschaft. Immer, wenn ich ihm mit halb
geöffneten Lippen zu nahe kam, fand er irgendetwas, um mich
von meinem eigentlichen Vorhaben abzubringen. Ich überprüfte
mehrmals meinen Atem. Der war in Ordnung, daran konnte es
nicht liegen. Auch Liam brauchte sich keine Gedanken zu
machen. Er roch immer, als hätte er den ganzen Tag im Wald
gesessen. Nach warmem Holz, frischen Tannen und manchmal
ein bisschen nach frisch gemähtem Heu. Einfach zauberhaft!
Liam hatte mich noch mehrmals zu sich nach Hause
mitgenommen. Seine Mutter, ihr Name war Florence, war zwar
nicht freundlicher zu mir geworden, doch so, wie es aussah, hatte
sie sich mit mir abgefunden. Wenigstens nannte sie mich jetzt in
Liams Beisein Emma und nicht mehr Erna. Ich war mir sicher,
dass ich mich damit zufriedengeben musste und nicht viel mehr
erwarten konnte. Florence kam allerdings kein zweites Mal in
Liams Zimmer gestürzt. Scheinbar wusste sie, dass sie das nicht
brauchte. Es war echt frustrierend. Ich war über beide Ohren in
Liam verliebt. Ich wollte einfach mehr von ihm als bloßes
Händchen halten, doch Liam war so schüchtern. Was hätte ich
alles für den stürmischen Liam von der Couch gegeben! Den
unglaublichen guten Küsser, der mich mit seiner Leidenschaft
ganz atemlos gemacht hatte! Dafür hätte ich sogar die einen oder
anderen blauen Flecke in Kauf genommen. Aber … Naja, ich
würde ihm die Zeit geben, die er benötigte. Ich grinste über meine
Gedanken. Hatte ich mir das vorher nicht anders ausgemalt? Hätte
das nicht eigentlich umgekehrt sein müssen? Dass Liam mich
drängelte, um mir dann, nachdem ich ihm eine Abfuhr erteilte, zu
sagen, dass wir alle Zeit der Welt hätten? Komisch … Aber
irgendwie kannte ich die Szene anders aus den Filmen. Liams
Brüder hatte ich immer noch nicht kennengelernt. Sie waren
immer auf Achse, wenn ich da war. Das Einzige, was ich von
ihnen wusste, waren ihre Namen. Der größere von beiden hieß
Blake, der andere Billy. Vielleicht auch ganz gut so. Liam sagte,
wir hätten keine ruhige Minute, wenn sie da wären. Zu meinem
Vergnügen durfte ich Liams Vater Harry kennenlernen. Als ich
ihn sah, wusste ich sofort, wer Liam erzogen hatte. Liams Vater
war ein überaus gut aussehender Mann. Die gleiche Statur wie
Liam, wobei … ich würde sagen, er war breiter und noch kräftiger
als Liam und hatte die gleichen dunklen Haare und die gleichen
dunklen Augen. Liams Vater begrüßte mich immer sehr
freundlich und war fast noch zuvorkommender als Liam (wobei
das eigentlich schon gar nicht mehr möglich war) und im Umgang
mit Liams Mutter erkannte ich, dass die altmodische Erziehung
von ihm stammen musste. Ich kam mir beim Tür aufhalten, in den
Mantel helfen etc. immer ein bisschen blöd vor, doch Florence
schien es sehr zu genießen. Ich hatte das Gefühl, sie erwartete
sogar solch eine Behandlung und würde ihren alles vernichtenden
Todesblick einsetzen, wenn Harry nicht parierte.
    Die Schule verging heute wieder relativ zügig. Vom
Unterricht allerdings bekam ich kaum etwas mit. Mit Schrecken
dachte ich an die

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