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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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letztes Mal und ging.
    Georgia sah ihm nach, bis er sich an der Passkontrolle noch einmal umgedreht und ihr einen Kuss zugeworfen hatte. Dann war Tim weg.

KAPITEL 16
    Ein Sommermärchen
    D u musst unbedingt dein neues Kleid mitnehmen!« Antonella deutete auf das knielange fliederfarbene Gaultier-Seidencrêpe-Kleidchen, das Georgia erst vor einigen Tagen gekauft hatte. Sie wuselte um ihre Freundin herum, um ihr beim Packen zu helfen, vor allem aber, um darüber zu spekulieren, was es wohl mit dem plötzlichen Urlaub auf sich hatte. Tim hatte Georgia nämlich zu einer zweiwöchigen Reise nach Frankreich überredet. Erst wollten sie für ein paar Tage nach Paris fliegen und anschließend an die Côte d’Azur. Seit Tim aus London wieder zurück nach Frankfurt gekommen war, schwebten die beiden buchstäblich im siebten Himmel, und Antonella freute sich von Herzen für sie.
    »Unsinn, das brauche ich nicht!«, sagte Georgia energisch. »Wir gehen bestimmt in viele Clubs und sicher in einige Ausstellungen, aber du kennst doch Tim, da wird kein Etablissement dabei sein, wo ich so ein Kleid tragen kann!«
    »Nimm es mit!«, beharrte Antonella. »Es ist Juli, und bei dieser Hitze brauchst du ein luftiges Kleid, wenn Tim dir romantisch einen Heiratsantrag machen wird. Da willst du doch standesgemäß gekleidet sein, oder etwa nicht?«
    »Wie kommst du denn auf diese Idee? Heiratsantrag, also wirklich!« Georgia schüttelte den Kopf.
    »Ich habe da ein ganz eindeutiges Gefühl!« Antonella schmunzelte schelmisch.
    »Ach, du mit deiner blühenden Fantasie.« Georgia zögerte kurz, legte das Kleid dann aber doch entschlossen ganz oben in den Koffer. »Im Geschäft ist ja nichts zu befürchten«, wechselte sie das Thema. »Derzeit steht nur die Jahreshauptversammlung für das Bankhaus Degenhardt an. Aber das ist alles bis ins kleinste Detail geplant und abgesegnet. Das schafft ihr auch ohne mich.« Sie sah Antonella ernst an. »Du musst mir versprechen, dass du gut auf Hugo aufpasst und ihn nicht Jennifer überlässt. Ich weiß, ich weiß«, sie hob abwehrend die Hände, als Antonella sich aufplustern wollte, »Jennifer hat Hugo sehr gern, aber er ist nun mal dein Hund, und Adrian würde es mit Sicherheit gar nicht gefallen, wenn du ihn an einen verantwortungslosen Teenager abschiebst!«
    Antonella dachte für sich, dass Tim und Georgia auch prima mit dem Auto nach Italien hätten fahren können. Das wäre auch romantisch geworden, und Hugo hätte sich bestimmt prächtig amüsiert. »Wann kann ich denn eigentlich mal Urlaub machen? Ich arbeite jetzt seit einem Jahr ohne Unterbrechung.«
    »Darüber reden wir ein anderes Mal«, wiegelte Georgia ab, »jetzt bin erst mal ich dran!«
     
    Am nächsten Tag war Antonella, wie inzwischen fast jeden Sonntag, mit Adrian zum Joggen im Stadtwald verabredet. Dank Hugo war an Hinradeln nicht zu denken, und so holte Adrian Antonella und die vierbeinige Bremse mit dem Auto ab. Es war zwar noch früh am Tag, doch das Thermometer näherte sich schon der Dreißig-Grad-Marke, und es bestand kaum Aussicht, Hugo zu sportlichen Höchstleistungen zu überreden.
    »Jetzt beweg mal deinen dicken Hintern ein bisschen flotter! Wofür hast du bitteschön vier Beine?« Antonella zerrte ungeduldig an der Leine, und Hugo trabte röchelnd ein bisschen schneller.
    Adrian lachte: »Der Sportlichste ist er wirklich nicht.«
    In diesem Moment kamen ihnen zwei andere Jogger in Begleitung einer jungen Dogge entgegen. Die drei waren rasant unterwegs, und der vierbeinige Riese bellte dem Mops aus vollem Lauf dröhnend zu. Hugo, generell kein Freund seiner Artgenossen, hatte nicht vor, sich ungesühnt schief anquatschen zu lassen. Abrupt drehte er um und wollte wütend kläffend hinter dem schlaksigen Schnösel her sausen. Dabei wickelte er seine Leine so unglücklich um Antonellas Beine, dass sie stolperte und ungebremst gegen einen Stapel Baumstämme stürzte.
     
    »Antonella, aufwachen!« Adrian kniete neben ihr und tastete behutsam ihren Kopf ab. Sie fühlte sich wie in Watte gepackt.
    »Was ist los?«, fragte sie verwirrt und wollte sich aufrichten. Ihr Kopf tat höllisch weh.
    »Du bist mit der Schläfe an diesen Stamm hier geknallt und dann weggesackt.« Adrian sah sie sehr besorgt an. »Und deinen linken Unterarm hat’s auch böse erwischt.«
    Sie sah auf ihren Arm. Tatsächlich, aus einem ziemlich tiefen Kratzer lief reichlich Blut. »Na super«, sie lächelte gequält, »danke, Hugo!« Der Mops tat so, als

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