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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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Männer: drei Bauern, ein älterer Soldat und ein Mann, der eine Studentenmütze trug. Die Männer stellten ihre Trinkkrüge auf den Tisch und starrten sie an.
    „Was willst du?“ Der Student stand auf. Er trug die Tracht seines Standes, aber sie war schäbig, die speckige Mütze hing schief auf seinem Kopf.
    „Bitte“, flehte Elisabeth die Männer an, „ihr müsst mir helfen. Sie haben mich –“
    Hinter ihr brach der Riegel, die Tür flog auf, Gamelin und Alain kamen hereingestürmt, gefolgt vom Wirt.
    Elisabeth deutete auf Gamelin und Alain. „Das sind Franzosen!“
    Der Student blickte die Männer an, dann wieder Elisabeth. „Natürlich sind sie das.“ Er hob seinen Trinkkrug. „Willkommen zurück, Maréchal de camp Gamelin!“
    Die Kammer im oberen Teil des Wirtshauses war klein, nur mit einer schmalen Bettstatt und einem vergitterten Fenster ausgestattet. Gamelin sah sich zufrieden um. „Alles sicher. Auch für ein so flinkes Täubchen wie dich.“
    Elisabeth blickt ihn hasserfüllt an. Ihr Gesicht schmerzte noch von der Ohrfeige, die Gamelin ihr für ihren Fluchtversuch verabreicht hatte. „Wer sind die Männer dort unten?“
    „Als Gesandter tut man gut daran, das Land zu kennen. Die Goldene Gans war immer schon ein Treffpunkt für Männer, die meinen Kaiser unterstützen.“
    „Und ihr Land gegen bare Münze verraten.“
    „Natürlich gegen bare Münze. Einstellungen ändern sich schnell beim gemeinen Volk, der Wert des Goldes jedoch ist beständig.“
    Elisabeth musterte ihn ruhig. „Es ist mir einerlei, aus welchem Grund dieses Gesindel für dich tätig ist. Ich hoffe, dass sie mit dir zusammen zur Hölle fahren.“
    Gamelin lachte. „Du bist mir vielleicht eine Bauerstochter! Hast mehr Mut als die meisten Söldner, die mir unterstanden.“ Er trat näher. „Wenn du gesund wärst, hätten wir sicher viel Spaß miteinander.“
    Elisabeth wich nicht zurück. „Da würde ich mich eher dem Ungeheuer in der Küche hingeben.“
    Wieder lachte Gamelin. „Ruh dich aus, mein Täubchen, morgen geht es weiter.“ Krachend fiel die Tür hinter ihm zu.
    Elisabeth setzte sich auf das Bett. Nichts, aber auch gar nichts verlief so, wie sie es geplant gehabt hatte. Sie war immer noch in der Gewalt Gamelins, der seinen Plan unerbittlich verfolgte. Auch wenn sie sich ihm gegenüber vorhin mutig gegeben hatte, war sie doch nahe daran –
    Aufzugeben?
    Niemals.
    Wenn es keinen Ausweg mehr gab, wenn sie vor den Toren Turins standen, würde sie einen Weg finden, das Ganze zu beenden. Niemals würde sie zulassen, dass Gamelin die Krankheit mit ihrer Hilfe verbreitete.
    Und der Herr würde ihr verzeihen, dessen war sie sich sicher.
    Sie nahm den Rosenkranz aus ihrer Tasche, das Einzige, was ihr geblieben war, senkte das Haupt und begann grimmig zu beten, während sich hinter dem vergitterten Fenster die blasse Sichel des Mondes erhob.
    Gamelin und Alain saßen in der Stube und ließen es sich schmecken. Tatsächlich griff lediglich der Generalleutnant zu – Alain hatte nur etwas Suppe mit Kaldaunen zu sich genommen, den Braten und das Bier ließ er unberührt. Obwohl es in der Stube sehr warm war, fror er. Kalte Schauer strömten durch seinen Körper, ließen ihn unwillkürlich zittern. Er hoffte, dass ihm niemand etwas anmerkte.
    Der Student wandte sich an Gamelin. „Nun erzählt, was Euch erneut herführt.“
    Gamelin spülte den letzten Bissen Fleisch mit einem großen Schluck Bier hinunter, verzog dabei das Gesicht. Für einen ordentlichen Wein hätte er viel gegeben, aber in diesem Schweinetrog war dergleichen ja nicht zu finden. Gemächlich lehnte er sich zurück. „Der Augenblick ist endlich gekommen, mein lieber Brenner, dass Ihr unserem Kaiser Hilfe antun könnt. Es ist von eminenter Wichtigkeit, dass ich mit meinen Begleitern Turin und unseren verehrten Maréchal La Feuillade erreiche. Ich brauche Männer, die mich begleiten und den Kampf nicht scheuen, wenn es darauf ankommt.“
    Brenner grinste und entblößte faulige Zahnstummel. „Auf uns könnt Ihr Euch verlassen – wenn auch Ihr uns entgegenkommt. Ihr versteht, was ich meine.“
    Gamelin nickte und zog einen Beutel aus der Tasche.
    Ihr Ratten, wartet nur, bis wir in Turin sind. Ich werde euch die Approchen mit bloßen Händen graben lassen.
    Er warf dem Studenten den Beutel zu. „Das ist genug.“
    Den Beutel in der Hand wiegend, blickte Brenner seine Kameraden an und hob seinen Krug. „Auf Turin!“
    „Auf Turin!“ Die Trinkkrüge

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