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MoR 03 - Günstlinge der Götter

MoR 03 - Günstlinge der Götter

Titel: MoR 03 - Günstlinge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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schwindenden Vorräte, und dasselbe galt für das Versteck, das Pompeius in dem verlassenen Steinbruch bei Valentia angelegt hatte. Sie hatten beschlossen, gemeinsam die Ostküste hinauf nach Emporiae zu marschieren. Metellus Pius würde den Winter in Gallia Narbonensis verbringen. Seine Männer hatten sich über den tausend Meilen langen Umweg zwar nicht beschwert, den Metellus ihnen zugemutet hatte, um Pompeius zu helfen, aber Metellus war trotzdem der Ansicht, daß ein Marsch von weiteren fünfhundert Meilen für dieses Jahr genügte. Außerdem wollte er sich im Frühling im Zentrum der Kampfhandlungen befinden, und er wußte, daß Hispania Ulterior vor plündernden Lusitaniern sicher war, seit er die spanische Armee vernichtet hatte.
    Aus Saguntum war eine Gesandtschaft gekommen und hatte ihnen versichert, daß die Stadt nach wie vor treu zu Rom stehe und alles in ihrer Macht Stehende tun werde, um sie zu unterstützen. Dies war kein Wunder: Schließlich war es das enge Bündnis Saguntums mit Rom — und Massilia — gewesen, das vor anderthalb Jahrhunderten den zweiten Punischen Krieg ausgelöst hatte. Nahrungsmittel aber hatte die Stadt kaum zu bieten, und auch das war kein Wunder. Die Ernte war schlecht gewesen, weil der Winterregen ausgeblieben war und das Korn in dieser wichtigen Wachstumsphase kein Wasser bekommen hatte, und auch im Spätfrühling hatte es nicht geregnet, als das Getreide Wasser gebraucht hätte, um Ähren zu bilden.
    Daher mußten die beiden Heere so schnell wie möglich zum Ebro marschieren, wo die Ernte später und reicher gewesen war. Wenn sie den Fluß bis Ende des Monats Sextilis erreichten, würde die Ernte ihnen gehören, und nicht Sertorius. Also bedankten sich die beiden Feldherren höflich bei den Gesandten, schickten sie nach Hause und zogen an der Stadt vorbei.
    Die Wunde an Pompeius Schenkel heilte, aber sie heilte langsam; die Widerhaken des Speers hatten Sehnen und Muskeln zerfetzt, und es mußte viel Gewebe nach- und zusammenwachsen, bis Pompeius das Bein wieder würde belasten können. Allerdings hatte Metellus Pius den Eindruck, daß der Verlust des Staatspferds Pompeius mehr schmerzte als der Umstand, daß er sein Bein noch nicht gebrauchen konnte und es dauerhaft verunstaltet sein würde. Nun ja, ein Pferd war zweifellos schöner als das Bein eines Mannes. Und Pompeius hätte nicht einmal diesseits der Rosea Rura im Land der Sabiner ein Pferd finden können, das dem toten Schimmel gleichgekommen wäre, geschweige denn in Spanien, wo die Pferde klein und unansehnlich waren.
    Pompeius war wieder gedrückter Stimmung, und das war nur natürlich. Metellus hatte nicht nur den besten General des Sertorius getötet und seine beste Armee vernichtet, auch der Sieg am Júcar war ganz auf sein Konto gegangen. Selbst Lucius Afranius, Marcus Petreius und der neue Legat Lucius Titurius Sabinus hatten sich besser geschlagen als Pompeius selbst. Natürlich hätte man zu seinen Gunsten anführen können, daß sich Sertorius ganz auf ihn konzentriert hatte, aber Pompeius war ihm nicht gewachsen gewesen, und darauf kam es an. Und nun hatte sich dieser marianische Renegat, wie Pompeius’ Kundschafter meldeten, schon wieder an ihre Fersen geheftet und wartete ohne Zweifel auf seine nächste Chance. Seine Guerillaeinheiten machten sich schon bemerkbar und fielen über alle Abteilungen her, die Metellus und Pompeius ausschickten, um Nahrungsmittel zu requirieren. Pompeius war jedoch in dieser Beziehung inzwischen genauso weise geworden wie Metellus das Ferkel, und so hatten beide Heere nur geringe Verluste, trieben aber auch kaum Nahrungsmittel auf.
    Dann aber stießen sie, kaum daß sie Saguntum passiert hatten, anscheinend ganz zufällig im Tal der Turia auf die Armee des Sertorius. Und Sertorius beschloß, die Schlacht zu wagen, wobei er wiederum dafür sorgte, daß er mit seinen eigenen Legionen Pompeius gegenüberstand. Denn Pompeius war das schwache Glied in der Kette, nicht Metellus Pius.
    Die Strategie des Sertorius erwies sich als Fehler. Er hätte viel besser daran getan, Metellus selbst in Schach zu halten und Pompeius Perperna zu überlassen. Der Kampf begann am frühen Nachmittag und endete mit Einbruch der Nacht. Pompeius ließ sich auf der Bahre ins Feld tragen, denn er wollte sich nicht nachsagen lassen, daß er wie Achill im Zelt herumhing, während seine Verbündeten sich in den Kampf warfen. Metellus Pius ging als Sieger aus der Schlacht hervor. Er erlitt eine leichte

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