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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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stießen aneinander, alle lachten.
    Dann klirrte es – Alain hatte seinen Krug zu Boden fallen lassen. Er griff sich an den Kopf, der Schmerz war unerträglich. Die Adern auf seinem Körper pulsierten und er stöhnte unwillkürlich auf.
    Die Tonscherben verschwammen vor seinen Augen, der Raum und die Stimmen, alles.
    Was ist mit eurem Freund?
    Die Reise war anstrengend und er hatte bis vor Kurzem das Fieber.
    Mühsam stand Alain auf und stolperte aus der Stube. Die Männer sahen ihm kopfschüttelnd nach, dann wandten sie sich wieder Gamelin zu.
    Alain stand an der Feuerstelle in der Küche. Es war dort glühend heiß, aber es tat ihm gut. Zumindest schien der pulsierende Schmerz schwächer zu werden.
    „Hier, nimm.“ Eine tiefe Stimme drang an sein Ohr, er drehte sich um. Der Riese streckte ihm eine Schüssel entgegen, aus der es dampfte.
    Alain schüttelte den Kopf. „Ich danke dir, aber –“
    In dem Augenblick schoss ihm der Schmerz durch Mark und Bein, durchdrang seinen ganzen Körper. Vor seinen Augen sah er roten Nebel, stöhnend fasste er sich an die Stirn.
    Die Schüssel zerbarst am Boden, der Riese starrte entsetzt die Adern an, die sich über Alains Hände zogen.
    Alain streckte ihm die Hand entgegen. „Bitte“, krächzte er mit schwacher Stimme, „hilf mir.“
    Der Riese packte ihn mit einer solchen Gewalt am Hals, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Dann spürte Alain, wie er nach vorne gestoßen wurde, direkt ins Feuer.
    Oben in ihrer Kammer hörte Elisabeth die Schreie. Sie erkannte Alains Stimme, den Tod darin.
    Als die Schreie plötzlich verstummten, bekreuzigte sie sich.
    Offenbar hatte die Unterstützung für die Franzosen ihre Grenzen.
    Auch Gamelin und die anderen hatten die Schreie gehört und rannten in die Küche, sahen, wie der Riese Alain ins Feuer drückte. Der widerlich süßliche Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft.
    „Veit! Lass ihn los!“, brüllte der Wirt.
    Der Riese gehorchte, doch es war zu spät. Reglos fiel Alains verbrannter Leichnam zu Boden.
    „Er war des Teufels, Herr“, sagte Veit ruhig und bekreuzigte sich dreimal.
    Alle blickten gebannt auf den verkohlten Körper.
    „Du mit deiner verdammten Frömmelei!“ Der Wirt deutete auf Alain. „Er war einer der unseren.“
    Der Riese bückte sich wortlos und riss Alains Hemd auf, sodass alle die schwarzen Adern sehen konnten, die sich über die Brust und den Hals zogen.
    „Sie haben sich bewegt“, sagte Veit.
    Brenner starrte Gamelin an. „Was soll das bedeuten?“
    „Sind noch andere Gäste im Haus?“, fragte Gamelin mit scharfer Stimme, ohne auf seine Frage einzugehen. Brenner schüttelte den Kopf.
    „Gut.“ Gamelin wandte sich an Veit. „Bring den Leichnam hinaus und vergrab ihn. Niemand darf ihn sehen.“
    Der Riese wartete auf die Reaktion des Wirts. Der zuckte mit den Achseln und nickte.
    „Ihr anderen in die Stube! Wir haben zu reden!“ Gamelin verließ die Küche, die Männer folgten ihm.
    Veit blieb allein zurück. Sein Blick wanderte langsam über Alains Leichnam, dann nach oben zur Zimmerdecke.
    Elisabeth hielt den Rosenkranz in der Hand und betete, als die Tür aufgerissen wurde. Sie blickte auf und erstarrte – in der Tür stand der Riese, den sie in der Küche gesehen hatte. In seiner Hand blitzte ein Messer.
    Elisabeth sprang auf, wich zum Fenster zurück. „Was willst du von mir?“
    Langsam kam der Riese auf sie zu. „Ich habe gesehen, was dein Freund war.“
    „Was hast du mit ihm gemacht?“
    „Ich habe ihn gereinigt. Der Teufel hat ihn verlassen, er ist aus seinem Körper gefahren, damit seine Seele Frieden finden kann. Und dir werde ich auch helfen.“
    „Bitte, ich erwarte ein Kind!“ Flehend hob sie die Hände.
    Das Licht des Mondes fiel auf das kleine Kruzifix, das am Rosenkranz angebracht war, und ließ es schimmern.
    Der Riese hielt inne. „Du betest zum Herrn?“ Seine Stimme klang erstaunt.
    Elisabeth bemerkte das eingebrannte Kreuzzeichen auf seiner Haut. „Mein ganzes Leben schon, wann immer ich Zeit dafür finde.“
    Der Riese sah sie an. Sah den Rosenkranz an. „Aber die Zeichen. Die Adern –“
    „Es ist eine Krankheit“, sagte sie hastig. „Damit will der Herr prüfen, ob wir Seiner würdig sind.“
    Der Riese überlegte.
    Elisabeth schien es wie eine Ewigkeit, dann nickte er. „Ich glaube dir. Ich werde dich von hier wegbringen.“
    Elisabeth traute ihren Ohren nicht. „Du meinst –“
    „Dieses Haus ist böse. Du nicht.“ Der Riese drehte sich um

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