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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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aus wie eine Art Rezept«, sagte er. »Völlig nutzlos, Bertie!«
    »Gib mir das!«, verlangte Shona, riss das Papier an sich und begann zu lesen. Während sie las, umspielte ein breites Grinsen ihre Lippen, sodass sie – für jeden, der vielleicht von außen zuschaute – wahrhaft finster und grimmig wirkte. Ihre scharfen Zähne glitzerten gefährlich.
    »Dies hier, du Tölpel, ist das Rezept für einen Schlaftrunk. Wir brauchen verschiedene Kleinigkeiten, aber ich denke, wir können es schaffen.« Sie sah sich im Raum um. »Aber wir brauchen ein Feuer.«
    In der Ecke befand sich ein kleiner Kamin, in dem kein Feuer brannte, aber daneben lagen in einem Korb Holzscheite aufgetürmt.
    »Perfekt.« Shona lächelte. Sie atmete tief ein, dann erinnerte sie sich daran, dass sie am Tag zuvor nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Sie drehte sich zu Kyle um.
    »Da wir gerade dabei sind, ich muss ebenfalls ein Geständnis ablegen, Kyle«, begann sie. »Ich war nicht absolut ehrlich zu dir. Ich kann Feuer speien, und es tut mir ebenfalls leid, dass ich gelogen habe.«
    Der Fischer zuckte die Achseln und schaute dann Aldiss an.
    »Hast du auch irgendwelche wichtigen Geheimnisse, die du mit uns teilen möchtest?«, erkundigte er sich.
    Der Rattenmann dachte einen Moment lang nach. »Der Geruch auf dem Boot kam nicht nur von dem Klappdämon«, sagte er mit gepresster Stimme.
    »Gütiger Himmel«, murmelte Bertie und plusterte sich auf.
    »Nun, falls es sonst nichts mehr gibt«, bemerkte Kyle und nickte Shona zu, »schätze ich, sollten wir all das besser hinter uns lassen und mit diesem Trank anfangen. Wir haben ein Mädchen und einen Stein zu retten.«
     
    In einem ganz anderen Raum der großen Burg fand Morag inzwischen heraus, dass es harte Arbeit war, Mephistas Magd zu sein. Hätte sie nicht das Medaillon zur Gesellschaft gehabt, hätte sie die Erfahrung äußerst niederschmetternd gefunden. Henry munterte sie auf, indem er trockene Bemerkungen über die anderen Diener und über Mephista selbst machte.
    »Was kicherst du so?«, fragte Chelsea, während die beiden Mädchen Madam Lewis halfen, Mephistas Gewand für das Abendessen zurechtzulegen. Das Kleid war aus dunkler, pflaumenfarbener Seide. Morag genoss das Gefühl des weichen Stoffes, der durch ihre Finger floss.
    »Nichts«, antwortete sie und riss sich zusammen. Sie hatte darüber gelacht, dass Henry Madam Lewis »einen kratzigen Zweig« nannte.
    »Hmm.« Chelsea schien keineswegs überzeugt. Ein verschwörerischer Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. »Hast du schon gehört?«, flüsterte sie so laut, dass auch alle anderen es mitbekamen. »Uns steht heute Abend ein besonderes Vergnügen bevor.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Morag, deren einziges Vergnügen es gewesen wäre, aus der Burg zu entkommen.
    »Anscheinend hält sich ein Tierdompteur in der Burg auf. Und du wirst nie erraten, was er mitgebracht hat.«
    Morag strich Mephistas Kleid glatt und half Madam Lewis, es auf dem großen Himmelbett Ihrer Ladyschaft auszubreiten.
    »Was denn?«, fragte Morag, die sich für dieses Thema nicht allzu sehr interessierte.
    »Ach, nur einen Drachen und einen Dodo!«, rief Chelsea triumphierend. »Oh, und auch eine Ratte, aber ich hasse Ratten, daher werde ich sie nicht ansehen.«
    »Einen Drachen?«, fragte Morag, plötzlich lebhaft geworden. »Und einen Dodo und eine Ratte?« Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie war für einen Moment sprachlos vor Aufregung. Sie waren gekommen, um sie zu retten!
    »Ja, sie werden nach dem Abendessen irgendeine Art Vorstellung geben. Es wird schon in der ganzen Burg darüber geredet. Wir haben hier nicht allzu viel Unterhaltung, weil niemand vom Festland diese Insel finden kann. Es wird wunderbar werden. Normalerweise ist es hier todlangweilig.« Chelsea plapperte weiter. Aber Morag hörte nicht zu, sie konnte nur daran denken, ihre Freunde wiederzusehen und von hier fortzukommen, um zurückzukehren … aber wohin würde sie zurückkehren? Sie wollte nicht mehr bei Jermy und Moira leben. Im Grunde konnte sie nirgendwohin gehen. Dann beschloss sie, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, nachdem sie gerettet war.
    »… obwohl der Mann nicht schlecht aussieht, wenn man Sadie unten in der Küche Glauben schenken darf.« Chelsea war schon ganz woanders. »Hörst du mir überhaupt zu, Morag?«
    »Morag konnte nicht umhin zuzuhören«, blaffte Madam Lewis. »Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass die ganze Burg dich gehört hat. Sei

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