Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
Vom Netzwerk:
lausigen Séancen getragen zu werden. Und was diese idiotische Katze von dir betrifft! Wenn das Vieh noch ein einziges Mal sein Bein über mir hebt, werde ich es auf der Stelle in sein neuntes Leben befördern. Ich langweile mich, ich bin unterfordert und ich kündige! Ich will mehr von der Welt sehen und nicht bei einer Katze mit einer schwachen Blase und einer Hexe mit alberner Frisur festsitzen!«
    Jetzt war es an der Frau, unbehaglich dreinzuschauen. Ihr weißes Gesicht wurde vor Verlegenheit dunkelrot, und sie zischte: »Du weißt recht gut, dass Noodles langsam in die Jahre kommt und nichts dafür kann. Und ich habe keine alberne Frisur. Das ist in Paris der letzte Schrei!«
    »Wann?«, blaffte das Medaillon. »Als ihr alle noch in Höhlen gelebt habt?«
    Die Frau sog scharf die Luft ein. Sie schenkte den anderen ein schwaches Lächeln, bevor sie sich dem Medaillon zuwandte. Sie hielt es sich vors Gesicht und bedachte es mit ihrem schönsten Stirnrunzeln.
    »Henry!«, fauchte sie. »Wir werden später darüber diskutieren. Für den Augenblick kommst du zurück in deine Schachtel, wo du bleiben wirst, bis ich Zeit habe, ein Wörtchen mit dir zu reden. Jetzt bedank dich bei den netten Leuten dafür, dass sie dich gefunden haben.«
    Das Medaillon schwieg mürrisch. Die Frau schüttelte es heftig, sodass es vor Shonas Gesicht schwang.
    Die wich gerade rechtzeitig zurück, bevor sie getroffen wurde.
    »Ich habe gesagt, du sollst Danke sagen!«, zischte die Frau mit vor Wut leuchtenden Augen. Tatsächlich war Morag entsetzt zu sehen, dass sie angefangen hatten, in der Farbe von Lava zu glühen. Sie trat einen Schritt zurück. Die Frau schüttelte das Medaillon noch heftiger. Es geriet außer Kontrolle und verfehlte Aldiss und Bertie, die beide vor Überraschung aufheulten, nur knapp.
    Das Medaillon sagte nichts.
    »Nun, wenn du es so haben willst, meinetwegen. Du bleibst in meiner Tasche und ich kümmere mich später um dich«, erklärte die Frau naserümpfend und stopfte das schweigende Medaillon in eine große Tasche, bevor sie sich wieder zu dem erschrockenen Quartett umwandte.
    Nachdem sie eine freundlichere Miene aufgesetzt hatte , nickte sie ihnen allen leicht zu und sagte: »Ich bin euch ja so dankbar, dass ihr meinen Henry gefunden habt. Und sein ungehobeltes Benehmen tut mir schrecklich leid. Ihr könnt gewiss sein, dass ich später mit ihm reden werde. Ich versichere euch, dass er ernsthaft getadelt werden wird. Wie dem auch sei, wir müssen gehen, wir steigen an der nächsten Haltestelle aus.«
    Mit einem schnippischen »Danke!« fuhr sie auf den hohen Absätzen ihrer Stiefel herum und marschierte zu den Doppeltüren des Waggons. Während sie darauf wartete, dass der Zug in den nächsten Bahnhof einfuhr, tippte sie ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Tipp, tipp, tipp machte es. Tipp, tipp, tipp.
    Morag und ihre neuen Freunde starrten sie mit offenem Mund an. Sie alle hatten das Gefühl, als seien sie mit voller Wucht von einem Hurrikan getroffen worden. Morag kehrte zu ihrem Sitz neben Aldiss zurück.
    »Was hältst du davon?«, flüsterte er.
    Er sah sie furchtsam an, von der Angst erfüllt, dass die schreckliche Frau zuhörte.
    »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen!«, bemerkte Morag leise.
    Der Zug verlangsamte sein Tempo und eine Stimme dröhnte durch den Lautsprecher: »Der Zug nähert sich jetzt Paisley Abbey, Kanalisation. Nächste Station Paisley Abbey, Kanalisation.«
    Die Frau hörte auf, mit dem Fuß auf den Boden zu tippen. Der Zug hielt an, die Türen glitten auf, und sie stieg aus, ohne zurückzublicken.
    Die Freunde beobachteten mit ernster Miene und fest zusammengepressten Lippen, wie sie an ihrem Fenster vorbeistolzierte und schnell auf einer Treppe in der Welt über ihnen verschwand. Sie seufzten alle vor Erleichterung.
    »Gott sei Dank, dass diese schreckliche Frau weg ist«, sagte Bertie. »Ich bin so erleichtert, dass sie nicht bis nach Glasgow Green fährt; ich glaube nicht, dass ich sie noch viel länger ertragen hätte.«
    »Wem sagst du das!«, erklang eine vertraute, blecherne Stimme. Alle drehten sich zu Morag um, denn die Stimme war aus ihrer Richtung gekommen. Das Mädchen wirkte ebenso erschrocken und verwirrt wie seine Freunde und zuckte die Achseln. »Magma hat ein warmes Herz, aber sie redet für eine ganze Armee«, fuhr die Stimme fort. »Nach einer Weile wird es so ermüdend.«
    »Ich denke«, bemerkte Shona und deutete auf Morags Hausmantel,

Weitere Kostenlose Bücher