Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
kann sogar etwas in sich tragen«, sagte Cesco fasziniert.
»Stimmt, der Bleistift hat sie nicht zerstört. Ob sie vielleicht gar noch mehr tragen kann?«, überlegte Roxy. Vorsichtig griff sie in die Blase hinein und stellte ein kleines Fläschchen darin ab - es funktionierte tatsächlich! Die Blasen des Sbackius konnten auch schwerere Gegenstände transportieren, ohne dabei zu zerplatzen.
Interessant, sehr interessant, dachte Nina, als sie die Versuche ihrer Freunde beobachtete.
Innerhalb weniger Sekunden standen alle um den Sbackius herum, der es sichtlich genoss, von allen gestreichelt zu werden. Er war dick und unbeholfen - und er war sehr gutmütig. Um ihm zu zeigen, wie sehr er ihn mochte, bot Max ihm sogar einen Löffel von seiner Erdbeermarmelade an. »Er ixt verrückt nach Erdbeeren.«
Der Sbackius setzte sich neben den Experimentiertisch, streckte seine lange gelbe Zunge heraus und leckte sich die Marmelade von den Lippen.
»Aber Nina, sag mal, bist du sicher, dass er auch mutig ist? Und vor allem, dass der uns mutig macht?«, fragte Cesco zweifelnd. Er war wohl noch nicht ganz davon überzeugt, dass der Sbackius das richtige Tier für den Anlass war. Er kam ihm zu verspielt vor.
Doch Nina war sich sicher. »Du wirst schon sehen, er wird genau das Richtige tun und uns helfen, wenn wir gegen Karkon antreten müssen.«
Max gab ihr recht. Cesco nickte und wandte sich dem Sbackius zu, um ihn ausgiebig zu streicheln. Vermutlich hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er dem Kleinen so wenig zugetraut hatte.
»Leute, wir müssen los. Wir lassen den Sbackius hier und gehen erst mal raus in den Garten«, sagte Nina und lief auf die Tür zu.
»In den Garten? Wozu?«, fragte Roxy.
»Wir müssen die Kupfermischung unter wolkenlosem Himmel trinken. Und dann kommen wir wieder rein, holen den Sbackius und machen uns auf den Weg zu Karkon«, erklärte Nina aufgeregt.
»Ihr laxxt mich mit ihm allein zurück? Aber wenn er weiter xo rumhüpft, macht er allex kaputt, er ixt ex nicht gewohnt, xo wenig Platz zu haben«, wandte Max besorgt ein.
Allzu lange konnte der quirlige Wattebausch wirklich nicht im Labor eingesperrt werden, das war auch Nina klar. Die erste Ampulle war bereits scheppernd zu Boden gefallen und zerbrochen.
»Wir sind spätestens in einer Viertelstunde zurück«, versprach Nina und klopfte Max aufmunternd auf die Schulter. Dann öffnete sie die Tür des Acqueo Profundis und wollte gerade hinausgehen, als Fiore eine Idee hatte.
»Warte mal, ich glaube, ich weiß, wie wir den Sbackius ruhig stellen können. Wenn wir die grünen Vorhänge aufziehen, kann er sich den Meeresgrund mit den schönen Fischen und Seepflanzen anschauen. Das wird ihn sicher eine Zeit lang beschäftigen. Sozusagen Fernsehen für Xoraxianer«, schlug Fiore vor.
»Perfekt, dax mach ich xofort«, antwortete Max erleichtert.
Und tatsächlich: Kaum hatte er die Vorhänge zurückgezogen, fing der Sbackius schon wie wild an, seine Augen zu verdrehen. Er blickte nach links und nach rechts, nach oben und unten. Er drückte sich die Nase an der Scheibe platt, um all die Kreaturen zu bestaunen, die ihm völlig fremd waren.
»Dax wäre geschafft, dann xehen wir unx in einer Viertelxtunde wieder!«, rief Max erleichtert und widmete sich erneut mit viel Einsatz den Schrauben in Andoras Androidengehirn.
Die Freunde rannten hinaus in den Garten der Villa, hinüber zu der großen roten Magnolie. Mit der Silberkaraffe und einer Pipette in der Hand lehnte Nina sich an den Stamm des prachtvollen Baums und schaute in den wolkenlosen Himmel hinauf.
»Macht bitte den Mund auf, ich träufle jetzt jedem von euch fünfzehn Tropfen auf die Zunge. Schluckt die Flüssigkeit hinunter und schaut dabei in den Himmel. Denkt daran, ihr dürft währenddessen nicht die Augen schließen. Sonst wirkt der Zaubertrank nicht«, erklärte Nina und verabreichte ihren Freunden die Tropfen.
Cesco, Roxy und Fiore hatten den Zaubertrank schon hinuntergeschluckt, als Dodo sich noch zierte, den Mund aufzumachen.
Nina versuchte ihm Mut zu machen. »Wenn du das nicht trinkst, kannst du leider nicht mitkommen. Bitte, du kannst doch nicht immer vor allem Angst haben. Dieser Zaubertrank wird dir richtig viel Kraft verleihen. Ich verspreche es dir.«
Dodo zögerte noch kurz, dann öffnete er den Mund einen kleinen Spalt. Nina schob schnell die Pipette hinein und träufelte die Tropfen auf seine Zunge, bevor er es sich anders überlegte.
Nina selbst schluckte als Letzte
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