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MoR 03 - Günstlinge der Götter

MoR 03 - Günstlinge der Götter

Titel: MoR 03 - Günstlinge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Verschwendung von Zeit und Geld seien. Das Reservoir an waffenfähigen Männern in Italien sei erschöpft. Im Januar trafen Berichte ein, Spartacus habe Lucanien mit vierzigtausend Mann, aufgeteilt in acht Legionen, verlassen. Die Rebellen hätten die am Silarus Wache haltenden fünf Kohorten des Gaius Toranius aufgerieben und bis auf den letzten Mann getötet. Auch Toranius sei gefallen. Weiter hieß es, die Campania sei nun in Spartacus’ Hand. Er versuche, Städte mit samnitischer Bevölkerung zur Übergabe zu bewegen, indem er sie auffordere, sich für ein freies Italien zu entscheiden.
    Erst jetzt erhielten die Beamten des Schatzamtes Weisung, nicht weiter über das Loch in der Staatskasse zu lamentieren, sondern Geldquellen ausfindig zu machen, um Veteranen erneut zum Dienst in der Legion anzuwerben. Der Prätor Quintus Arrius, der eigentlich Gaius Verres als Statthalter von Sizilien hätte ablösen sollen, wurde eilends nach Capua geschickt, um dort ein aus vier Legionen bestehendes Heer mit möglichst vielen Veteranen auszuheben. Die beiden neuen Konsuln Lucius Gellius Poplicola und Gnaeus Cornelius Lentulus Clodianus wurden mit dem Oberbefehl über die neuen Truppen im Krieg gegen Spartacus betraut.
    Von diesen Rüstungsanstrengungen erfuhr Spartacus erst nach und nach, als er wieder in der Campania war. Auch seine Armee wuchs immer noch; neue Kohorten wurden während des Vormarsches ausgebildet und in die bestehenden Legionen eingegliedert. Es war ein schmerzlicher Verlust, daß Oenomaus bei dem erfolgreichen Angriff auf das Lager des Varinius und Valerius gefallen war, aber Crixus stand nach wie vor seinen Mann, und andere fähige Truppenführer traten in Erscheinung. Das Staatspferd, das einmal Varinius gehört hatte, schien wie geschaffen für einen Anführer. Spartacus küßte es jeden Morgen und kämmte ihm die lange Silbermähne, ehe er sich auf seinen Rücken schwang; er nannte es Batiatus.
    Im sicheren Glauben, daß sich Städte wie Nola und Nuceria ihm anschlössen, hatte er seine Gesandten zu den Magistraten geschickt. Sie sollten ihnen erst seine Absicht darlegen, an der Seite von Quintus Sertorius für eine neue Republik in Italien zu kämpfen, und sie dann um Unterstützung in Form von Truppen, Nahrungsvorräten und Geld bitten. Die Antwort fiel anders aus als erwartet, denn keine Stadt in der Campania oder anderswo wollte den Kampf des Quintus Sertorius und des ehemaligen Gladiators Spartacus unterstützen.
    »Wir sind keine Freunde der Römer«, sagten die Magistraten von Nola, »und wir sind stolz darauf, ihnen länger als jede andere Stadt in Italien widerstanden zu haben. Doch mit dem Widerstand ist es vorbei, für immer. Unser Wohlstand ist dahin, die Blüte unserer Jugend ist gefallen. Wir werden nicht an eurer Seite gegen Rom kämpfen.«
    Als aus Nuceria die gleiche Antwort kam, trat Spartacus mit Crixus und Aluso zu einem Kriegsrat zusammen.
    »Plündere sie«, sagte die thrakische Priesterin. »Lehre sie, daß es klüger ist, auf unserer Seite zu stehen.«
    »Ich bin derselben Ansicht«, pflichtete auch Crixus bei, »allerdings aus anderen Gründen. Wir verfügen über vierzigtausend Mann, über genügend Waffen und Rüstungen, um jeden einzelnen damit auszustatten, und über reichliche Nahrungsvorräte. Aber das ist auch alles. Es ist schön und gut, unseren Männern ein Leben in Ehren und Wohlstand unter der Regierung des Quintus Sertorius zu versprechen, aber besser wäre es, wir könnten ihnen jetzt schon etwas von diesem Wohlstand geben. Wenn wir jede Stadt plündern, die sich uns nicht anschließen will, versetzen wir alle anderen Städte, die noch auf unserem Weg liegen, in Angst und Schrecken, und obendrein stellen wir unsere Soldaten zufrieden. Frauen und Beute — jedem Soldaten lacht das Herz, wenn er den Befehl zur Plünderung hört!«
    Spartacus war in gereizter Stimmung wegen der abschlägigen Antworten, die er bisher erhalten hatte. Daher entschloß er sich rasch. »Gut. Wir stürmen Nuceria und Nola. Sag den Männern, sie sollen keinen Pardon geben.«
    Die Männer hielten sich an den Befehl. Das Ergebnis fiel so überzeugend aus, daß Spartacus von nun an in Plünderungen nur Vorteile sah. In Nuceria und Nola erbeuteten seine Männer Geld und Schätze, Nahrungsvorräte und Frauen. Wenn die Plünderungen weiter so ergiebig blieben, würde er vor Quintus Sertorius nicht nur mit einer Armee, sondern auch mit einer großen Kriegsbeute aufwarten können. Dann aber sprach

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