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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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wieder ganz der Gentleman! Kein Wort von wildem Sex. Sie haben ihm dann noch gesagt, dass es keinen Sinn macht, mit ins Krankenhaus zu kommen, weil mir nur der Arm wieder eingerenkt wird und ich Schmerzmittel bekomme. Aber weißt du, was das Abstruseste an der ganzen Geschichte ist?«, beendete Georgia ihre Berichterstattung nun schon mit breitem Grinsen. »Das ist mir auch erst beim Warten im Krankenhaus aufgefallen. Kem ist so sehr ans Unterrichten gewöhnt, dass er mir den Namen jeder Position genannt hat, auf Sanskrit und Englisch, genau wie beim Yoga! Kannst du dir das vorstellen?«
    Beide mussten herzhaft lachen, bis Antonella fragte: »Und, in welcher Position bist du ins Straucheln geraten?«
    Georgia errötete beschämt und nuschelte: »In der Kuhstellung – aber ich war ja wohl auch eine dumme Kuh …«
    »Ach Quatsch!« Antonella musste immer noch lachen. »Aber jetzt erzähl ich dir, wer sich gestern wirklich zum Ochsen gemacht hat …«
    Georgia kicherte wie ein alberner Teenager, als sie die farbenfroh ausgeschmückte Geschichte hörte. Die Schmerzen waren beinahe vergessen. Irgendwie, stellte sie fest, hatten diese absurden Erlebnisse auch etwas Gutes: Aus Schicksalsbekannten waren echte Freundinnen geworden.
     
    Georgia verschlief den größten Teil des Tages und wachte erst auf, als es am späten Nachmittag an der Tür läutete. Kurz darauf steckte Antonella vorsichtig den Kopf in ihr Schlafzimmer. »Ah, du bist wach! Da war gerade einer von den Yogis, der hat das für dich gebracht.«
    Sie streckte Georgia einen Strauß Blumen und ihre Sporttasche entgegen, die in dem Trubel in Kems Suite zurückgeblieben war.
    »Bist du so lieb und stellst die Blumen in eine Vase? Halt, warte mal, da ist ein Brief dran!« Georgia deutete mit der linken Hand auf den Umschlag.
    »Ich mach das schon.« Antonella öffnete das Kuvert. »Soll ich’s vorlesen?« Georgia nickte. »Da bin ich ja mal gespannt … So: Liebe Georgia, ich hoffe, dass die Schulterverletzung nicht allzu schwerwiegend ist. Dieses Unglück ist passiert, weil es zwischen uns karmische Differenzen gab, und es tut mir sehr leid, dass ich sie nicht rechtzeitig bemerkt habe, um Schlimmeres zu verhindern. Leider muss ich gleich nach London abreisen – Termine … Aber ich hoffe, Dich im nächsten Workshop wiederzusehen. Ich wünsche Dir, dass Deine Aura bald zu ihrer alten Stärke zurückfindet. Alles Gute, Kem «
    »Im nächsten Workshop wiedersehen? Der hat Nerven! In Zukunft halte ich mich lieber an Simons Klassen, also wenn ich die Krankengymnastik hinter mir habe.«
    »Hey, keine Sorge! Du bist in null Komma nichts wieder auf den Beinen, da bin ich mir sicher«, tröstete Antonella.
     
    Nach einer guten Woche war Georgia tatsächlich einigermaßen wiederhergestellt. Auf die Schlinge konnte sie schon nach ein paar Tagen verzichten, und die Physiotherapie schien gut anzuschlagen. Nur an Yoga war momentan nicht zu denken. Auch Antonella hing ein bisschen in den Seilen. Zu ihrer Sportgruppe wollte sie nach dem verheerenden Abend mit Andi nicht mehr gehen, und der nächste Auftrag würde erst in zwei Wochen beginnen. Sie traf sich ab und zu mit Harry zum Joggen oder auf eine kleine Kneipentour – inzwischen war ihr der schräge Reporter wirklich ans Herz gewachsen. Aber irgendwie nagte die Unruhe an den beiden Freundinnen.
    »Lass uns was unternehmen!« Georgia tigerte nach dem ausgedehnten Sonntagsfrühstück unternehmungslustig durch die Wohnung. »Mir fällt die Decke auf den Kopf!«
    »Gerne, aber was?«
    »Ich habe eine Idee! Komm, zieh dir was Schickes an, wir gehen zum Pferderennen!«
    »Zum Pferderennen?« Antonella schaute Georgia entgeistert an. »Hat die Kamasutra-Nummer doch einen schlimmeren Schaden hinterlassen?«
    »Unsinn! Ich war mit meinen Eltern früher oft bei Pferderennen und habe gewettet. Das habe ich seit ewigen Zeiten nicht mehr getan. Aber heute ist genau der richtige Tag dafür. Ich glaube, wir werden gewinnen!« Ihre Augen glänzten. »Außerdem können wir Hugo mitnehmen.«
    Antonella zuckte mit den Schultern: »Na gut, dann also zum Pferderennen.«
     
    Aufgedreht und ein bisschen beschwipst kehrten sie am späten Abend wieder nach Hause zurück. Antonella war völlig berauscht. Georgia hatte kühl wie immer recht ordentliche Summen auf nervöse Tiere mit merkwürdigen Namen gesetzt. Und sehr oft hatte sie den richtigen Riecher bewiesen und üppig abkassiert. Von dem Gewinn waren sie anschließend edel essen gegangen

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