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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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euch entschieden und damit ist die Sache erledigt. Außerdem war Magma nicht meine Besitzerin. Sie war in gewissem Sinne mein Transportmittel. Ich brauchte sie, um hierherzukommen, aber ich habe zu lange bei ihr festgesessen. Nein, liebes Federgesicht, du und deine Kumpels, ihr seid meine neuen Freunde, und es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt!«
    »Federgesicht?«, plusterte Bertie sich auf. »Nimm das zurück, du vernickelter Scherzartikel.«
    »Meine Herren, bitte!«, ergriff Shona das Wort. Bertie und das Medaillon sahen zu der Drachenfrau hinüber. »Lasst uns nicht streiten«, fuhr sie fort. »Henry, mein Freund hat recht, wir können nicht noch ein … ähm, eine Person auf dieser Reise gebrauchen, aber trotzdem vielen Dank.«
    Ein melancholischer Ausdruck trat auf das winzige Gesicht des Medaillons.
    »Ich wäre ein großer Gewinn für euch«, sagte Henry. »Ich kann Dinge tun, die sich vielleicht als nützlich erweisen würden.«
    Morag unterzog das Medaillon einer eingehenden Musterung. »Was sind das für Dinge?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Ich kann die Person, die mich trägt, unsichtbar machen«, antwortete er. »Ich bin gut darin, Dinge zu finden, und ich beherrsche zweiundvierzig Sprachen, darunter Klappdämonisch und Lurgisch.«
    »Ich muss zugeben, das könnte sehr nützlich sein«, bemerkte Shona nachdenklich. Sie sah ihre Mitreisenden an. »Morag, meine Liebe, könntest du Henry bitte beiseitelegen, während wir darüber beraten. Das geht doch in Ordnung, nicht wahr, Henry?«
    »Oh ja«, sagte Henry, plötzlich ganz erpicht darauf, nett zu sein, weil er hoffte, dass sie ihm gestatten würden, mitzukommen.
    Also legte Morag das Medaillon auf einen freien Sitzplatz etliche Reihen von ihren entfernt und kehrte zu ihren Freunden zurück. Bertie machte ein ausgesprochen genervtes Gesicht, Aldiss hatte einen leeren Ausdruck in den Augen, als träume er von was auch immer, wovon Ratten eben träumten, aber Shona kam sofort zur Sache, als die vier Freunde die Köpfe zusammensteckten.
    »Ich denke, ich kenne diesen Henry«, flüsterte sie. »Ich habe von ihm gehört, bevor ich in Stein verwandelt wurde. Wenn ich recht habe, ist er in magischer Hinsicht ziemlich mächtig. Er könnte uns von großem Nutzen sein.«
    »Ich bin noch immer nicht überzeugt«, erwiderte Bertie verschnupft. »Wir können nicht einfach jedem vertrauen. Was, wenn er ein Spion ist? Er könnte uns direkt in Devlishs Arme treiben. Am Ende wird man uns vielleicht fangen und für alle Ewigkeit in einen Kerker werfen. Bedenk nur, was Devlish dir angetan hat, Shona.«
    »Ich würde diese Unsichtbarkeitsgeschichte gern ausprobieren, das könnte Spaß machen!«, sagte Aldiss. »Wenn ich unsichtbar wäre, würde ich in die größte Käsefabrik laufen und alles essen, was mir unter die Augen kommt, und niemand könnte mich aufhalten!« Er kicherte, brach jedoch ab, als ihm auffiel, dass außer ihm niemand lachte.
    »Was meinst du, Morag?«, erkundigte sich Shona.
    Morag drehte sich wieder zu dem Medaillon um, das im Licht der Mondsteine sanft schimmerte. Sie konnte Henry über das Rattern des Zuges vor sich hin summen hören.
    »Ich bin mir auch nicht sicher«, erwiderte sie stirnrunzelnd. »Ein Teil von mir gibt Bertie recht.« Der Vogel neben ihr plusterte vor Stolz seine grauen Federn auf. »Und ein anderer Teil von mir gibt dir recht, weil wir alle Hilfe gebrauchen können, die man uns anbietet.«
    Die anderen nickten, und Shona sagte: »Wir sollten uns besser entscheiden, bevor diese Kelpie-Frau dort drüben ihn in die Hände bekommt. Sie beäugt ihn schon, seit du ihn dort hingelegt hast.«
    Sie drehten sich um, und tatsächlich, die Kelpie-Frau blickte mit lebhaftem Interesse auf das glitzernde Medaillon auf der Sitzbank. Sie stand auf und ging durch den Waggon auf es zu, wobei Wasser aus ihrem langen schwarzen Haar tropfte und eine feuchte Spur auf dem Boden hinterließ. In Morags Bauch stieg eine Welle der Panik auf.
    »Ich sage, wir nehmen ihn mit«, erklärte sie hastig.
    »Ich auch«, quiekte Aldiss.
    »Einverstanden«, sagte Shona.
    Nur noch Bertie musste seine Stimme abgeben. Er zögerte.
    »Ich bin mir immer noch nicht sicher«, erklärte er.
    »Bertie!«, riefen sie alle verärgert.
    »Na schön«, seufzte er. »Aber beim ersten Anzeichen von Ärger ist er draußen.«
    »Absolut«, sagte Morag.
    Die Kelpie-Frau streckte gerade die Hand nach dem Medaillon aus, als Morag durch den Gang spurtete und es an sich riss.
    »Das

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