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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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er.
    »Harry, es ist wirklich ein Notfall! In einer guten Woche ist Weihnachten, und ich habe noch kein einziges Geschenk! So unorganisiert bin ich sonst nie!«
    »Es soll Menschen geben, die ihre Geschenke erst am 23. kaufen«, warf Antonella spöttelnd ein. »Aber das kann sich unsere kleine Miss Perfect natürlich gar nicht vorstellen. Neun Tage vor Weihnachten noch keine Geschenke – so was nenne ich einen echten Georgia-Notfall!«
    »Ich könnte nie die Party genießen mit dem Gedanken im Nacken, dass ich noch nicht alle Geschenke habe. Bitte, ich kann auch alleine gehen. Aber dann brauchst du nicht mit einem Geschenk von mir zu rechnen!« In gespielter Empörung wandte sich Georgia zum Gehen.
    »Halt, warte! Bin schon unterwegs!« Antonella griff sich ihre Jacke und lief Georgia hinterher. »Was ist eigentlich mit Hugo?«
    »Der kann ausnahmsweise die paar Stunden hierbleiben. In der Stadt herrscht viel zu viel Gedränge. Und wenn ich schon die ganzen Tüten tragen muss, kann ich nicht auch noch Hugo an der Leine halten.«
    Das klang weniger nach Einkaufsspaß als nach Shopping-Feldzug. Antonella war fest entschlossen, das zu ändern und Georgia auf ein paar nette Kleinigkeiten aufmerksam zu machen, die sie vor ein paar Tagen gesehen hatte.
     
    In der Stadt stellte sich schnell heraus, dass es Georgia in erster Linie um ein passendes Geschenk für Tim ging. Alles andere erledigte sie praktisch im Vorbeigehen. In Windeseile hatte sie elegante, aber phantasielose Geschenke für ihre Eltern, ein paar weitere Verwandte und Sophie ausgewählt. Während sie einen dunkelblauen Seidenschal begutachtete, fragte sie zum ungefähr hundertsten Mal: »Ob das was für Tim wäre? Nein, bestimmt nicht. Zu klassisch und zu unpersönlich. Vielleicht …«
    In gewohnt dezenter Art unterbrach Antonella ihre Freundin, die sich in den letzten Tagen geweigert hatte, sich überhaupt zum Thema Tim zu äußern: »Hör auf, es länger abzustreiten! Du bist doch verliebt!«
    »Unsinn! Tim ist sehr nett, und außerdem ist es eine Sache der Höflichkeit, dass ich mich ordentlich bedanke, wenn er mir zum Geburtstag einen Bandauftritt schenkt«, stritt sie Antonellas These ein wenig zu energisch ab, um wirklich glaubwürdig zu sein.
    »Ja, ja, ist schon klar! Können wir jetzt zur Abwechslung mal ein Geschenk für mich suchen? Für Timmyboy ist ja offensichtlich in ganz Frankfurt nichts gut genug. Und du bist doch verliebt!«
    »Bin ich nicht – und nenn ihn bloß nicht Timmy! Außerdem brauche ich jetzt einen Kaffee.«
    Schon recht bepackt steuerten sie einen Coffeeshop auf der Freßgass an, als Georgia plötzlich wie vom Donner gerührt stehen blieb und Antonella am Ärmel in den nächsten Laden zog.
    »Was ist?«
    »Da – Konstantin und Yvonne!«
    Während Georgia nahe der Tür in Deckung blieb, quetschte sich Antonella neugierig neben die Schaufensterpuppen in die Auslage, um einen besseren Blick zu erhaschen: Konstantin lief im Stechschritt über die Goethestraße und sprach aufgeregt in sein Handy, während etwa zwei Meter hinter ihm eine deutlich schwangere Yvonne versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Sie war nicht nur mit tausend Tüten bepackt, sondern versuchte auch, den ungeduldig zerrenden Hund zu beruhigen, der um ihre Beine sprang.
    Fasziniert beobachtete Antonella die kleine Szene. Offensichtlich hatte Yvonne Konstantin zugerufen, dass er auf sie warten solle. Denn er blieb tatsächlich stehen und drehte sich genervt zu seiner Begleiterin um. Kaum hatte sie ihn eingeholt, rannte er allerdings schon wieder weiter. »Schau dir das an! Dieser Typ ist so ein Vollidiot, das ist kaum zu fassen! Und dazu das Gesicht von der Tussi!« Schwer in Fahrt, gab Antonella weitere Lästereien zum Besten, bis ihr auffiel, dass Georgia noch kein Wort gesagt hatte. Sie wandte sich ihrer Freundin zu, der das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Das würde doch hoffentlich keinen Rückfall geben? Immerhin war Konstantin seit der geglückten Racheaktion zwischen ihnen beiden kein Thema mehr gewesen, und auch bei Telefonaten mit Sophie hatte sie Georgia nie mehr über das leidige Thema sprechen hören. Bitte jetzt kein neues Drama! Aber Georgias nächster Satz beruhigte sie auf der Stelle: »Stell dir vor, das könnte ich sein! Was für ein Alptraum!«
     
    Die Party war ein voller Erfolg. Georgia stand auf der kleinen Treppe zum hinteren Büro, von wo aus sie einen hervorragenden Überblick hatte. Sie hatte sich besondere Mühe mit ihrem

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