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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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einfach still, und sieh zu, dass du deine Arbeit erledigst. Hol mir die Schuhe Ihrer Ladyschaft.«
    Chelsea sagte nichts mehr und tat, was man ihr aufgetragen hatte. Sie ging zu einer großen Truhe und stemmte den Deckel hoch. Während sie die verschiedenen Schuhe darin musterte, stand Morag noch immer wie angewurzelt vor dem Bett und strich geistesabwesend über das Kleid, in Gedanken bei ihrem Traum, gerettet zu werden.
    »Du da, Mädchen!«, knurrte Madam Lewis und riss Morag jäh aus ihren Überlegungen. »Hör auf zu träumen und säubere den Ankleidetisch Ihrer Ladyschaft.«
    »Ja, Madam Lewis«, sagte Morag automatisch. Sie eilte zu dem großen, kunstvollen Ankleidetisch mit dem hohen Spiegel hinüber und machte sich an die Arbeit. Während sie aufräumte und polierte, fragte Morag sich, wo in der riesigen Burg ihre Freunde waren und wer dieser rätselhafte Mann in ihrer Begleitung sein mochte. Vielleicht, überlegte sie, hatte ein böser Mann sie entführt, genau wie es ihr geschehen war, und zwang die drei nun, für Geld aufzutreten. Dieser plötzliche Gedanke erschreckte sie. Wenn das der Fall war, waren sie jetzt alle Gefangene auf dieser trostlosen, geheimen Insel.
    Etwa eine Stunde später gab Madam Lewis den Mädchen in einem Anfall von untypischer Großzügigkeit ein wenig freie Zeit vor dem Abendessen. Sie schärfte ihnen ein, dass sie in genau einer Stunde ins Schlafzimmer zurückkehren sollten, um Ihrer Ladyschaft zu helfen, sich für den Abend anzukleiden.
    »Verspätet euch nicht, Ihre Ladyschaft hasst jede Unpünktlichkeit«, warnte sie.
    »Ja, Madam Lewis«, erwiderten die Mädchen einstimmig und versanken in einen Knicks.
    »Also«, begann Morag, während sie sich mit Chelsea auf den Weg zu ihrem Dachzimmer im Turm machte, »wo ist dieser Dompteur untergebracht?« Sie versuchte, einen beiläufigen Tonfall anzuschlagen, um auf keinen Fall Chelseas Argwohn zu erregen, aber Chelsea war von Natur aus ein sehr argwöhnisches Mädchen.
    »Warum?«, wollte sie wissen.
    Die Mädchen schlenderten über einen Flur, der von den Schlafgemächern über eine Wendeltreppe hinunter in den hinteren Teil der Burg führte.
    »Ich habe mich nur gefragt, wo man in dieser Burg gefahrlos einen Drachen unterbringen kann, das ist alles«, sagte Morag leichthin.
    »Du bist eine schrecklich schlechte Lügnerin«, entgegnete Chelsea. »Ich kenne den Grund, warum du es wissen willst, ganz genau.«
    Furcht schnürte Morag die Kehle zu.
    »Ach ja?«, fragte sie zögernd. »Und was soll das sein?«
    »Du willst herausfinden, wie ein richtiger, lebendiger Drache aussieht. Ich wette, du hast noch nie einen gesehen«, spottete Chelsea.
    »Ich wette, du hast noch keinen gesehen«, gab Morag zurück.
    »Wetten, doch!«
    »Wo?«
    »Nun, ich kann mich nicht genau daran erinnern, wo, weil es lange her ist, und ich war noch klein, aber ich habe definitiv einen Drachen gesehen.«
    »Du bist so eine Schwindlerin, Chelsea«, sagte Morag, bevor sie eine kleine Tür öffnete, die in den Innenhof hinausführte. Es hatte den ganzen Nachmittag über stetig geregnet und sie schlitterten und rutschten über die nassen Pflastersteine.
    »Nenn mich nicht so, du dummes Mädchen«, fauchte Chelsea. »Ich habe einen gesehen, das sage ich dir.«
    »Ja, klar!« Morag öffnete eine weitere Tür, durch die man in den Turm der Dienstboten gelangte, unter dessen Dach sich ihr Zimmer befand. Sie folgte Chelsea die Treppe hinunter in die große Küche.
    »Ich habe einen Drachen gesehen und er hat …« Chelsea fuhr fort: »… er hat genauso ausgesehen wie der da!«
    Als sie durch die Tür in die Küche stolperte, erkannte Morag Shona sofort. Die Drachenfrau lag friedlich in der Ecke. Morags Herz tat vor Freude einen Satz.
    Shona hob den Kopf und schaute die beiden Mädchen an. Sie schien Morag nicht zu erkennen und die war deswegen für einen Moment niedergeschmettert, sagte jedoch nichts. Vielleicht, überlegte sie, hatte Shona sie sehr wohl erkannt, ließ sich aber nichts anmerken; vielleicht war das Teil eines Plans. Sie folgte Chelsea in die Küche und sah einen Mann am Tisch sitzen und Brot und Käse verzehren. Er wirkte überaus selbstzufrieden.
    »Ist das Ihr Drache, Mister?«, fragte Chelsea rundheraus.
    »Ja. Na und?«, antwortete er träge.
    »Darf ich ihn streicheln?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es gernhat, wenn Fremde sie berühren«, sagte Kyle. »Sie ist sehr wild, wenn sie einmal loslegt.«
    Chelsea wirkte gleichzeitig beeindruckt und ein

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