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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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oft dort oben gespielt«, erwiderte Morag und runzelte die Stirn. »Ich bin schrecklich gern hinaufgeklettert. Dann habe ich so getan, als könne der Drache fliegen. Er hat mich aufs Meer hinausgetragen und weit fort von hier. Warum hast du ihn erwähnt?«
    Bertie öffnete den Schnabel, um zu sprechen, aber sein Rattenfreund kam ihm zuvor.
    »Dieser Drache ist Shona!«, rief der aufgeregte Aldiss triumphierend. Dann sah er Berties wütendes Gesicht und wich zurück. »Tut mir leid, Bertie, ich konnte einfach nicht länger an mich halten.«
    »Ganz recht«, sagte Bertie schroff. »Der Drache ist tatsächlich Shona. Sie ist nicht wirklich aus Ziegelsteinen gemacht. Früher war sie ein lebendiger Drache. Sie konnte reden und gehen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie auch fliegen konnte. Es heißt, sie sei ein wunderschönes Geschöpf gewesen, ein liebreizendes Geschöpf. Große gelbe Augen und eine dunkelsmaragdfarbene Haut. Sie war eine sehr auffällige Erscheinung. Und eine wunderbare Gesprächspartnerin. Mit einem bemerkenswerten Sinn für Humor. Als Devlish sie zu dem machte, was sie jetzt ist, waren alle am Boden zerstört.«
    »Devlish? Wer ist das?«, wollte Morag wissen.
    Aldiss sah sich ängstlich um. »Ein böser Hexenmeister«, erklärte er. »Er ist ein schreckliches Wesen. Durch und durch böse. Du solltest ihm nicht in die Quere kommen.«
    »Aber ich verstehe nicht. Warum hat er Shona in einen Haufen Ziegelsteine verwandelt?«
    »Nun«, begann Bertie.
    »Sie wollte nicht tun, was er verlangte«, unterbrach Aldiss ihn. »Sie wollte seine bösen Pläne nicht ausführen, daher hat er sie in Stein gebannt.«
    »Aldiss!«, sagte Bertie ungehalten. Er stampfte mit einer Kralle auf und flatterte verärgert mit seinen kleinen Flügeln. »Kann ich eine Geschichte nicht vom Anfang bis zum Ende erzählen? Musst du mich immer unterbrechen?«
    »Entschuldige, Bertie.« Das kleine Nagetier ließ den Kopf hängen und schlurfte davon, als wolle es sich in Luft auflösen.
    »Ich bin mir sicher, dass er dich nicht unterbrechen wollte, nicht wahr, Aldiss?«, bemerkte Morag freundlich. Aldiss schüttelte den Kopf. »Bertie, warum beendest du die Geschichte nicht? Wie lange ist sie schon in diesem Zustand?«
    »Oh, seit Jahrzehnten mittlerweile«, erwiderte der Dodo bekümmert. »Und dabei soll sie einst ein erstaunliches Geschöpf gewesen sein.«
    »Warum hat sie nicht schon früher jemand befreit?«
    »Wir haben es versucht, aber es hat nicht geklappt. Devlishs Magie war zu stark. Hör mal, wie wär’s, wenn wir uns hinsetzen und abwarten würden, bis dieser Regen aufhört, und ich dir alles erzähle? Ich denke, wir haben eine gute halbe Stunde Zeit, bevor der Sturm ganz abgezogen ist.«
    Also suchten sich die drei Freunde jeder einen Felsbrocken am Eingang der Höhle, um sich niederzusetzen, und blickten auf die dunklen, regengepeitschten Wellen hinaus. Und während sie warteten, erzählte Bertie Morag eine Geschichte, die so erstaunlich war, dass ihr der Unterkiefer herunterklappte und ihre Augen sich vor Überraschung weiteten.
    Was er ihr erzählte, war Folgendes: Er und Aldiss kamen aus dem geheimen nördlichen Königreich von Marnoch Mor, weit oben im Hochland. Verborgen in den Bergen und geschützt von Magie, ist Marnoch Mor die Heimat der magischen Völker – der Feen und Wassergeister in Pferdegestalt, der Gnome und Zauberer, der Hexen und Elfen. Es ist außerdem die Heimat vieler mystischer Geschöpfe, einschließlich der Greife und Einhörner. Und dann gibt es dort auch Tiere, darunter jene, die der Mensch für ausgestorben hält, wie zum Beispiel die Dodos.
    »Vor vielen Jahren, als der Mond und die Sonne noch jünger waren«, fuhr Bertie fort, »teilten sich die mystischen Geschöpfe und die Tiere die Erde. Sie lebten in Harmonie mit der Menschheit, bis ein böser Hexenmeister, der Zauberer Devlish, sich erhob. Er erzählte den Menschen, dass die Fähigkeiten der magischen Völker zu ihrem Vorteil eingesetzt werden könnten, und er brachte die Menschheit gegen diese auf. Schlachten waren die Folge. Die meisten Mitglieder der königlichen Familie wurden ermordet, und jene magischen Geschöpfe, die nicht versklavt wurden, mussten sich verstecken. Sie flohen in die Hügel und nannten ihre Siedlung Marnoch Mor, und um nicht von der Außenwelt gefunden zu werden, benutzten sie die magische Macht des Auges von Lornish.«
    »Es ist ein wirklich schöner Ort«, setzte Bertie seine Geschichte lächelnd fort. »Dort gibt

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