Mopsküsse: Roman (German Edition)
bin schon unterwegs! Man wird sich ja noch verabschieden dürfen!«
KAPITEL 12
Kuss und Co.
A ls Hugo Georgia weckte, konnte der strahlende Wintersonnenschein vor ihrem Fenster kaum mit ihrer strahlenden Laune konkurrieren. Sie hatte wunderbar geträumt, und so realistisch! Tim und sie waren in New York gewesen, waren eng umschlungen und einander küssend durch den Central Park geschlendert und hatten anschließend bei ihrem Lieblingsfranzosen gegessen …
Langsam jedoch drängte sich der letzte Abend in ihre Gedanken und überlagerte den romantischen Traum. Tim und sie waren gestern tatsächlich ausgegangen, allerdings mit Antonella und Seth. Der Abend hatte katastrophal begonnen. Seth hatte – typisch für einen Neandertaler mit Geld, dachte Georgia boshaft – Frankfurts Steakhaus Nummer Eins, das Surf & Turf, ausgewählt. Sie hatte darauf bestanden, dass sie sich dort treffen würden, und so waren Antonella, Hugo und sie in ihrem neuen Auto, das Antonella inzwischen liebevoll »Hugo-Mobil« getauft hatte, ins Westend gefahren. Kaum waren sie angekommen, begannen Antonella und Seth schamlos miteinander zu flirten. Ausgesprochen peinlich, zumindest empfand es Georgia so, und auch Tim schien die Situation denkbar unangenehm zu sein. An ein Gespräch zu viert war nicht zu denken. Als Antonella und Seth auch noch während des Essens wild knutschten, reichte es ihr. Da sie nicht die spießige Anstandsdame spielen und den beiden erklären wollte, wie man sich üblicherweise in der Öffentlichkeit und vor allem in einem guten Restaurant verhielt, ging sie kurz »Nase pudern«, um sich zu beruhigen. Mit wiedergewonnener Kontrolle kehrte sie einige Minuten später an den Tisch zurück, an dem nun Tim alleine mit Hugo saß. »Wo sind denn die anderen?«, fragte sie irritiert.
»Die hatten es eilig.« Tim setzte ein charmantes, zweideutiges Grinsen auf.
»Das darf doch wohl nicht wahr sein! Haben die denn überhaupt keine Manieren? So benimmt man sich doch nicht! Da lassen die uns hier einfach sitzen!«
Tim konnte schlecht zugeben, dass ihm der spontane Abgang von Seth und Antonella eigentlich ganz recht war. Immerhin war dies seine erste Gelegenheit, mit Georgia alleine zu sein. Antonella war nämlich schon ein bisschen vom schlechten Gewissen geplagt gewesen. Aber nicht ganz uneigennützig hatte Tim ihr versprochen, dass er Georgia alles erklären würde, damit sie morgen kein Donnerwetter zu erwarten hätte. »Also ich bin ganz froh, dass die beiden weg sind«, unterbrach er die immer noch zeternde Georgia. »Sie waren doch nicht auszuhalten. Und außerdem, für dich ist es ja gar nicht so schlimm«, fügte er mit betont unschuldiger Miene hinzu. »Wenigstens bist du heute Nacht nicht obdachlos. Ich werde mir wohl ein Hotel suchen müssen. Kannst du mir eines empfehlen?«
Das war ja der Gipfel an Rücksichtslosigkeit! Tim so einfach auszuquartieren! So weit hatte sie noch gar nicht gedacht. »Es kommt überhaupt nicht in Frage, dass du in ein Hotel gehst«, erklärte sie bestimmt. »Du übernachtest bei uns. Antonella braucht ihr Bett heute ja wohl nicht mehr.« Um Himmels willen, was machte sie denn da? Bot einem fast wildfremden Mann an, bei ihr zu übernachten! Nicht dass Tim etwas Falsches dachte, sie kannten sich ja kaum. So etwas war nun wirklich nicht ihre Art. Hatte ihr nicht erst das Desaster mit Yoga-Guru Kem gezeigt, dass bei Männern generell Vorsicht geboten war? Aber Tim hatte ihr Angebot bereits dankbar angenommen, also war an Zurückrudern nicht mehr zu denken.
»Ich hätte jetzt gerne einen Kaffee, und vielleicht auch ein Dessert«, wechselte sie das Thema und verbarg ihr glühendes Gesicht hinter der Speisekarte.
Nachdem sie gezahlt hatten, verließen sie das Restaurant. Seth und Antonella waren erwartungsgemäß in dem geschmacklosen Defender unterwegs, das Hugo-Mobil stand also noch auf dem Parkplatz gegenüber. Glücklicherweise hatte Georgia den Zweitschlüssel an ihrem Schlüsselbund, obwohl sie den Kombi selten benutzte. Antonella war in kürzester Zeit zur begeisterten Autofahrerin mutiert, während sie selbst aus alter Gewohnheit immer noch meistens Taxi fuhr.
»Hey, Hugo, da siehst du ja aus wie ein Model!« Schmunzelnd ging Tim einmal um das Auto herum und bestaunte das Firmenlogo von Hugo’s Affairs. Georgia betrachtete den Alfa stolz. Das Logo war wirklich gelungen. Neben dem pinkfarbenen Schriftzug www.hugosaffairs.de prangte eine Schwarz-Weiß-Fotografie von Hugo. Der Mops
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