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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Festung zum Fluß und die Quelle. Den Zugang zum Fluß hatten Rebilus und Fabius bereits erschwert, indem sie Bogenschützen so postiert hatten, daß sie die Wasserträger unter Beschuß nehmen konnten, ohne selbst von den auf den Mauern des oppidum stehenden Bogenschützen und Speerwerfern getroffen zu werden.
    »Das genügt noch nicht«, sagte Caesar. »Fahrt die Geschütze auf, und beschießt den Weg mit Zweipfündern. Setzt auch Skorpione ein.«
    So blieb Uxellodunum nur noch die Quelle, die für die Römer ein weitaus größeres Problem darstellte. Sie entsprang direkt unterhalb der Stelle, an der die Mauer der Festung am höchsten emporragte, und unmittelbar daneben befand sich ein Tor. Da das Gelände ringsum zerklüftet war und nicht zuließ, daß eine Kohorte dort Stellung bezog, schied ein Sturmangriff aus.
    »Jetzt stecken wir in der Klemme«, seufzte Fabius.
    Caesar grinste. »Unsinn! Wir bauen zunächst eine Rampe aus Erde und Steinen, so daß wir dort drüben, fünfzig Schritt von der Quelle entfernt, Stellung beziehen können. Es geht zwar steil bergauf, aber damit verschaffen wir uns eine Plattform, die sechzig Fuß höher liegt als unser jetziger Standort. Oben auf der Rampe bauen wir einen zehnstöckigen Belagerungsturm, von dem wir die Quelle überblicken und mit Skorpionen auf jeden schießen können, der versucht, Wasser zu holen.«
    »Tagsüber vielleicht.« Rebilus klang ratlos. »Aber dann holen sie eben nachts Wasser. Außerdem können wir unsere Männer beim Bau der Rampe nicht schützen.«
    »Dafür gibt es doch Sturmdächer, Rebilus«, sagte Caesar. »Hauptsache, es sieht so aus, als meinten wir es ernst. Was natürlich bedeutet, daß auch die Legionäre in diesem Glauben gelassen werden müssen.« Er hielt inne und betrachtete die Quelle, die als stattlicher Wasserfall aus dem Felsen schoß. »Aber das Ganze ist nur ein Täuschungsmanöver«, fuhr er fort. »Ich habe solche Quellen schon oft gesehen, vor allem in Anatolien. Diese hier wird von mehreren unterirdischen Zuflüssen gespeist, der Größe nach zu schließen zehn bis zwölf. Wir graben das Wasser einfach ab. Die Pioniere werden sofort mit dem Untertunneln beginnen. Sie sollen alle Zuflüsse, auf die sie stoßen, in den Oltis umleiten. Ich habe zwar keine Ahnung, wie lange das dauert, aber wenn der letzte Zufluß umgeleitet ist, wird die Quelle versiegen.«
    Fabius und Rebilus starrten Caesar bewundernd an.
    »Aber könnten wir die Stollen nicht auch ohne das ganze oberirdische Theater graben?«
    »Damit sie merken, was wir in Wirklichkeit machen? Es gibt in diesem Teil Galliens jede Menge Silber-- und Kupferminen, Rebilus. Wahrscheinlich gibt es auch in Uxellodunum Bergarbeiter. Ich will auf keinen Fall, daß sich wiederholt, was wir bei der Belagerung der Atuatucer erlebt haben — ein Gewirr von Minen und Gegenminen, die wie die Tunnel einer Schwadron wahnsinnig gewordener Maulwürfe ineinander verschlungen waren. Die unterirdischen Gänge müssen streng geheim bleiben. Nur die Pioniere dürfen davon wissen. Deshalb müssen Rampe und Belagerungsturm die Verteidiger in Atem halten.« Und Caesar fügte mit Nachdruck hinzu: »Ich verliere ungern Legionäre, und wir werden alles tun, um es zu vermeiden, aber ich will hier fertig werden, und zwar bald.«
    Also schob sich eine Rampe hangaufwärts, und dann wuchs nach und nach ein Belagerungsturm in die Höhe. Die überraschten und verängstigten Bewohner von Uxellodunum antworteten mit Speeren, Pfeilen, Steinen und Feuergeschossen. Als sie schließlich erkannten, wie hoch der Turm werden sollte, stürmten sie zum Tor heraus und griffen wütend an. Ein hitziger Kampf entbrannte, denn die von der Wichtigkeit ihres Tuns überzeugten römischen Soldaten verteidigten verbissen ihre Stellung. Bald stand der Turm in Flammen, und die zu beiden Seiten der Rampe angelegten Schutzdächer und Befestigungen gerieten in ernste Gefahr.
    Da die Breite der Front durch das Gelände sehr begrenzt war, waren die meisten römischen Soldaten nicht am Kampfgeschehen beteiligt. Sie drängten sich so dicht wie möglich zusammen und feuerten ihre Kameraden an, während die in der Festung gebliebenen Cadurcer die Mauerkrone besetzten und ebenfalls ihre Krieger anspornten. Auf dem Höhepunkt der Schlacht jagte Caesar die zuschauenden Legionäre fort und befahl ihnen, an anderen Stellen um das oppidum Lärm zu schlagen, so als wollte das Heer von allen Seiten den Hügel stürmen.
    Die Cadurcer fielen auf die

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