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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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imstande ist, fertig zubereitete Zaubertränke zu produzieren. Tatsächlich bin ich mir dessen sogar sicher.«
    Kyle kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    »Wenn er den fertigen Trank nicht liefern kann, kann er dann wenigstens die Zutaten herbeizaubern?«, fragte er.
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich nehme an, ich könnte es versuchen.« Der Dodo nahm seinen Tornister von der Schulter und öffnete ihn. Er hielt inne. »Welche Zutaten brauche ich denn?«, erkundigte er sich leise.
    »Weißt du das denn nicht?«, fragte Shona überrascht.
    »Aber du bist der Klassenbeste in Magie!«, quiekte Aldiss.
    »Ich … nun ja, ich bin nicht ganz der Beste«, gestand Bertie. »In diesem Punkt habe ich möglicherweise ein klein wenig übertrieben«, fügte er hinzu. »Ich bin mehr … hm, ich bin mehr in der Mitte.«
    Shonas Augen verengten sich zu Schlitzen, was sie umso bedrohlicher aussehen ließ.
    »Was meinst du mit ›mehr in der Mitte‹?«, hakte sie nach.
    Bertie wirkte etwas verlegen.
    »Ich bin nicht der Schlechteste in der Klasse«, versicherte er ihnen. »Aber ich bin auch nicht bei den Besten. Ich liege in allen magischen Fächern sozusagen im Mittelfeld … das heißt außer in, hm …«
    »Außer in Zaubertränken?«, fragte Shona. Der Dodo nickte.
    »Ich bin nicht wahnsinnig gut in Zaubertränken«, gab der Vogel zu und errötete unter seinen Federn.
    »Nun, warum hat Montgomery dich gebeten, mich zu befreien?«, verlangte sie zu wissen. Sie wirkte ein wenig erregt. »Warum hat er dich ausgewählt, wenn du so durchschnittlich bist?«
    »Genau genommen hat er mich nicht gebeten, irgendetwas zu tun«, gestand Bertie, und Aldiss quiekte erschrocken. Der Dodo fuhr fort: »Ich habe mit angehört, wie er mit Madam Guthrie sprach, der Oberlehrerin für Verwandlungszauber im Marnoch Mor College. Er hat über das Auge von Lornish geredet und über Shona und ich habe die Sache sozusagen selbst in die Hand genommen … nun ja … ich dachte, wenn ich den Kristall zurückholen und Shona befreien könnte, würde Montgomery mich vielleicht für einen guten Zauberer halten, und … und das war’s so ziemlich.« Seine Stimme verlor sich. Er seufzte. »Ich habe die Runen und den Zauberspruch gestohlen, und ich habe Aldiss überredet, mich zu begleiten, und es tut mir leid, aber … Oh! Oh!«
    Große Tränen rollten über seine gefiederten Wangen. »Ich wollte zur Abwechslung einmal etwas gut machen«, beichtete er. »Etwas, um mich von den anderen abzuheben. Es tut mir so leid, dass ich euch alle belogen habe.«
    Sie saßen in beklommenem Schweigen da. Niemand konnte den Dodo ansehen, nur Kyle bot ihm sein Taschentuch an.
    »Hör mal«, sagte Kyle freundlich. »Es ist nichts Schlimmes passiert, hm?«
    »Nichts Schlimmes passiert? Nichts SCHLIMMES?«, ereiferte Shona sich entrüstet. »Er hat uns auf eine falsche Mission geführt und uns in Gefahr gebracht!«
    »Er hat dich aus deinem Steinpanzer befreit«, rief Kyle ihr ins Gedächtnis. Shona schwieg. »Und jetzt sind wir hier, um Morag und Henry zu suchen. Außerdem darf der Kristall nicht in Devlishs Besitz bleiben. Also, lasst uns vergessen, was Bertie getan hat, und darüber nachdenken, wie wir diesen Schlaftrunk zubereiten können, denn mir fällt nichts anderes ein, wie wir dies hier zuwege bringen könnten.«
    Für eine Weile schwiegen sie alle, ein jeder verloren in seine eigenen Gedanken, die Stirn tief gerunzelt, während sie über die Ausführung ihres Plans nachdachten. Es schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein, als Aldiss schließlich ein leises, aufgeregtes Quieken ausstieß.
    »Bertie?«, fragte er, »kann diese Tasche alles heraufbeschwören?«
    »Nun, ich habe sie bisher im Grunde nur um Essen gebeten«, begann der Dodo.
    »Warum fragst du sie nicht nach einem Schlaftrunkzauberspruch?«
    »Hm, warum ist mir das nicht eingefallen?«, bemerkte Shona trocken.
    »Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird«, sagte der Vogel, immer noch unsicher.
    »Frag einfach!«, riefen Shona, Kyle und Aldiss wie aus einem Mund. Der Dodo zuckte die Achseln und murmelte etwas in dem Sinne, dass sie »nichts mehr zu verlieren hätten«. Dann schloss er die Augen, flüsterte der Tasche sanft etwas zu, schob den Flügel hinein und zog zu seiner Überraschung ein Stück Pergament heraus. Aufgeregt rollte er es auf und begann zu lesen.
    »Und?«, fragte Kyle.
    Der Dodo schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht hinschauen«, erklärte er.
    Aldiss nahm ihm das Pergament ab. »Es sieht

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