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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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wie entzückend er aussah, so unrasiert und mit zerzausten Haaren. Sie musste sich schwer zusammenreißen, um nicht dem Impuls nachzugeben, seine Locken glatt zu streichen. Aber immerhin war er vollständig angezogen – das machte es deutlich leichter, mit ihm zu reden.
    »Ich hatte da heute Nacht so eine Idee«, meinte Tim zögernd, während er ihr Orangensaft einschenkte.
    Die hatte ich auch, dachte Georgia, entschied sich aber dafür, doch lieber »Und die wäre?« zu fragen.
    »Du hast doch gestern Abend von dieser Lofteröffnungs-Geburtstagsparty gesprochen. Und da dachte ich, ihr könntet vielleicht Musik gebrauchen. Ich meine, die Jungs und ich haben an dem Abend noch nichts vor« – zumindest würde sich das in diesem Falle bestimmt so einrichten lassen, da war sich Tim sicher -, »und wir könnten dir so eine Art Mini-Konzert zum Geburtstag schenken.«
    Georgia, die noch keinen Ton von Stardust gehört hatte und von Musik sowieso nichts verstand, stimmte euphorisch zu: »Das wäre wunderbar! Würdest du das wirklich tun? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll …« Sie brach ab, als sie bemerkte, wie enthusiastisch sie reagiert hatte, und errötete. Derartige Ausbrüche waren ihr einfach peinlich. Und auf Hugo war an diesem Morgen auch kein Verlass! So wie er unschlüssig immer wieder von einem zum anderen trottete, ohne sich für eine Tischseite entscheiden zu können, trug er nicht gerade dazu bei, die Situation zu entspannen.
    Nach zwei schweigsamen Minuten, in denen beide geschäftig Brötchen strichen und Eier köpften, kam Antonella in die Wohnung gestürmt. »Wie nett, wir haben Herrenbesuch!«, sagte sie anzüglich grinsend, als sie Tim sah. Sie schälte sich aus ihrer dicken Jacke, machte sich einen Espresso und platzierte sich ans Tischende. »Kinder, diese Eishockeyspieler haben ja einen schrecklichen Stundenplan!«
    »Na ja, immerhin scheinen sie ihre Freizeit auch gut zu nutzen.« Georgia konnte sich einen Kommentar zu dem heftigen Knutschfleck auf Antonellas Gesicht nicht verkneifen.
    »Den habe ich nicht nur im Gesicht …«
    »Antonella, wirklich! Das will doch keiner wissen!«
    Antonella schnappte sich das geöffnete und vergessene Ei ihrer Freundin und löffelte es genüsslich aus. Georgia, wieder einigermaßen Herrin ihrer Sinne, übersah den Mundraub großzügig und wechselte das Thema: »Tim hat gerade angeboten, dass Stardust auf unserer Eröffnungsparty spielen könnten. Wie findest du das?«
    »Echt? Cool! Dann wird’s wenigstens nicht so eine lahme Kundenveranstaltung, wie du es eigentlich geplant hast!«
    Georgia verdrehte die Augen. Antonella hatte offenbar immer noch nicht die geringste Ahnung vom Geschäft!
    »Aber das wird es sowieso nicht – ich habe nämlich Seth eingeladen und gesagt, er soll so viele Lions-Spieler wie möglich mitbringen.«
    Na danke, noch mehr Neandertaler! Aber der Gedanke an Tims Auftritt ließ Georgia auch diese Neuerung mit seelenruhiger Gelassenheit akzeptieren.
     
    Als Georgia zwei Wochen später ins Loft kam, lichtete sich langsam das kreative Chaos der letzten Zeit, und das war auch gut so. Das Event würde deutlich größer werden als anfänglich geplant. Georgia ließ Hugo von der Leine, blieb selbst noch einen Moment an der Tür stehen und sah sich zufrieden in dem großen Raum um. Es war toll geworden! Antonella, die vor lauter Begeisterung vergessen hatte, dass sie mit dem »Projekt Loft« nichts zu tun haben wollte, war in den letzten Tagen mit einem ganzen Team von Handwerkern unglaublich fleißig am Werk gewesen. Sie hatten die Wände des Hauptraums farblich so unterteilt, dass quadratische bunte Flächen entstanden waren, auf denen im Moment Antonella und Harry große Fotos aufhingen. Auf den Fotos waren einige der Räume abgebildet, die Hugo’s Affairs gestaltet hatte, jeweils auf dem farblich passenden Hintergrund.
    »Das sieht ja wunderbar aus, genau wie ich mir das vorgestellt habe! Großartig macht ihr das! Und die Bilder sind ja noch viel besser geworden, als ich gedacht habe! Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich da bald Sammler melden werden.« Georgia war ehrlich überrascht, und Harry strahlte geschmeichelt. »Ihr seid schon so weit, da darf ich dir sicherlich Antonella entführen, oder? Ich brauche nämlich ganz dringend ihre Hilfe!«
    Harry sah nicht gerade begeistert aus, konnte aber Georgias flehendem Blick nicht widerstehen. »Na schön, aber ein paar Stunden werde ich schon noch brauchen!«, grummelte

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