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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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gelangen“, sagte Adams, „Wie sonst wäre er in der Lage, sie zu ersetzen?“
    Pimm blieb stehen und starrte ins Leere. „Augenblick, warten Sie. Nein, ich verstehe es nicht. Erklären Sie sich bitte.“
    Adams erhob sich von seinem Hocker und fing an, seine Werkzeuge auf dem Arbeitstisch anzuordnen und einige davon in eine große Ledertasche zu packen. „Sein ursprünglicher Plan war es, lediglich die Kontrolle über die Königin zu erlangen. Ihren Geist zu übernehmen und sie zu zwingen, seinen Wünschen zu folgen. Das war das Ziel meiner Forschungen.“
    „Was?“, meinte Pimm.
    „Oh ja“, sagte Adams. „Oswald ist recht geschickt darin, winzige Bakterien zu beeinflussen, aber im Umgang mit dem menschlichen Körper kommt er an mein Genie nicht heran.“ Er wies auf das Gehirn, das in seiner Flüssigkeit schwamm. „Sie wissen, dass ich sehr gut mit Gehirnen umgehen kann. Keine Sorge, Margaret hört mich nicht. Ich habe ihren Sinnesapparat abgekoppelt, denn ich will einige Dinge erzählen, die sie lieber nicht mithören soll. Oswald hoffte, ein Gerät zu entwickeln, mit dem er den Geist der Königin beherrschen könnte. Doch leider entsprachen meine Ergebnisse nicht seinen Hoffnungen. Ich konnte Menschen dazu bringen, sich fügsam zu verhalten und Anweisungen zu folgen, doch ohne Lenkung waren sie widerstandslos, beinahe wie Puppen, ohne einen Funken Persönlichkeit. Das war Oswald nicht gut genug. Er fürchtete, dass es Aufmerksamkeit erregen würde, wenn die Königin nicht fähig war, Nahrung zu sich zu nehmen, ohne dass man sie dazu aufforderte. Dabei dachte ich, es sei gerade der Sinn des Königinnendaseins, sich von anderen füttern zu lassen.“
    Pimm griff in seine Tasche und berührte eines von Freddys feinen kleinen Geräten. „Wollen Sie damit sagen, Sie haben in Ihren Experimenten die Gedächtnisse von Menschen zerstört?“
    Adams winkte ab. „Sparen Sie sich Ihre Entrüstung, Lord Pembroke. Ich habe nur mit den Gehirnen toter Huren experimentiert. Es ist alles sehr technisch. Ich ersetze ihr Blut durch eine spezielle Lösung, die den Anschein von Leben wiederherstellt. Dann führe ich die nötigen Eingriffe in ihrem Gehirn durch und setze ein Gerät ein, das auf den jüngsten magnetischen Neuerungen basiert. Sie würden staunen, wie ein starkes Magnetfeld das Gehirn beeinflussen kann, und dadurch auch das Verhalten. Value brachte die Frauen, die ich wiedererweckt hatte, wieder in ihr altes Leben als Prostituierte zurück, wo mangelnde Entschlusskraft und völlige Gehorsamkeit vortreffliche Eigenschaften sind. Man lässt sie allerdings nicht mehr auf die Straße. Soweit ich weiß, dienen sie in besonders verdorbenen, geheimen Bordellen. Aber seien Sie beruhigt, sie fühlen weder Schmerz noch Traurigkeit oder Verzweiflung.“
    Pimm ließ das Gerät wieder los, doch seine Hände zitterten. „Selbst dann ist es eine Schändung, Adams, es ist ungeheuerlich!“
    „Ich bin ein Ungeheuer, Sir“, sagte Adams leise. „So hat man mich mein ganzes Leben lang genannt, und ich sehe keinen Grund, es nun abzustreiten.“ Einen Augenblick lang stand er regungslos da. Dann schüttelte er den Kopf und machte sich wieder daran, seine Werkzeuge zu sortieren. „Ich hatte gehofft, bessere Ergebnisse erzielen zu können, wenn ich am Gehirn eines lebenden Menschen arbeiten könnte. Einen Weg zu finden, die Kontrolle zu übernehmen, ohne die Persönlichkeit zu zerstören. Aber Oswald verlor das Interesse an meiner Forschung.“
    „Wie ich höre, kommt das öfter vor.“
    „Ja. Er liebäugelte immer mehr mit der Vorstellung, die Königin zu ersetzen, statt sie nur zu beherrschen.“
    „Wie meinen Sie das, sie ersetzen? Durch wen?“ Pimm musste an gewisse melodramatische Romane denken, in denen Könige auf Bauern trafen, die ihnen aufs Haar glichen, was es den beiden erlaubte, die Plätze zu tauschen.
    „Natürlich durch eine mechanische Nachbildung“, sagte Adams. „Wie die Kurtisanen, aber nach dem Bild der Königin gefertigt. Die fortschrittlichste Kreation, die Oswald herstellen kann.“
    Pimm stand der Mund offen. Seine Spekulationen hatten ihn niemals so weit geführt. „Guter Gott, Mann, meinen Sie das wirklich ernst?“
    „Es kann sein, dass er sie bereits ersetzt hat.“ Adams klang merkwürdig gleichgültig, als betreffe ihn die Situation in keiner Weise. Er hielt ein winziges Zahnrad hoch, betrachtete es prüfend im Licht, grunzte und packte es ein. „In die Einzelheiten des Plans bin ich

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