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Moonshine - Stadt der Dunkelheit

Moonshine - Stadt der Dunkelheit

Titel: Moonshine - Stadt der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaya Johnson
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endlich wach wurde – ich fühlte mich angeschlagen und hatte Schmerzen, aber es ging mir besser als in der ganzen vergangenen Woche. Sie reichte mir ein Glas Wasser und holte mir gleich noch ein zweites.
    »Ich habe dir dein Schwert mitgebracht«, sagte sie und wies ans Fußende meines Bettes. »Deine Kleider hat das Krankenhaus verbrannt.«
    Ich lächelte. Irgendwie bezweifelte ich, dass Lily das irgendjemandem übelnehmen würde.
    »Dein Daddy und ich reisen in ein paar Stunden ab«, fuhr sie fort. »Wir werden Judah mitnehmen.«
    Ich blinzelte verwirrt. »Daddy lässt einen Blutsauger in sein Haus?«
    Mama straffte die Schultern. »Es ist auch mein Haus, und ich habe ein Machtwort gesprochen. Außerdem glaube ich, dass er allmählich anfängt, Judah zu mögen.«
    »Was ist mit Kathryn?«
    »Sie hat Angst vor ihm, Süße. Nach allem, was dieser Nicholas ihrer Familie angetan hat, kann ich es ihr nicht verübeln. Überdies muss sie den anderen Kindern Giuseppe ersetzen, da wäre es zu viel, sich in der Situation noch um einen heranwachsenden Vampir zu kümmern. Sie versteht diese Geschöpfe nicht, wie wir es können.«
    »Obwohl sie acht Jahre lang einen gefickt hat.«
    »Zephyr!«
    »Tut mir leid.«
    Sie seufzte. »Dein Daddy hat mir von Amir erzählt und was du getan hast, um ihn zu retten. Ich hätte es dir selbst gesagt, Liebes, aber ich weiß nicht so viel über deine … Immunität wie dein Daddy. Ich hatte auch keine Ahnung, dass so etwas mit dieser Kraft möglich ist.«
    Unzählige Fragen schossen mir durch den Kopf.
Was weiß Daddy noch? Wie hat er mir diese Gabe geschenkt, von der ich zuvor noch nie etwas gehört habe?
    »Ich wollte dir nur sagen, ich glaube, dass du das Richtige getan hast, und hoffe, Amir und du werdet glücklich zusammen. Auch wenn er ein Dschinn ist.«
    Mein Magen zog sich zusammen. Oh, wir würden zusammen sein, aber ich war mir nicht sicher, ob wir jemals glücklich werden könnten. »Danke, Mama«, erwiderte ich und zwang mich zu lächeln. »Ich bin nur froh, dass jetzt alles vorbei ist.«
    Sie umarmte mich. »Ich auch, Süße, ich auch. Du wirst uns doch bald besuchen kommen, nicht wahr? Harry fragt ständig nach dir. Ich glaube, sie werden alle glücklich sein, einen neuen kleinen Bruder zu haben, oder was meinst du?«
    »Da bin ich mir sicher, Mama. Ich komme, sobald ich kann. Im Sommer.« Es gab keinen Grund, mich bewusst dem Winter in Montana auszusetzen, denn der war noch schlimmer als in New York.
    »Gut.« Sie wischte sich mit einem Taschentuch über die Augen. »Dein Daddy wird sich freuen. Er war so glücklich, dich zu sehen, Zephyr. Du weißt gar nicht, wie viel du ihm bedeutest. Tja, ich denke, ich sollte jetzt besser gehen. Bleib liegen, Liebes. John würde es mir niemals verzeihen, wenn du bei diesem Wetter nach draußen gehen müsstest. Du solltest dich ausruhen.«
    Nachdem sie gegangen war, trat ich ans Fenster und verstand, was sie gemeint hatte. Der Schnee fiel so dicht, dass ich die Droschke meiner Mutter nur noch ein paar Sekunden sehen konnte, ehe sie im wirbelnden Weiß verschwand. Es lag bereits eine dreißig Zentimeter dicke Schneedecke auf dem Boden. Eine heftige Böe wehte, und plötzlich bemerkte ich eine große, dunkle Gestalt, die am Fuße der Treppe stand und am Gebäude hinaufblickte.
    Ich rang nach Luft und drückte die Nase gegen die Scheibe. Glücklich. Könnten wir glücklich werden? Könnte ich ihm die Sache mit
Faust
verzeihen? Könnte er mir verzeihen, dass ich sein Gefäß geworden war? Könnte es wieder so sein wie auf dem Balkon im Palast seines Bruders – warme, heitere Ironie und süße Lippen?
    Jedes Mal, wenn ein Band riss …
    Doch dann ließ der Schnee für einen Moment nach, und ich erkannte, dass es nur Troy war, der sich vermutlich erst sammeln musste, um ein solch schlichtes Etablissement zu betreten. Ich seufzte und kroch zurück unter meine Decke.
    Also würde ich mit Troy sprechen, danach hoffentlich noch ein paar Stunden schlafen und dann, wenn die Sonne unterging und all die anständigen Bürger nach Hause in ihr Bett oder auf irgendwelche fabelhaften Partys eilten, das letzte Kleid anziehen, das Lily mir überlassen hatte. Ohne mein Fahrrad und gegen den vernünftigen Rat meiner Mutter würde ich durch das eisige Wetter stapfen – zurück zur Ecke Chrystie und Rivington, wo alles begonnen hatte.
    Warum, mögen Sie fragen?
    Ich musste einen Abendkurs unterrichten.

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Über Alaya Johnson
    Alaya Johnson, geboren

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