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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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Aufträge für Weihnachtsevents eingebracht hat. Die wollen jetzt alle meine Konzepte haben. Und sag mir nicht, was ich für eine Mutter werde! Woher willst du das denn wissen?«
    »Da muss man nur eins und eins zusammenzählen!« Georgia schäumte. »Wahrscheinlich wirst du das arme Geschöpf auch ständig zu anderen Leuten abschieben, damit du in Ruhe deinen Spaß haben kannst. Genau wie Hugo!«
    »Schnappst du jetzt völlig über oder was?« Antonella starrte ihre Freundin fassungslos an.
    »Tu nicht so, als wäre das so abwegig!«
    »Ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist, aber das war das Allerletzte!« Antonella bebte, doch Georgia ließ nicht locker: »Du freust dich doch noch nicht mal auf dein Baby. Und ich wäre so glücklich, wenn ich ein Kind haben könnte!«
    »Ich glaub es nicht, du bist eifersüchtig!« Antonella schüttelte verwirrt den Kopf. »Was soll das denn jetzt, du kannst doch jederzeit Kinder haben.«
    »Kann ich nicht! Tim ist zeugungsunfähig!«
    »Das tut mir leid«, Antonella wollte ihre Freundin beschwichtigen und traf zielsicher den falschen Ton: »Ganz ehrlich, ich kann mir dich sowieso nicht als Mutter vorstellen. Und die angeblichen Freuden einer Schwangerschaft sind auch total überschätzt.«
    »Da hast du es wieder!«, schrie Georgia frustriert auf. »Das ist so fürchterlich ungerecht: Du willst kein Kind, und dann kommt Adrian, schaut dich einmal an, und schon bist du schwanger. Und Tim und ich werden nie ein eigenes Baby haben. Wo wir uns doch so sehr lieben …« Sie fing zu weinen an.
    »Hör bitte auf, mir ständig zu erzählen, dass ich keine Kinder haben will. Das stimmt einfach nicht. Und ich weiß auch nicht, warum du dich plötzlich so als fanatische Übermutter stilisierst.« Antonella wurde wieder wütend und ignorierte Georgias Tränen. »Machen wir uns doch nichts vor, du würdest ja allein die Schwangerschaft gar nicht durchhalten aus permanenter Angst um deine zarte Taille. Und wenn das Kind dann fällig wäre, gäbe es unmittelbar nach dem Kaiserschnitt doch schon die Bauchdeckenstraffung.« Georgia schnappte nach Luft, doch Antonella war schwer in Fahrt und fuhr fort: »Nur weil ich keine Lust auf den fetten Hugo habe, unterstellst du mir, dass ich mein Kind abschieben werde. Aber sehen wir den Tatsachen doch mal ins Auge, bei dir würde es mit Sicherheit exakt so ablaufen, wie du es selbst erlebt hast: Nach dem ersten Schrei wird der arme Wurm einer Nanny übergeben. Später wird der Nachwuchs nur noch frisch gebadet und gefüttert den stolzen Eltern präsentiert. Eine Nachtschwester hättest du doch auch, denn nichts ist schließlich so wichtig wie regelmäßiger Schlaf. Ja, und wenn der kleine Stammhalter endlich alt genug ist, geht’s ab nach England ins Internat.« Mit diesen Worten stürmte sie wütend hinaus und rannte um ein Haar Tim über den Haufen, der die ganze Szene aus dem Hintergrund verfolgt hatte und jetzt seine aufgelöste Verlobte in den Arm nahm.
    »Georgia, bloß weil ich wahrscheinlich keine Kinder haben kann, heißt das doch nicht, dass ich keine Familie will.« Tim war gerade jetzt erst bewusst geworden, wie sehr seine Offenbarung Georgia wirklich erschüttert hatte. »Lass uns doch nach der Hochzeit in Ruhe darüber reden und alle Möglichkeiten prüfen. In Kanada ist es wohl relativ unkompliziert, Kinder zu adoptieren, jedenfalls leichter als hier. Ich verspreche dir, wir werden in jedem Fall eine Familie haben!«
    Schniefend stimmte Georgia zu: »Ich will aber ein Mädchen!«
    »Von mir aus auch zwei oder drei!« Tim drückte sie ganz fest an sich und küsste ihr die Tränen von den Wangen. »Ist jetzt alles wieder gut?«
    Was Tim und ihre Zukunft als Familie anging, hatte sich Georgia schnell wieder beruhigt, nicht jedoch, was Antonella betraf. Sie war immer noch empört über das Verhalten ihrer Freundin und konnte und wollte kein Verständnis für deren Lage aufbringen. Da sich diesmal auch Antonella uneingeschränkt im Recht fühlte, herrschte tagelang eisiges Schweigen zuhause und im Loft. Georgia war neben der Arbeit jetzt vor allem mit dem anstehenden Umzug beschäftigt. Prinzipiell sollte das keine große Sache werden. Weder sie noch Tim hatten viele Möbel, das meiste würde also neu gekauft und alles andere nur ein Stockwerk höher getragen werden müssen. Für die Renovierungsarbeiten und den Einbau eines schalldichten Übungsraums für Tim gab es einen ganzen Stab von Handwerkern. Ärgerlich war nur, dass Antonella

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