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MoR 03 - Günstlinge der Götter

MoR 03 - Günstlinge der Götter

Titel: MoR 03 - Günstlinge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Verwundung am Arm, konnte aber seine Verluste gering halten, während Perperna fünftausend Mann verlor. Dagegen war der arme Pompeius weiterhin vom Pech verfolgt — seine Reiterei wurde bis auf den letzten Mann aufgerieben, und er hatte sechstausend Gefallene zu beklagen — anderthalb Legionen! Daß die Römer den Sieg für sich verbuchen konnten, verdankten sie den Verlusten Perpernas und dem Umstand, daß auch Sertorius dreitausend Mann verloren hatte.
    »Er wird im Morgengrauen zurück sein«, sagte Metellus Pius vergnügt, als er kam, um nach Pompeius zu sehen.
    »Nein«, sagte Pompeius. »Er zieht sich bestimmt zurück. Es ist nicht gut für ihn gelaufen, aber für Perperna war die Schlacht eine Katastrophe.«
    »Er greift wieder an, Gnaeus Pompeius. Ich kenne ihn.«
    Er kennt ihn! dachte Pompeius bitter. So eine Frechheit! Und mich läßt er spüren, daß ich keine Ahnung habe.
    Doch das Ferkel hatte recht. Sobald der Morgen graute, war Sertorius wieder da, kampflustig und siegessicher wie eh und je. Diesmal korrigierte er seinen Fehler, ließ Pompeius links liegen und griff Metellus’ Lager an, sobald es hell genug war. Metellus war jedoch gut vorbereitet. Er hatte Sertorius hereingelegt und Pompeius und seine Truppen in seinem Lager untergebracht. Metellus Pius sah dieser Tage viel jünger und frischer aus als ehedem, besonders als er Sertorius nach Saguntum hineinjagte, während sich Pompeius auf der Bahre in sein Zelt zurücktragen ließ.
    Doch für Pompeius hatte der Sieg einen schrecklich hohen Preis: Er hatte zum ersten Mal einen Legaten verloren. Sein Schwager, Freund und Quästor, Gaius Memmius war gefallen. Und so saß er zusammengekrümmt auf einem von Maultieren gezogenen Karren, während Metellus Pius den Marsch nach Norden befehligte.
    Er ließ Perperna und Sertorius tun, was immer sie wollten. Vermutlich bestraften sie gerade Saguntum, aber Metellus Pius war überzeugt, daß sie dort nicht lange bleiben würden. Saguntum konnte sich kaum selbst ernähren, geschweige denn ein Heer.

    Als die beiden römischen Armeen am Ende des Sextilis den Ebro erreichten, mußten sie feststellen, daß die Ernte dieses Jahres bereits sicher in den Kornspeichern der gewaltigen Bergfestungen des Sertorius lagerte und die Erde zu einer eintönigen schwarzen Wüste verbrannt war. Sertorius war wirklich nicht lange in Saguntum geblieben. Er hatte sie überholt und war zuerst an den Ebro gelangt, wo er das gesamte Gebiet verwüstet hatte.
    Auch Emporiae und den Indiceten ging es nicht gut; nach zwei Wintern mit Pompeius waren zwar ihre Geldbeutel fett, aber die Ernte war mager gewesen. »Ich schicke meinen Quästor Gaius Urbinius nach Hispania Ulterior«, sagte Metellus Pius. »Er soll genügend Truppen rekrutieren, um meine Provinz zu sichern. Ich selbst aber muß im Frühjahr in der Nähe liegen, wenn wir Sertorius das Kreuz brechen wollen. Deshalb werde ich wie geplant in Gallia Narbonensis überwintern.«
    »Die Ernte ist dort auch nicht gut gewesen.«
    »Stimmt. Aber die Provinz hat seit vielen Jahren keine Armee versorgen müssen, also wird schon genug für mich da sein.« Metellus Pius runzelte die Stirn. »Ich mache mir eher Sorgen, was du tun wirst. Ich glaube nicht, daß es hier soviel Nahrung gibt, daß deine Männer etwas Speck ansetzen können. Und wenn du sie im Winter nicht fett kriegst, dann werden sie im Sommer sehr mager bleiben.«
    »Ich gehe an den Oberlauf des Duero«, sagte Pompeius ruhig.
    »Ihr Götter!«
    »Nun, das Gebiet liegt ein gutes Stück westlich der Städte des Sertorius, und ich werde es leichter haben, die dortigen Festungen zu unterwerfen, als ich es mit Orten wie Calagurris oder Vareia hätte. Der Ebro gehört Sertorius, von der Quelle bis zur Mündung. Der Duero nicht. Die paar Spanier, denen ich traue, erzählen mir, daß das Land dort nicht so hoch liegt und der Winter nicht so streng ist wie in der Nähe der Pyrenäen.«
    »Aber die Vakkäer wohnen in dem Gebiet, und sie sind kriegerisch.«
    »Na und«, sagte Pompeius müde und brachte sein schmerzendes Bein in eine bequemere Stellung. »Kennst du einen spanischen Stamm, der das nicht wäre?«
    »Eigentlich hast du recht, Pompeius«, sagte das Ferkel und nickte nachdenklich. »Der Plan gefällt mir immer besser. Geh du an den Duero. Du mußt nur frühzeitig aufbrechen, denn im Winter ist es zu schwierig, die Wasserscheide im Quellgebiet des Ebro zu überschreiten.«
    »Keine Sorge«, sagte Pompeius. »Den Winter werde ich

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