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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Caesar, hatte sich nach Osten abgesetzt, um den Treverern gegen Labienus beizustehen.
    Gaius Fabius wurde mit zwei Legionen zu Rebilus abkommandiert, der mit ebenfalls zwei Legionen bei den Pictonen und Anden stationiert war. Die beiden Stämme hatten zwar weder in Alesia große Verluste erlitten noch sich sonst im Widerstand gegen Rom hervorgetan, doch schien es, als wollten sich alle Völker Galliens nacheinander ein letztes Mal verzweifelt gegen Caesar aufbäumen, vielleicht weil sie glaubten, sein Heer sei nach so vielen Kriegsjahren erschöpft und ausgelaugt. Wieder täuschten sie sich. Zwölftausend Anden starben in einer Schlacht an einer Brücke über den Liger, weitere in kleineren Kämpfen.
    Folglich schrumpfte der noch wehrhafte Teil Galliens langsam aber sicher auf Aquitanien im Südwesten zusammen, wo sich der Senone Drappes, von seinem eigenen Volk ausgestoßen, Lucterius angeschlossen hatte.
    Von den großen gallischen Heerführern waren nur wenige übriggeblieben. Der Carnute Gutruatus war von seinen eigenen Leuten aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der Römer an Caesar ausgeliefert worden. Weil Gutruatus in Cenabum römische Bürger umgebracht hatte, konnte Caesar nicht allein über sein Schicksal entscheiden, sondern mußte einen Rat aus Vertretern des Heeres hinzuziehen. Trotz aller Argumente Caesars, daß Gutruatus am Leben bleiben müsse, um in seinem Triumphzug mitzumarschieren, setzten sich die Vertreter des Heeres durch. Gutruatus wurde ausgepeitscht und geköpft.
    Kurze Zeit später begegneten sich Commius und Gaius Volusenus zum zweiten Mal. Während Caesar mit der Reiterei Richtung Süden vorrückte, blieb Marcus Antonius als Befehlshaber in Belgica zurück; er gab den Bellovacern den Rest und bezog dann bei Nemetocenna auf atrebatischem Gebiet ein Lager. Die Atrebaten, Commius’ Volk, verweigerten aus Angst vor weiterer Zermürbung durch die Römer jede Zusammenarbeit mit Commius. Der schloß sich daraufhin einer Bande gleichgesinnter germanischer Sugambrer an und zog mit ihnen plündernd und brandschatzend durchs Land der Nervier. Als der den Römern treu ergebene Vertico daraufhin Antonius dringend um Hilfe bat, schickte dieser Volusenus und eine große Reiterarmee los.
    Volusenus’ Haß auf Commius war mit der Zeit nicht geringer geworden, und so machte er sich mit grimmiger Wut an dessen Verfolgung. Systematisch wie ein Schäfer seine Schafe trieb er Commius und die Sugambrer zusammen, bis die beiden Männer sich zuletzt gegenüberstanden. Es kam zu einem Zweikampf, bei dem sie mit gezückten Speeren aufeinander losgingen. Volusenus sank zu Boden, Commius’ Speer hatte seinen Oberschenkel durchbohrt; der Knochen war zersplittert, das Fleisch zerfetzt, Nerven und Adern durchtrennt. Zwar wurden die meisten von Commius’ Männern getötet, doch Commius selbst konnte in einem unbeobachteten Moment auf seinem schnellen Pferd entkommen.
    Der schwerverletzte Volusenus wurde nach Nemetocenna gebracht. In der römischen Armee gab es ausgezeichnete Chirurgen; sie amputierten das Bein oberhalb der Wunde, und Volusenus überlebte.
    Commius schickte einen Gesandten mit einem Brief zu Marcus Antonius.
    Marcus Antonius, ich glaube inzwischen nicht mehr, daß Caesar etwas mit dem Verrat des wolfsköpfigen Volusenus zu tun hatte, aber ich habe gelobt, nie wieder in die Nähe eines Römers zu kommen. Die Tuatha meinten es gut mit mir. Sie schickten mir meinen Feind, und ich habe ihn so schwer verletzt, daß er sein Bein, wenn nicht sein Leben verlieren wird. Damit ist meine Ehre wiederhergestellt.
    Aber ich bin sehr müde. Mein eigenes Volk fürchtet sich so sehr vor den Römern, daß es mir weder zu essen und zu trinken noch ein Dach über dem Kopf geben will. Ein Leben als Straßenräuber ist eines Königs unwürdig. Ich möchte nur in Frieden gelassen werden. Als Pfand meiner Aufrichtigkeit biete ich Dir meine Kinder an, fünf jungen und zwei Mädchen. Sie stammen zwar nicht alle von derselben Mutter, sind aber alle Atrebaten und noch so klein, daß sie zu guten Rötnern werden können.
    Bevor Volusenus mich verriet, habe ich Caesar gute Dienste geleistet. Aus diesem Grund bitte ich Dich, mich irgendwohin zu schicken, wo ich den Rest meiner Tage verbringen kann, ohne noch einmal das Schwert erheben zu müssen. An einen Ort, an dem es keine Römer gibt.
    Antonius mit seiner altmodischen Auffassung von Tapferkeit, Treue und Kriegerehre gefiel der Brief. Commius war für ihn ein Hektor, Volusenus

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