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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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ein Paris. Was konnte es Rom oder Caesar nützen, Commius zu töten und die Leiche mit dem Triumphwagen des Siegers durch die Gegend zu schleifen? Überzeugt, daß Caesar genauso denken würde, schickte er einen Gesandten mit einem Brief zu Commius.
    Commius, ich nehme Deine Geiseln an, denn ich halte Dich für einen aufrichtigen Mann, dem man Unrecht getan hat. Caesar wird sich persönlich um Deine Kinder kümmern. Er wird sie, davon bin ich überzeugt, wie die Kinder eines Königs behandeln.
    Ich verbanne Dich hiermit ins Exil nach Britannien. Wie Du dorthin kommst, ist Deine Sache. Ich lege einen Paß bei, den Du in Itius oder Gesoriacus vorzeigen kannst. Du kennst Britannien aus Deiner Zeit mit Caesar. Wahrscheinlich hast Du dort mehr Freunde als Feinde.
    Der Arm Roms reicht so weit, daß mir nichts einfällt, wo ich Dich sonst hinschicken könnte. Sei versichert, daß Du dort keinem Römer begegnest. Caesar haßt das Land.
    Vale.
    Endgültig besiegelt wurde das Schicksal der Gallier in Uxellodunum, einem oppidum der Cadurcer.
    Während Gaius Fabius abrückte, um die Senonen endgültig zu unterwerfen, stieß Gaius Caninius Rebilus in Richtung Süden nach Aquitanien vor. Er wußte, daß er bald Verstärkung bekommen würde; Fabius sollte, sobald die Senonen unterworfen waren, zu ihm stoßen.
    Obwohl sowohl Drappes als auch Lucterius vor Alesia dabeigewesen waren, hatten sie nicht gelernt, wie sinnlos es war, einer Belagerung durch die Römer standhalten zu wollen. Als sie von der Niederlage der Anden und dem Anrücken Rebilus’ erfuhren, zogen sie sich in das befestigte Uxellodunum auf der Kuppe eines steil aufragenden, in einer Schleife des Oltis gelegenen Hügels zurück. Leider gab es in der Stadt keine Quelle; das Wasser mußte von zwei nahegelegenen Stellen bezogen werden, vom Oltis und von einer Quelle, die unmittelbar unterhalb der Kuppe aus den Felsen sprudelte.
    Da Rebilus nur über zwei Legionen verfügte, versuchte er bei seiner Ankunft gar nicht erst, Caesars Taktik vor Alesia nachzuahmen, zumal der Oltis mit seiner starken Strömung nicht umgeleitet werden konnte und auch den Bau von Dämmen oder einer Umwallung unmöglich machte. Rebilus begnügte sich einstweilen damit, seine Armee in drei Lager aufzuteilen, deren Lage verhinderte, daß die Gallier unbemerkt aus der Festung abzogen.
    Was Alesia Drappes und Lucterius allerdings gelehrt hatte, war, daß gewaltige Vorräte an Proviant notwendig waren, um einer Belagerung standzuhalten. Beide Männer wußten, daß Uxellodunum auch von einem Caesar nicht im Sturmangriff genommen werden konnte, denn die Anhöhe, auf der die Festung lag, war von zerklüfteten Felsen umgeben, die die Legionäre nicht hinaufklettern konnten. Auch eine Belagerungsterrasse wie in Avaricum ließ sich hier nicht errichten; die Mauern von Uxellodunum ragten so hoch und gewaltig auf, daß sich auch die römischen Ingenieure an ihnen die Zähne ausbeißen würden. Wenn also die Verpflegung Uxellodunums sichergestellt war, konnte die Stadt einer Belagerung bis zum Ende von Caesars Amtszeit als Statthalter Galliens widerstehen.
    Folglich mußten große Mengen an Nahrungsmitteln aufgetrieben werden. Während Rebilus die Lager errichten ließ, zogen Lucterius und Drappes mit zweitausend Männern durch die umliegende Gegend. Die Cadurcer sammelten eifrig Getreide, eingesalzenes Schweinefleisch, Speck, Bohnen, Kichererbsen und Wurzelgemüse ein; sie steckten Hühner, Enten und Gänse in Käfige und trieben Rinder, Schweine und Schafe zusammen. Die hauptsächlich von den Cadurcern angebaute Pflanze, der Flachs, war leider nicht eßbar; sie wurde zur Herstellung des besten Leinens außerhalb von Ägypten verwendet. Daher waren Einfälle ins Gebiet der Petrocorier und ihrer Nachbarstämme nötig, die nicht annähernd so begeistert wie die Cadurcer darüber waren, Drappes und Lucterius ihre Nahrungsmittel zu überlassen. Doch was sie nicht freiwillig herausrückten, wurde ihnen gewaltsam weggenommen, und erst als jeder Maultier-- und Ochsenkarren beladen war, traten Drappes und Lucterius den Heimweg an.
    Während sie unterwegs waren, machten die in Uxellodunum zurückgelassenen Krieger Rebilus das Leben so schwer wie möglich. Nacht für Nacht griffen sie das eine oder andere seiner drei Lager an, und sie gingen dabei so listig vor, daß Rebilus schon Zweifel bekam, ob er die Befestigungen, mit denen er Uxellodunum von der Umgebung abschneiden wollte, jemals fertigstellen würde.
    Der

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