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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Legionen verlegt. Die Siebte wurde zu Caesar geschickt, die Dreizehnte zu Titus Sextius bei den Biturigen, und Trebonius übernahm die Fünfte Alauda, um die Siebte in Cenabum zu ersetzen.
    Als Caesar und seine Legionen jedoch bellovacisches Gebiet betraten, fanden sie es verlassen vor; lediglich Leibeigene, Frauen und Kinder kümmerten sich um Haus und Hof, während die Krieger ausgerückt waren — den Kundschaftern zufolge versammelten sie sich im Nordwesten auf einer trockenen Anhöhe inmitten eines bewaldeten Sumpfes.
    »Wir machen es diesmal anders«, sagte Caesar zu Decimus Brutus. »Anstatt einzeln hintereinanderher lassen wir die Siebte, Achte und Neunte in Kolonnen nebeneinander marschieren, dann sieht der Feind auf den ersten Blick unsere gesamte Stärke. Der Troß folgt unmittelbar danach, und die Elfte stecken wir in die Nachhut, so daß der Feind sie gar nicht zu sehen bekommt.«
    »Ein guter Plan. Sie werden glauben, wir hätten Angst und wären nur drei Legionen stark.«
    Der Anblick des Gegners war erschreckend: Auf der Anhöhe wimmelte es von Tausenden und Abertausenden von Kriegern.
    »Mehr als ich erwartet habe«, sagte Caesar und schickte nach Trebonius, der unterwegs noch Titus Sextius und die Dreizehnte einsammeln sollte.
    Während Caesar seine Männer in einem stark befestigten Lager unterbrachte, kam es zu einigen Täuschungsmanövern und Geplänkeln. Der Befehlshaber der Gallier, Correus, trat in Kampfformation an, änderte seine Meinung dann aber wieder, obwohl vereinbart worden war, daß er Caesar angreifen sollte, solange dieser nur drei Legionen hatte.
    Die Reiter, die Caesar von den Remern und Lingonen angefordert hatte, trafen noch vor Trebonius ein. Sie wurden von Dorix’ Onkel Vertiscus, einem tapferen, kampflustigen alten Krieger, angeführt. Da die Bellovacer Vercingetorix’ Taktik der verbrannten Erde nicht übernommen hatten, fanden die Römer reichlich Nahrung und Getreide vor, und als der Feldzug länger als ursprünglich angenommen zu werden drohte, ließ Caesar möglichst große Vorräte anlegen. Obwohl sich Correus’ Armee weigerte, ihre hochgelegene Stellung zu verlassen und in voller Stärke anzugreifen, stellte sie bis zur Ankunft der Remer ein großes Ärgernis für die auf Nahrungssuche umherstreifenden Römer dar. Danach wurde es einfacher. Doch Vertiscus ließ sich von seiner Kampflust verführen. Trotz der Stärke der belgischen Truppen, die die nahrungssuchenden Römer bedrängten, nahmen seine als Begleitschutz bestimmten Remer die Verfolgung der Belgen auf und wurden in einen Hinterhalt gelockt. Vertiscus kam dabei zur Freude der Belgen ums Leben. Correus beschloß daraufhin, daß es nun Zeit für einen Großangriff sei.
    Genau in diesem Augenblick marschierte Trebonius mit der Fünften Alauda und der Vierzehnten und Fünfzehnten Legion auf.
    Jetzt umzingelten sieben Legionen und mehrere tausend Reiter die Belgen, und der Platz, der ihnen wie geschaffen für Angriff und Verteidigung erschienen war, entpuppte sich plötzlich als Falle. Caesar ließ Rampen über die Sümpfe bauen, die die beiden römischen Lager voneinander trennten, besetzte einen Hügelkamm im Rücken des belgischen Lagers und begann die Artillerie einzusetzen — mit vernichtender Wirkung.
    »Ach Correus, du hast die Chance verpaßt!« rief Commius bei seiner Ankunft. »Was nützen uns jetzt noch fünfhundert Sugambrer? Und was soll ich Ambiorix sagen, der immer noch neue Leute anwirbt?«
    »Ich begreife es nicht«, jammerte Correus händeringend. »Wie konnten die zusätzlichen Legionen so schnell hier sein? Niemand hat mich gewarnt, dabei hätte ich gewarnt werden müssen!«
    »Das wird man doch nie«, sagte Commius grimmig. »Dein Fehler war, daß du dich die ganze Zeit zurückgehalten hast. Du hast die Römer noch nicht im Einsatz erlebt. Sie rücken in sogenannten Gewaltmärschen vor, wobei sie bis zu fünfzig Meilen am Tag zurücklegen. Und sobald sie am Ziel ankommen, kämpfen sie wie wütende Hunde drauflos.«
    »Was machen wir jetzt? Wie kommen wir hier heraus?«
    Das wußte Commius. Er ließ die Belgen alles an Zunder, Stroh und Reisig sammeln, was sie auftreiben konnten. Im Lager der Gallier herrschte völliges Chaos, alles drängelte durcheinander, um rechtzeitig fliehen zu können, und Frauen und Hunderte von Ochsenkarren vergrößerten das Durcheinander noch, sehr zum Leidwesen des an römischem Ordnungssinn geschulten Commius.
    Correus ließ seine Männer zum Kampf antreten und

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