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MoR 03 - Günstlinge der Götter

MoR 03 - Günstlinge der Götter

Titel: MoR 03 - Günstlinge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Norden zog und den Tifernus überqueren wollte, wandten sich Crixus und seine dreißigtausend Mann nach Süden in Richtung Brundisium.

    Die Konsuln Gellius und Clodianus verließen etwa zur gleichen Zeit — es war Ende April — Rom mit dem Ziel Capua, wo ihre Truppen auf sie warteten. Quintus Arrius, der ehemalige Prätor, hatte dem Senat gemeldet, die vier neuen Legionen in Capua seien so gut ausgebildet, wie es eben ging; er könne zwar nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß sie sich in der Schlacht bewährten, aber er hoffe es.
    Bei ihrer Ankunft in Capua erfuhren die Konsuln, daß sich Spartacus und Crixus getrennt hatten und Spartacus nun nach Norden zog. Sogleich wurde ein Kriegsplan geschmiedet. Quintus Arrius sollte mit einer Legion nach Süden marschieren und Crixus sofort stellen und vernichten; Gellius sollte die zweite Legion übernehmen und Spartacus auf den Fersen bleiben, bis Arrius zu ihm stoßen könne. Clodianus sollte mit den restlichen beiden Legionen in Eilmärschen erst an Rom vorbei und dann auf der Via Valeria nach Osten ziehen, um an der Adriatischen Küste von Norden her gegen Spartacus vorzurücken. Die beiden Konsuln könnten dann Spartacus in die Zange nehmen.
    Wenige Tage später kamen gute Nachrichten von Quintus Arrius. Obwohl ihm der Feind zahlenmäßig fünffach überlegen war, hatte er mit seinen Legionären am Gebirgsmassiv des Garganus aus einem Hinterhalt heraus Crixus’ undisziplinierte Rebellenhorden angegriffen. Ihr Anführer und alle dreißigtausend Männer blieben auf der Strecke: entweder waren sie im Kampf gefallen oder nach dem Sieg hingerichtet worden. Quintus Arrius machte keine Gefangenen.
    Gellius hingegen hatte kein Kriegsglück. Was Arrius mit Crixus gemacht hatte, tat Spartacus mit ihm. Die Soldaten der einen Legion, über die Gellius gebot, hatten kaum die Übermacht des Feindes erkannt, da suchten sie ihr Heil auch schon in der Flucht. Das war das einzig Richtige, wie sich später herausstellte, denn alle, die sich dem Ansturm entgegenstellten, wurden niedergemetzelt. Außerdem flohen sie in voller Rüstung und nahmen auch ihre Waffen mit. Als dann Arrius später zu Gellius stieß, sammelten sie gemeinsam die verstreuten Truppen zusammen und verfügten wieder über ein wohlgerüstetes Heer, mit dem sie, zumindest in der Theorie, erneut gegen den Feind antreten konnten.
    Spartacus ließ sich jedoch von der Taktik, die Arrius und Gellius nach ihrer Niederlage einschlugen, keineswegs beeindrucken. Er marschierte unverzüglich nach Norden und suchte die Schlacht mit Clodianus, von dessen Kriegslist er durch einen gefangengenommenen römischen Militärtribunen erfahren hatte. Bei Hadria an der Adriatischen Küste trafen die beiden Heere aufeinander. Clodianus erlitt das gleiche Schicksal wie Gellius. Seine Legionäre stoben in Panik auseinander. Spartacus, der Sieger auf zwei Schlachtfeldern, setzte seinen Marsch nach Norden fort, ohne auf weiteren Widerstand zu treffen.
    Ungeachtet ihrer Niederlagen sammelten Gellius, Clodianus und Arrius ihre Truppen und stellten sich bei Firmum Picenum erneut zur Schlacht. Wieder mußten sie eine Niederlage hinnehmen. Spartacus zog weiter in den Ager Gallicus. Ende des Sextilis überquerte er den Rubicon und befand sich nun im italischen Gallien. Auf der Via Aemilia marschierte er nach Placentia in Richtung Westalpen.
    Die Po-Ebene war eine fruchtbare, reiche Gegend. Hier gab es reichlich Futter für die mitgeführten Tiere, und in den Städten warteten volle Kornspeicher auf Truppen und Troß. Spartacus war dazu übergegangen, ausnahmslos alle Städte, die eine gute Beute versprachen, zu plündern. Mit dieser Taktik machte er sich und seine Truppen bei den Bewohnern des italischen Galliens nicht gerade beliebt.
    Bei Mutina, auf halbem Weg zu den Alpen, traf die gewaltige Rebellenarmee auf den Statthalter Gaius Cassius Longinus, der sich den Eindringlingen mit nur einer Legion entgegenstellte. So heldenhaft dieses Ansinnen auch war, es konnte nur mit einer Niederlage enden. Cassius’ Legat Gnaeus Manlius kam zwei Tage später mit der zweiten Legion der Provinz auf das Schlachtfeld und wurde ebenfalls geschlagen. Beide Male hatten die Legionäre gekämpft und verloren, und das bedeutete für Spartacus, daß über zehntausend Rüstungen und Waffen in seine Hände fielen.
    Der letzte Römer, mit dem Spartacus gesprochen hatte, war der römische Militärtribun gewesen, der vor einigen Monaten bei Gellius’ erster Niederlage

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